WoodStrapper Holzspalthilfe: Holzhacken leicht gemacht

Zugegeben, als wir das erste Mal über den WoodStrapper stolperten, mussten wir unweigerlich an TV-Shopping denken. Dinge, die die Welt nicht braucht. Aber probieren geht über studieren und die Wahrheit ist wie immer auf dem (Holz)Platz. Nach dem Test dieser Holzhackhilfe nehmen wir alles zurück und behaupten das Gegenteil. Super Sache!

Intelligente Konstruktion

Woodstrapper frisch aus der Verpackung - Bild: Wald-Prinz.de
WoodStrapper frisch aus der Verpackung – Bild: Wald-Prinz.de

Der WoodStrapper besteht im Grunde genommen aus zwei Elementen: Ein ordentlich dimensionierter Spanngurt, wie man ihn von der Ladungsbefestigung her kennt. Und einer Feder, die mit dem Spanngurt kombiniert wurde. Sie erlaubt es, dem Spanngurt nachzugeben, wenn die Axt in den umspannten Holzklotz saust. Ein Haltegriff komplettiert die Konstruktion.

Erst gurten: Zunächst legt man den WoodStrapper um den zu spaltenden Holzklotz und zieht die Konstruktion mäßig fest an. Jetzt kann man den Klotz bereits mit dem Tragegriff bequem zum Hauklotz tragen und positionieren. Sind die zu spaltenden Holzstücke eher klein, fasst man einfach mehrere zu einem großen Bündel zusammen.

Fiskars Spaltaxt: Wir haben den WoodStrapper mit unserer Fiskars Spaltaxt X25 ausprobiert, die wir wirklich über alles lieben. Die beiden scheinen die ideale Kombination zu bilden. Die gut ausbalancierte Fiskars Spaltaxt erreicht eine Wucht, die man sonst nur von viel schwereren Spaltäxten her kennt. So ist man in der Lage mit dieser relativ leichten Spaltaxt viele Schläge in schneller Folge zu setzen. Das ist in Kombination mit dem WoodStrapper natürlich perfekt.

Schlag richtig platzieren: Was man tunlichst vermeiden sollte, ist den Schlag vorne am Klotz anzusetzen. Dann läuft man Gefahr, den WoodStrapper zu durchtrennen. Setzt man den Schlag hinten am Klotz an, also über den Mittelpunkt hinaus, trifft im Falle eines zu festen Schlages der Axtstiel auf den Holzklotz und der Schlag wird abgefangen. Auch hier zeigt sich die Vorteilhaftigkeit der Kombi Fiskars & WoodStrapper. Der langlebige glasfaserverstärkte Kunststoff-Stiel der Fiskars Spaltäxte verzeiht es leicht, wenn er auf den Holzklotz aufprallt. Das macht ein Holzstiehl nicht so lange mit!

Tipp: Immer über die Mitte hinweg schlagen, sonst läuft man Gefahr den Woodstrapper zu durchtrennen - Grafik: Wald-Prinz.de
Man sollte immer über die Mitte des Holzklotzes hinweg schlagen, sonst läuft man Gefahr den WoodStrapper zu durchtrennen – Darstellung: Wald-Prinz.de

Bequem und rückenschonend

Rückenschonend: Im Normalfall muss man sich nach jedem einzelnen Schlag bücken, um die noch zu großen Scheite wieder auf dem Hauklotz zu platzieren. Danach muss man jeden einzelnen Scheit aufnehmen, um ihn dann zur endgültigen Lagerstelle zu transportieren. Mit dem WoodStrapper bückt man sich tatsächlich nur noch ein einziges Mal, nämlich wenn man den Gurt auf dem am Boden liegenden Klotz anbringt. Das wars.

Bequem vom Hauklotz wegtransportieren: Nachdem man den Klotz in die gewünschte Scheitgröße geteilt hat, kann man am Haltegriff das gesamte Bündel vom Hauklotz heben und bis zur gewünschten Lagerstelle tragen. Genial!

Der WoodStrapper im Wald-Prinz Praxistest

Achtung: Wier möchten Sie vorwarnen. Wenn Sie das folgende Video angeschaut haben, werden Sie nicht notgedrungen ein Fan des WoodStrappers werden. Aber es kommt der Tag, an dem Sie für Ihren Ofen wieder einmal Holz hacken und sich quälen… Und dann kommen die Bilder wieder in Ihren Kopf… und das Teil ist so gut wie gekauft. Sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!

Entgegen unserer Empfehlung machen wir es in unserem eigenen Video sogar noch falsch, denn es wird nicht immer über die Mitte hinweg geschlagen. Aber das Video wurde bereits beim dritenn oder vierten Holzklotz angefertigt. Inzwischen gehen wir noch um einges flüssiger mit dem Woodstrapper um. Entgegen unserer anfänglichen Befürchtungen hat bisher übrigens noch nicht ein Schlag den Gurt erreicht.

Sicherheitsgewinn

Der wahrscheinlich relevanteste Vorteil des WoodStrapper ist der Sicherheitsgewinn:

WoodStrapper original verpackt - Bild: Wald-Prinz.de
WoodStrapper original verpackt – Bild: Wald-Prinz.de

Keine Stolperfalle mehr: Im Normalfall sammelt sich rund um den Hauklotz sukzessive ein Berg an Holzscheiten an. Die werden dann irgendwann zur Stolperfalle. Denn je mehr man hackt, desto erschöpfter wird man und irgendwann achtet man nicht mehr so auf jeden Schritt. Dann tritt man schnell auf einen der herumliegenden Scheite, knickt um, rutscht aus oder macht die „Grätsche“. Mit dem WoodStrapper kann man die noch gebündelten Scheite mit einem Griff weg vom Hauklotz tragen. So bleibt der Bereich rund um den Hauklotz immer frei von Scheiten.

Keine Abrutschen der Axt: Die gefährlichsten Situationen beim Holzhacken entstehen immer dann, wenn ein Scheit noch einmal geteilt werden soll. Ein Scheit steht viel wackeliger, als das ursprüngliche Holzstück. Wenn man jetzt mit der Axt den Scheit nicht optimal trifft, wird die Axt gerne abgelenkt und saust Richtung Schienbein oder gar Kniescheibe. Wer jetzt sagt, dass passiert nur Anfängern, lügt sich in die Tasche. Anfängern passiert das nur häufiger. Durch den WoodStrapper bleibt das zu hauende Holzstück immer so groß wie zu Beginn. Dadurch steht es bis zum letzten Schlag sicher auf dem Hauklotz. Vom ersten bis zum letzten Schlag trifft die Axt immer ihr sicher stehendes Ziel. Es ist beim besten Willen kaum möglich, das Holzstück so schlecht zu treffen, dass die Axt in Richtung der Beine abgelenkt wird.

Weniger Ermüdung, bessere Konzentration: Holzhacken ermüdet. Das liegt zum einen am Schlagen mit der Axt. Hier erleichtert einem die richtige Technik die Arbeit zwar sehr, aber es bleibt anstrengend. Die zweite, wirklich anstrengende Komponente ist das ewige Bücken. Der WoodStrapper ist hier ein Segen.

Sicher Anmachholz herstellen: Besonders beeindruckend ist die schnelle Produktion von Anmachholz. Hier muss man ja im Normalfall immer schnell die Finger wegnehmen, wenn das Beilchen heruntersaust. Kann gutgehen, muss aber nicht.. Mit dem WoodStrapper wird diese Aufgabe wirklich super schnell und super sicher gelöst. Einfach solange auf den Holzklotz (am besten aus Fichte) drauf schlagen, bis die einzelnen Scheite klein genug sind. Das geht innerhalb von weniger als einer Minute. Nichts springt weg, nichts kann passieren.

Gibt’s denn gar keine Kritik? Ja aber natürlich haben wir noch ein Haar in der Suppe gefunden. Der Gurt ist unsinnig lang. In der Feuerholz-Praxis wird man es wohl kaum mit meterdicken Baumscheiben  zu tun haben. Aber es hindert einen ja niemanden, den Gurt auf eine sinnvolle Länge zu kürzen und das Ende mit dem Feuerzeug kurz anzuschmelzen.

Besonders empfehlenswert ist der WoodStrapper in Kombination mit der Fiskars Spaltaxt X25. Denn sie garantiert durch die präzise Handhabbarkeit dem WoodStrapper indirekt ein langes Leben.