Empfehlenswerte Wald-Lektüre

Die folgenden Bücher sind insbesondere für Privatwaldbesitzer, oder solche die es werden wollen, uneingeschränkt empfehlenswert:

Zeitgemäße Waldwirtschaft

Dieses Buch stammt aus Österreich, was man nur an einigen, wenigen Stellen realisiert (z.B. im letzten Kapitel „Forstrecht“). Ansonsten ist das 167 Seiten starke Buch ausgezeichnet geeignet, dem Privatwaldbesitzer einen umfassenden Überblick über die Waldwirtschaft zu geben. Besonders hervorzuheben ist Kapitel 7 „Erziehung des Waldes“.
Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Investition in sinnvolle Lektüre bereits bei der nächsten Entscheidung, die ein Waldbesitzer treffen muss, auszahlt. Kaufen!

Waldbesitzerhandbuch

Die beiden Autoren Dr. Frank Setzer und Karsten Spinner gehen mit einem sehr guten betriebswirtschaftlichen Grundverständnis an diesen Ratgeber für Waldbesitzer. Ziel des Buches ist es, Waldbesitzern grundlegende Zusammenhänge zu erläutern, die für eine erfolgreiche Bewirtschaftung des Waldes erforderlich sind. In diesem Buch finden sich auch Themen, die woanders ausgespart werden (Kap. 8 „Steuern im Forstbetrieb“). Die Entstehung des Buches wurde von der Landesforstverwaltung Brandenburg begleitet. Wirklich Brandenburg-spezifisch sind allerdings nur wenige Seiten, das Buch ist also uneingeschränkt für jeden deutschen Waldbesitzer empfehlenswert.

Der eigene Wald

„Privatwald optimal bewirtschaften“ lautet der Untertitel des Buches von Peter Wohlleben. Der Autor ist so etwas wie das „Enfant Terrible“ der Forstwirtschaft. Nach wenigen Jahren als Büroleiter eines Forstamtes wurde er in das Revier der kleinen Eifelgemeinde Hümmel versetzt. Dort angekommen, reifte in ihm die Auffassung, dass die klassische Forstwirtschaft unsere Wälder nicht schützt, sondern ausbeutet. Konsequenterweise kündigte er seinen sicheren Beamtenposten und ließ sich von der Gemeinde Hümmel anstellen. Sein Revier ist heute eines der wenigen, die den Weg zurück zu urwaldähnlichen Laubwäldern beschreiten. Pferde statt Holzerntemaschinen, Buchen statt Fichten, völliger Verzicht auf Chemieeinsatz, keine Kahlschläge mehr – und trotzdem profitabel.
Sein Buch „Der eigene Wald“ ist allerdings weit weniger radikal, als es der Lebenslauf des Autors vermuten ließe. Auf 145 Seiten mit 77 Schwarzweißfotos richtet sich Wohlleben primär an die privaten Waldbesitzer mit klassischerweise kleinen Waldparzellen und gibt hunderte wertvoller Tipps zu einer fachgerechten und wirtschaftlichen Bewirtschaftung. Wie der Umbau des Waldes hin zu kerngesunden Wäldern auch durch Hobby-Forstwirte bewerkstelligt werden kann, ist nirgendwo sonst so gut beschrieben. Zudem verwendet Wohlleben eine Sprache, die auch von nicht ausgebildeten Forstwirten verstanden wird. Auch für Waldbesitzer „in spe“ und sogar für Nicht-Waldbesitzer ist dieses Buch absolut empfehlenswert!