Tragbare Forstseilwinde: Stämme & Wurzeln per Seilzug bewegen
Ganz ehrlich – das Arbeiten mit der Forstseilwinde sollte man den Profis überlassen! Nicht umsonst warnt die forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft bei jeder Gelegenheit vor den Gefahren, die sich aus der Kombination „schwere Stämme“ und „Stahlseil unter Spannung“ ergeben. Alleine aus gesundem Selbstschutz heraus wollten wir daher nie etwas mit den großen Seilwinden, die z.B. an einem Forstschlepper montiert sind, zu tun haben.
Anderseits ergeben sich immer wieder Situationen, bei denen man nur zu gerne auf die Funktionalität einer Seilwinde zurückgreifen würde. Beispielsweise ist uns eine einzelne große Fichte mitten im Hang umgefallen. Wegen eines einzelnen Baumes rückt kein Forstunternehmen mit schwerem Gerät an. Nun hat man also nur die Wahl den Baum verrotten zu lassen oder ihn in kleine, handhabbare Stücke zu zerschneiden. Pest gegen Cholera.
Inhaltsübersicht:
- Tragbare Forstseilwinde zum Spannen, Zurren, Heben und Ziehen!
- Der erste Praxistest: Baumstumpf im Garten heraus ziehen
- Der zweite Praxistest: Fichtenstamm aus dem Wald ziehen
- Seilunterstützte Fällung und „Hänger“ vom Stock ziehen
- Seilzug als Off-Road-Winde für unseren Wolf
- Und zum Schluss: Blödsinn!
Tragbare Forstseilwinde zum Spannen, Zurren, Heben und Ziehen!
Um eine schöne, aber leider vom Sturm umgelegte Fichte aus dem Hang zu ziehen, haben wir uns kurzfristig für einen tragbaren Seilzug entschieden. Der Preis von aktuell rund 120 € (inkl. 20 Meter Stahlseil!) für die Variante bis 0,8 t hat uns die Entscheidung leicht gemacht.
Bei Amazon bekommt man diese Forstseilwinde in drei Größen:
- Forstwinde 800 kg – 119,00 €: 20 m Seil, 8,3 mm Seilstärke, ca. 6 kg
- Forstwinde 1.600 kg – 131,00 €: 20 m Seil, 11 mm Seilstärke, ca. 12 kg
- Forstwinde 3.200 kg – 221,00 €: 20 m Seil, 16 mm Seilstärke, ca. 21 kg
800 kg-Seilwinde reicht! Nach Lektüre der diversen Kundenrezensionen haben wir uns ganz gezielt für die kleinste Version entschieden. Neben dem Preis war insbesondere das Gewicht bzw. die Handlichkeit der Seilwinde entscheidend. Viele Käufer insbesondere der großen 3,2 t-Seilwinde testieren sich selbst einen „Anflug von Größenwahn“ und fluchen dann einigermaßen, wenn sie die schwere Seilwinde durch unwegsames Gelände wuchten müssen. Das Gewicht bezieht sich wohlgemerkt lediglich auf die Seilwinde. Hinzu kommt noch das Gewicht des Stahlseils. Wir sind von der Handlichkeit unserer 800 kg-Seilwinde völlig begeistert und konnten mit ihr bisher alle Aufgaben zuverlässig bewältigen.
Falls die 800 kg nicht ausreichen kann man mit einer Umlenkrolle arbeiten und so die Leistung der Seilwinde verdoppeln. Allerdings ist eine solide Umlenkrolle, die auch das entsprechende Stahlseil aufnehmen kann, alles andere als billig. u.U. macht dann der Umstieg auf die nächst größere Seilwinde zumindest aus finanzieller Sicht Sinn.
Kraftvoll anziehen oder gefühlvoll loslassen: Die Seilwinde besitzt einen langen „Vorwärtshebel“ und einen kürzeren „Rückwärtshebel“. Setzt man die Verlängerungsstange auf den Vorwärtshebel, zieht der Seilzug das Stahlseil ein. Sitzt die Verlängerungsstange auf dem Rückwärtshebel, kann man das Seil wieder gefühlvoll entspannen. So kann man bei Bedarf beispielsweise einen Anhänger oder Wohnwagen am Hang sichern und behutsam „gen Tal“ ablassen.
Handschuhe benutzen! Kommt das Stahlseil frisch aus dem Karton kann man sich kaum vorstellen, welch hässliche Verletzungen man sich über kurz oder lang an einem aufgespleissten Stahlseil einfangen kann. Daher sollte man sich gleich zu Beginn angewöhnen, nie ohne Handschuhe zu arbeiten. Wir empfehlen unser geliebten Keiler Forst-Handschuhe. Diese Handschuhe sind angenehm weich und auch in der Winterzeit ein guter Begleiter. Dank der enganliegenden Strickbündchen fallen keine Sägespäne in den Handschuh. Vom Preis-Leistungsverhältnis absolut Spitze. Kein Vergleich zu den billigen Baumarkt-Handschuhen.
Bedienungsanleitung: Wer sich vor einem etwaigen Kauf noch etwas schlau machen möchte, kann sich die Bedienungsanleitung der Forstseilwinde anschauen. Kleiner Tipp am Rande: zwar ist in der Bedienungsanleitung bemerkt, dass „als Sollbruchstelle ein Sicherungsbolzen verbaut ist, der bei zu großer Anwendungskraft an den Hebeln abschert und den Vorwärtshebel mit der Seilwinde verbindet“. Mit keiner Silbe allerdings ist vermerkt, dass sich zwei dieser Ersatzbolzen unter der Abdeckkappe des Griffs der Verlängerungsstange befinden. Uns lagen mitten im Wald auf einmal die beiden Stifte samt Kunststoff-Abdeckkappe vor den Füßen, ohne dass wir die Teile sofort hätten zuordnen können.
Der erste Praxistest: Baumstumpf im Garten heraus ziehen
Noch bevor die Seilwinde das erste Mal im Wald zum Einsatz kam, ergab sich nach einem Sturm im heimischen Garten die Gelegenheit, einen abgeknickten Obstbaum mitsamt der Wurzeln heraus zu ziehen. Wer schon einmal die Wurzeln selbst des kleinsten Baumes mühsamst von Hand frei gegraben hat, weiß die Hilfe einer Seilwinde zu schätzen.
Der Trick mit dem Fixierhebel: Aber bevor wir die Seilwinde tatsächlich einsetzen konnten, musste das Stahlseil eingeführt werden… Obwohl wir bereits in den Amazon-Rezensionen von Schwierigkeiten bei der ersten Inbetriebnahme gelesen hatten, erging es uns kaum besser. Das Problem: um das Stahlseil in die Seilwinde einführen zu können, muss der sog. Fixierhebel in der richtigen Position sitzen.
Aber was ist die richtige Position?! Im Normalfall ist der Fixierhebel in der „Ruheposition“ zum Ende der Seilwinde gerichtet. Zum Einführen des Stahlseils muss der Hebel soweit wie möglich in die andere Richtung gedrückt werden. Sobald es nicht mehr weiter geht, muss man den Fixierhebel kräftig (!) nach unten drücken, dann geht es noch ein Stück weiter. Nun kann das Stahlseil ganz leicht eingeführt werden.
Rundschlinge zum schnellen und schonenden Befestigen an einem Baum: Um eine Forstseilwinde sinnvoll nutzen zu können, sollte man auf keinen Fall auf eine großzügig dimensionierte Rundschlinge verzichten.
Wir haben uns für die 4m-Rundschlinge von Braun mit 2 Tonnen Tragkraft entschieden. Mit knapp 12 € quasi ein Schnäppchen. Amazon lieferte wie gewohnt schnell und zuverlässig (Rundschlinge). Was uns gleich aufgefallen ist: die Rundschlinge ist hervorragend verarbeitet, leicht, wunderbar klein zusammenlegbar und angenehm flexibel. Eine Verletzung der Baumrinde wird selbst bei stärkerer Belastung durch die weiche Struktur der Rundschlinge effizient vermieden.
Der Umfang von 4 Metern hört sich zunächst sehr lang an, die Schlinge liegt aber immer doppelt, so dass die Nutzlänge mit 2 Metern gerade richtig ist. Die Rundschlinge besteht aus 100 % Polyester, ist endlos gelegt und dadurch extrem reißfest. Diese Rundschlinge gehört übrigens bei ambitionierten Slack-Line-Sportlern zur Standardausrüstung.
Der Obstbaum konnte unserem Seilzug wenig entgegen setzen. Langsam und kontrolliert konnten wir den Stamm mitsamt den Wurzeln aus der Erde ziehen.
Der zweite Praxistest: Fichtenstamm aus dem Wald ziehen
Nachdem wir im heimischen Garten außerordentlich zufrieden mit dem Greifzug waren, stand die Aufgabe an, für die wir die Forstseilwinde eigentlich angeschafft haben. Eine große, leider umgefallene Fichte aus einem Hang ziehen.
Zunächst musste der Stamm mit der Motorsäge entastet werden. Dann haben wir ihn vom Wurzelteller getrennt und den unteren Stammabschnitt auf rund 10 m abgelängt. Hintergrund: wir wollten den Stamm zu Brettern sägen lassen, der obere Stammabschnitt hatte dafür nicht mehr die notwendige Dimension gehabt.
Leicht ist besser! Zunächst einmal waren wir extrem froh, dem männlichen Drang nach „more Power!“ widerstanden zu haben. Unser kleiner, leichter Greifzug (wir haben die 0,8 t-Version) ist unschlagbar handlich. Man unterschätzt, wie oft man im Wald den Seilzug umsetzen muss, bis der Stamm endlich auf dem Anhänger liegt. Wenn man dann auch noch mit der vollen Gerätschaft (Seilzug, 20m-Stahlseil, Verlängerungshebel, Rundschlinge) den Hang rauf und runter muss, freut man sich einfach ungemein, eine nur 6 kg schwere Winde tragen zu müssen und nicht etwa das 3,2 t-Modell mit stattlichen 21 kg.
Leichtes Spiel: Die Frage, ob die 800 kg Zugkraft der kleinen Winde auch bei größeren Stämmen ausreicht, ist schnell beantwortet: dicke! Die tragbare Forstseilwinde war zu keinem Zeitpunkt auch nur in der Nähe der Belastungsgrenze. Auch wenn wir den Stamm anstatt bergab, bergauf hätten ziehen müssen, wäre der Greifzug sicher nicht in Bedrängnis gekommen. Zur Not kann man ja noch mit einer Umlenkrolle arbeiten, dann stehen 1.600 kg Zugkraft zur Verfügung.
Was gibt’s zu meckern? Es dauert! Der Seilzug ist eine super Lösung, wenn man hin und wieder ein/zwei Stämme bewegen muss. Aber 40 Meter werden ganz schön lang, wenn man mit jeder Pumpbewegung nur einige Zentimeter schafft. Dafür ist der Rückevorgang natürlich auch sehr gut zu kontrollieren und man kann die Schäden an benachbarten Bäumen vermeiden. Aber so eine tragbare Forstseilwinde ist eben keine Profilösung, sondern eine preisgünstige Lösung für den ambitionierten Waldbesitzer.
Was gibt’s zu optimieren? Wir fanden das häufige Befestigen der Rundschlinge an der Seilwinde einigermaßen nervig. Denn wenn die Rundschlinge eingelegt ist, wird es schnell eng und etwas fummelig, bis man den Bolzen wieder drinnen hat. Daher haben wir uns noch zusätzlich einen Lasthaken (s. Bild) bestellt, denn Baumärkte wie z.B. BAUHAUS führen diese Größe definitiv nicht (das sog. Auge war bei den Baumarkt-Ösen regelmäßig zu klein). Als der Lasthaken in der Post war, waren wir einigermaßen überrascht, was für ein „Oschi“ das ist. Dieser Lasthaken bringt fast ein Kilo auf die Waage! Dem Zusatzgewicht steht allerdings die Bequemlichkeit gegenüber. Denn ist der Bolzen der Seilwinde einmal durch die Rundöse eingeführt, kann man kann die Rundschlinge schnell und bequem ein- und wieder aushängen.
Seilunterstützte Fällung und „Hänger“ vom Stock ziehen
Die Seilwinde ist ein vielseitiges Gerät und wird in der Forstwirtschaft insbesondere zur seilunterstützen Fällung oder beim Abziehen von sog. „Hängern“ eingesetzt. So richtig möchten wir an dieser Stelle allerdings gar nicht auf dieses Anwendungsgebiet eingehen, denn Seilarbeit ist gefährlich! Die größte Gefahr geht vom Seil selbst aus (Seilriss). Wichtigste Voraussetzung für die fachgerechte Fällung mit der Seilwinde ist die Beachtung dieser Grundregeln:
- möglichst keine Alleinarbeit
- möglichst hohe Anschlaghöhe des Zugseiles bei seilunterstützter Fällung
- möglichst niedrige Anschlaghöhe beim Abziehen von Hängern
- kein Aufenthalt im Gefahrenbereich (neben der Last, zwischen Last und Winde, im Gefahrenwinkel bei Umlenkung)
Professionelle Forstseilwinden werden meist per Fernbedienung betrieben. Bei all den Gefahren, die von einer Seilwinde ausgehen können, minimiert man mit ihr bei fachgerechtem Einsatz die Risiken bei der Aufarbeitung von Windwürfen oder beim Abziehen eines Hängers ganz erheblich.
Achtung: Die hier vorgestellte Seilwinde ist nicht für den tagtäglichen harten Einsatz bei der Forstarbeit gedacht. Auch aus diesem Grund empfehlen wir den Kauf der kleinen 0,8 t-Seilwinde. Wo diese nicht mehr ausreicht, sollte der ambitionierte Laie die Aufgabe an einen Forst-Profi abtreten.
Seilzug als Off-Road-Winde für unseren Wolf
Für den rauhen Einsatz im Wald haben wir uns einen Mercedes Wolf 250 GD (die G-Klasse der Bundeswehr) zugelegt. Dieses rustikale Fahrzeug besitzt von Hause aus eine herausragende Geländegängigkeit. Aber in einem Schlammloch, an einem matschigen Hang etc. kann man sich trotz Untersetzung und separat zuschaltbaren Differentialsperren immer noch prima fest fahren. Hier wäre eine Off-Road-Winde natürlich von Vorteil. Denn was ist peinlicher, als zu Fuß zum nächsten Dorf zu laufen, um sich dann von einem Trecker samt feixendem Landwirt aus dem Dreck ziehen zu lassen?!
Eine elektrische Seilwinde kam für uns nicht in Frage. Dafür benötigen wir sie viel zu selten und die Flexibilität ist überschaubar. Denn wenn die Seilwinde z.B. vorne fest montiert ist, nützt sie einem wenig, wenn man das Fahrzeug nach hinten aus dem Dreck ziehen muss. Für den Einsatz mit Bäumen ist so eine Seilwinde ebenfalls recht ungeeignet, da man eine Forstseilwinde meist dort benötigt, wo man mit dem Fahrzeug nicht unbedingt hinfahren kann/will. Und teuer ist eine ordentliche elektrische Seilwinde mit dem obligatorischen Montagesatz obendrein.
Aber unsere nahezu unverschämt günstige Seilwinde erfüllt den Zweck ganz hervorragend. Durch das kleine Maß findet sie mit samt der Rundschlinge Platz unter dem hinteren Beifahrersitz und ist so immer dabei. Das Seil selbst haben wir in einem Kasten untergebracht, der sonst für die Gewehrhalterung vorgesehen ist.
Und zum Schluss: Blödsinn!
Mit dem Greifzug kann man sogar seine Kinder prächtig bespaßen! Innerhalb kürzester Zeit haben wir in einem unserer Waldstücke eine temporäre Seilbahn gebaut. Zum Einsatz kamen:
- Greifzug 800 kg inkl. 20 m Seil und 8,3 mm Durchschnitt,
- Braun 4 m-Rundschlinge 2000 kg
- horntools Umlenkrolle
- Schäkel
- Hanf-Abschleppseil
Einfach das Seil zwischen zwei ordentliche Bäume spannen (Rundschlingen so hoch wie möglich positionieren). Das Gefälle sollte das Gelände mit sich bringen. Denn nur so ist der Abstand zum Boden weitgehend gleich und die Kinder hängen weder meterhoch in der Luft, noch schleifen sie über den Boden. Die größte Überraschung war in der Tat, wie schnell das ganze aufgebaut war und wie schön leicht und easy die Umlenkrolle lief. Gute Qualität ist eben durch nichts zu ersetzen!
Selbstverständlich würde jeder TÜV-Prüfer die Hände über dem Kopf zusammenschlagen – aber hey… Gefahr droht allenfalls von dem End-Baum. Aber keines der Kinder ist auch nur ein einziges Mal gegen diesen Baum geklatscht. Die Kinder hatten jedenfalls über Stunden einen Heidenspaß!
Fazit: Wir sind völlig begeistert von der Leistungsfähigkeit und dem Preis-Leistungsverhältnis unserer neuen Forsteilwinde. Eine insgesamt sehr preiswerte und wirklich sinnvolle Anschaffung!
Hallo Alex,
@ Verlängerungsseil mit nur einer Öse: In der Tat haben wir ein Verlängerungsseil mit zwei Ösen. Da Ihr Seil mit nur einer Öse aber nun schon mal da ist, würden wir Ihnen empfehlen, eine sog. Drahtseilkausche an dem Ende ohne Öse anzubringen. Zusammen mit einer Crimpschlaufe haben Sie dann eine solide Verbindung. Beim Bestellen unbedingt auf den Seildurchmesser achten!
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Hallo Wald-Prinz,
danke für deinen super Artikel!
Du schreibst, ihr habt euch ein zweites Seil als Verlängerung gekauft. Dieses Problem habe ich gerade. Ich habe mir einen Greifzug 1600kg angeschafft, allerdings ist das Seil für meine Zwecke zu kurz. An den Drahtseilen befindet sich ja nur an einer Seite ein Haken, das andere Ende ist jeweils ohne Schlaufe auslaufend. Wie befestigte ich die beiden Drahtseile sicher? Oder gibt es eine andere Verlängerungsmöglichkeit?
Danke und liebe Grüße
Alex
Hallo Alexi,
@ wie schnell ist die Winde? Jeder Hub macht etwa 2,5 cm Seil. Wenn man also im Sekundentakt pumpt, hat man in einer Minute 2,5 m. Bei einem sportlichen Menschen geht das entsprechend schneller. Ein längeres Seil macht eher keinen Sinn, weil es zu schwer und zu unhandlich wird. Denn beim Aufbau muss oft die gesamte Länge des Seils einmal durchgezogen werden. Zudem muss man im Wald das gesamte Equipment hin und her schleppen (Winde, Seil, Rundschlinge, Schäkel…). Für den Fall der Fälle haben wir uns ein zweites Seil gekauft, das als Verlängerung funktioniert. So hat man die volle Flexibilität.
@ Ist die Winde dafür brauchbar? Gegenfrage: was wäre denn eine praktikable/günstige Alternative? Wegen ein, zwei Bäumen kommt niemand mit seinem Forstschlepper samt Seilwinde in den Wald. Und wenn doch, hält er so die Hand auf, dass Sie sich davon zwei Greifzüge kaufen können ;-) Dieser Greifzug ist so ein Werkzeug, das man vielleicht zweimal im Jahr braucht. Aber dann freut man sich einen Ast! Wir haben gerade unserem Nachbarn zugeschaut, wie er sich mit seinem Kirschlorbeer abgemüht hat. Greifzug dran, in einer Minute war das Ding draussen. Der Nachbar stand danach eine ganze Weile kopfschüttelnd vor dem Strunk „ich war kurz davor den GALA-Bauer anzurufen…“.
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Guten Tag,
vielen Dank für den tollen Artikel.
Mich würde interessieren, we schnell kommt man mit der Winde voran wenn man beispielsweise die gesamten 20m nutzen muss um einen Baum den Hang hinauf zu ziehen. Ist die Winde dafür brauchbar oder ist das sehr mühsam, da es lange dauert und anstrengend ist?
Ließe sich auch mit einem längeren Seil arbeiten?
Danke vielmals für die Antworten
Vielen Dank für die überaus schnelle und hilfreiche Rückmeldung! Da der Greifzug neu ist, geht er Retour.
Beste Grüße, Sebastian
Hallo Sebastian,
@ ab einem gewissen Zug am Handhebel überwindet man eine Art Widerstand und danach lässt sich der Handhebel wieder lockerer hin und her bewegen: Das sollte definitiv so nicht sein. Überlastet sein kann der Greifzug ja nicht, denn entweder läßt er sich dann kaum noch „pumpen“ oder der Stift schert ab.
Wenn der Greifzug noch innerhalb der Gewährleistung liegt – zurück damit. Wenn nicht, einfach mal aufmachen. Die Mechanik innen drin ist überschaubar komplex. Ein Getriebe o.ä. ist nicht darin verbaut. Am besten flach auf den Boden legen und die Schrauben des Gehäuses lösen (auf der anderen Seite sollten Muttern im Gehäuse sein). Wenn alles lose ist, die oben liegende Seite des Gehäuses vorsichtig abheben und direkt sicherheitshalber ein Foto mit dem Handy machen, damit man später immer noch weiß, wie es ausgesehen hat. Wir haben den Greifzug vor Zeit einmal geöffnet, gereinigt und neu „geschmiert“. Überraschend, wie viel Dreck sich darin angesammelt hatte.
Aber wie gesagt, öffnen Sie den Greifzug nur, wenn es keine Chance auf Umtausch mehr gibt.
LG – der Wald-Prinz
Hallo Wald-Prinz,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Auch mir hat sie geholfen und ich habe mir die Forstseilwinde zugelegt und genutzt. Dabei habe ich folgendes Problem festgestellt. Eventuell haben Sie einen Tipp. Das Seil ist ordnungsgemäß eingefädelt. Beim Ziehen einer großen größeren Last, die ich mit Muskelkraft nicht mehr bewegen kann, aber die definitiv noch keinen 800 Kg entspricht, passiert ab einem gewissen Zug am Handhebel folgendes: Man überwindet eine Art Widerstand und danach lässt sich der Handhebel wieder lockerer hin und her bewegen. Das Gefühl ist dabei wie eine Art Gummi den man zieht. Dabei bewegt sich das Zugseil keinen Millimeter mehr. Dder Stift ist im Hebel auch nicht gebrochen. Wissen Sie eventuell woran das liegen könnte? Ist es eventuell das Getriebe und ich habe eine defekte Seilwinde erworben?
Vielen Dank im Voraus für eine Rückmeldung, auch wenn Sie möglicherweise keine Lösung haben.
Sebastian
Hallo Wald-Prinz,
Hut ab! Vielen Dank für den hervorragenden Bericht!
Profis wissen ja eh, was sie brauchen. Für alle anderen sind Ihre Ausführungen wirklich sehr hilfreich.
Praxisnah, dazu viele Tipps und vor allem bildhaft beschrieben mit Ihren eigenen Erfahrungen. Eine
Wohltat! Bei der normalen Sucherei gibt es bei den Gerätschaften meist zu wenig Beschreibung bzw. vollmundig Beschriebenes entpuppt sich bei genauerem Hinsehen häufig als unbrauchbare bis gefährliche Chinaware…… oder man nimmt vergleichbar Gutes zum 5-fachen Preis…..nur um sicher zu gehen, dass man keinen Schrott erwirbt.
Ich werde mir auch diese Winde besorgen, jedoch für einen ganz anderen Zweck.
Beruflich betreibe ich Catering und muss teilweise alleine (!) schwere Rollwägen (über 200 Kilo) mittels Anlegeschienen in einen Transporter verfrachten, sprich hochrollen. Sehr anstrengend, bei feuchter Witterung zusätzlich knifflig, damit ich nicht wegrutsche.
Im Laderaum des Transporters gibt es vor der Trennwand zur Fahrerkabine links und rechts unten je eine Zurröse. Durch eine Rundschlinge werde ich beide quer „verbinden“, dann halbiert sich die Zugbelastung je Zurröse. Meine Rollwägen haben ein Stahlgestell. Auch hier eine Schlinge dran.
Dann Winde jeweils eingehängt (Danke für den Tipp mit dem zeitsparenden Lasthaken) und ich zieh mir die Rollwägen über die Schienen sicher hoch in den Transporter, bzw. kann sie über die Schienen sicher und kontrolliert wieder hinunterrollen.
Ich war kurz davor, mir eine elektrische Winde zu kaufen, Batterie strategisch gut unter dem Fahrersitz.
Ihre Lösung finde ich wesentlich besser, weil die Winde nicht ortsgebunden ist.
Manchmal muss ich auch ein paar Stufen bei meinen Kunden überwinden.
Mit meinen Schienen und der Winde ist das jetzt zu schaffen :) Laternenpfahl oder Baum in der Nähe vorausgesetzt.
Somit eine Idee für Leute, die schweres verladen müssen, z.B. Werkstattwägen, Kompressoren,
Rasenmäher, kleine Minibagger usw. Nicht nur in einen Transporter, auch auf Anhänger etc.
Wobei natürlich jeder Verantwortung trägt, die Winde in der passenden Größe zu nehmen!
Nochmals Dankeschön und allgemein frohes, einfaches und gefahrloses Schaffen!
Viele Grüße
Brigitte Gruber
Hallo,
habe mir auch die Forstwinde gekauft. Haken und 4m Schlaufe ebenso. Habe mehrere Bäume am Teichufer gefällt und in den gefrorenen Teich fallen lassen. Das Eis war erwartungsgemäß zu dünn und die Bäume mit einer Höhe von ca. 12 – 15m und einem Durchmesser von 25 -30 cm brachen ein. Das Herausziehen mit der Winde war ein Vergnügen. Danke für die Tipps.
Hallo Joachim,
Glückwunsch zu Ihrem Seilzug!
@ Heben von Gegenständen: Ja das stimmt. Steht so in der Bedienungsanleitung, dass man den Greifzug nicht zum Heben verwenden sollte. Wir würden mal vermuten, dass das damit zu tun hat, dass bei der Betätigung der Seilentriegelung die Last unkontrolliert weil ungebremst zu Boden rauschen könnte. Aber geht die Seilentriegelung überhaupt unter Last? Müssen wir mal ausprobieren.
Zu unserer Verteidigung: im Artikel wird ja nur ein einziges Mal „Heben“ in der Überschrift erwähnt. Abgesehen davon nutzt Pete Nelson von den Baumhaus-Profis (DMAX) exakt so einen Greifzug zum Heben der Seitenwände auf die Baumhausplattform. Dem sollten Sie mal schreiben ;-)
@ Stahlseil nicht um die Last wickeln: Hier sollte man mit gesundem Menschenverstand an die Sache heran gehen. Wenn man einen Obstbaum mit samt Wurzeln aus der Erde ziehen möchte, spricht wenig dagegen, das Stahlseil direkt um den Stamm zu legen. Einen schweren Stamm über einen steinigen Weg zu schleifen sollte man tunlichst unterlassen. Das macht das doch recht dünne Seil nicht lange mit ohne zu spleißen.
LG – der Wald-Prinz
Hallo,
Danke für die überaus hilfreichen Informationen. Ich hatte einige Zeit überlegt, welches das richtige Gerät für mich ist und bin jetzt auch im Besitz der „Greifzug 800kg“. Danke auch für den Hinweis zum Einführen des Stahlseils. Bitte erlauben Sie mir auf 2 Punkte hinzuweisen, wo meiner Meinung in Ihrem Artikel ein Widerspruch zur Bedienungsanleitung besteht:
– es wird mehrfach darauf hingewiesen, dass die Seilwinde nicht zum Heben von Gegenständen benutzt werden darf.
– das Stahlseil darf nicht um die Last gewickelt werden (Abbildung mit Fichte). Ich vermute, dass das dem Seil schaden kann und man besser auch dafür eine Rundschlinge benutzt.
Falls ich mich täusche, korrigieren Sie mich bitte, schließlich bin ich kein Fachmann. Und keine Frage: Ihr Artikel ist das Beste, was ich im Netz zum Thema Handseilzug gefunden habe. Dankeschön und ich freue mich auf die erste Benutzung.
Joachim
Hallo,
@ Sicherungsbolzen gebrochen: Na das hört sich für Aussenstehende jetzt nach Materialfehler an. Aber dem ist ja nicht so. Dieser Scherstift dient ja einzig und alleine Ihrer Sicherheit.
@ Stahlseil: Die Seilmindestbruchlast Ihres 8,3 mm Stahlseiles liegt bei 4.000 kg. Das dürfte reichen.
LG – der Wald-Prinz
2. Tag und der Sicherungsbolzen ist gebrochen. Und das an einem morschen Baumstamm. Danke also für den Hinweis mit den Ersatzbolzen. Die Frage ist nur: Hält das Stahlseil es aus, wenn man mit Umlenkrolle (1,6 Tonnen) arbeitet?
Danke für die ausführliche Beschreibung. Kann man die ganzen 20m durchziehen? Wen man z.b. einen Stamm 20m oder weiter Ziehen will? Oder muss man das ganze immer wieder Nachspannen?
Könnte man auch ein 50m Seil nehmen um grössere Distanzen zu bewältigen?
Danke im Voraus für die Antwort
LG Roger
Hallo Leo,
der beschriebene Lasthaken mit 2 Tonnen und 32 mm Durchmesser passt vom Auge her ziemlich perfekt. Kleiner und leichter wird es kaum gehen..
LG – der Wald-Prinz
Tolle Beschreibung, die mir seeehr geholfen hat! Nur beim Lasthaken bin ich nicht sicher, welche Größe ich benötige. Muss es wirklich das 1kg-schwere Exemplar sein oder lässt sich auch ein kleinerer verwenden? DIe Öse muss ja über den Bolzen der Winde passen. Wie groß ist der Durchmesser des Bolzens?
1000 Dank vorab
Leo
Hallo Waldschrat,
Danke für die Blumen. Geht runter wie Öl ;-)
LG – Wald-Prinz
Hallo lieber Wald-Prinz,
also meine allergrößte Hochachtung und Verneigung vor so einem ambitionierten und ausfühlichen Artikel/Kommentar. Ich habe, weiß Gott, schon viele Bewertungen/Kommentare vor irgendwelchen Käufen gelesen, aber Deiner schlägt alle Rekorde!!! Wirklich großartig. Und natürlich werde ich Deinem Rat für die kleine Seilwinde folgen, und auch für die Schlinge und auch für den Lasthaken! Unser Sohn studiert Forstwirtschaft und wir haben auch etwas Wald (mit vielen krummen Bäumen), denen wir beim Fällen eine Richtung geben müssen. Sehr gut auch Deine Hinweise, welche Gefahren bei der Arbeit im Wald und speziell mit der Winde so lauern.
Daher vielen, vielen Dank für Deine Zeilen. Weiter so und viel Erfolg im Wald!
Waldschrat Harry
Hallo,
das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Forstseilwinde ist schon beachtlich! Habe sie selber schon in der Forst nutzen können und war begeistert!!
Gruß
Hallo Niklas,
wir haben die Links zu den Bezugsquellen aktualisiert. Danke für den Hinweis!!
LG – der Wald-Prinz
Leider ist die Winde nicht mehr bei Amazon lieferbar, gibt es da Alternativen? Freundlichen Gruß und danke für die interessanten Artikel