Holzpreise und Holzpreisentwicklung Fichte
Inhaltsübersicht:
Achtung: Dieser Artikel wird laufend aktualisiert. Das letzte Mal am 11.03.2024.
Landesbetriebe veröffentlichen Holzpreise
Verträge der Landesforsten mit Richtwert-Charakter: Die Landesforsten bzw. Landesbetriebe verhandeln mit den Holzaufkäufern mindestens quartalsweise neue Holzpreise. Bei dem über die Landesbeztriebe vermarkteten Rohholz handelt es sich um Holz aus dem Privat-, Kommunal- und Staatswald, sofern es über den Landesbetrieb verkauft bzw. vermittelt wurde. Beispiel „Landesbetrieb Wald und Holz NRW“: der Landesbetrieb bewirtschaftet den landeseigenen Wald Nordrhein-Westfalens und betreut den Wald privater oder kommunaler Waldeigentümer. Somit besitzten die veröffentlichten Holzpreise durchaus Richtwert-Charakter.
Eine ebenfalls solide Quelle für den Holzpreis ist die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie die Landesforsten Rheinland-Pfalz.
Die Holzpreisentwicklung im 2. Quartal 2024
Zum Verständnis der Wald-Prinz-Grafik „Holzpreisentwicklung Fichte“: Die mengenmäßig wichtigsten Holz-Sortimente sind i.d.R. die folgenden Fichten-Sortimente:
- L1 B 2a: Langholz 6-20m (L1), Güteklasse B (normale Qualität), Stärkeklasse 2a (20-24 cm Mittendurchmesser o.R.)
- L1 B 2b: Langholz 6-20m (L1), Güteklasse B (normale Qualität), Stärkeklasse 2b (25-29 cm)
Sturm & Dürre => Katastrophenjahre: bereits im Januar 2018 haben die Orkane Burglind und Friederike zu einem Überangebot an Fichtenholz geführt. Es folgte die extreme Dürre im Sommer 2018. Die bis Ende Oktober anhaltende Wärme hat dazu geführt dass sich in einem Sommer drei Generationen von Buchdruckern („Borkenkäfer“ ist nur der Sammelbegriff für verschiedene Arten von Rindenbrütern) entwickeln konnten. Und es ging immer weiter. Nach dem Sturmholz drängten deutschlandweit große Mengen an Käferholz auf den Markt. Durch den milden Winter 2018/19 hatte der Borkenkäfer im Frühjahr 2019 wieder losgelegt und im Spätsommer 2019 seinen Höhepunkt gefunden. In vielen Regionen Deutschlands hiess es seitdem: Adieu Fichte!
2021 aus Sicht der Waldbesitzer positiv: Alle klagten über den Sommer 2021, die Waldbesitzer nicht. Erst Anfang Juni schwärmte der Käfer das erste Mal. Durch die konstant gute Wasserversorgung hatten Fichten und Buchen wieder etwas Kraft getankt und konnten sich den Angriffen durch Schädlinge deutlich besser, als in den Vorjahren erwehren.
Bis Q2 2022 – stetiger Anstieg von Nachfrage & Preis: Durch das Überangebot an Kalamitätsholz wurde über drei Jahre hinweg kaum frisches Fichtenholz eingeschlagen. Nachdem Ende 2020 die Preise von Quartal zu Quartal anzogen, wurde vermehrt wieder Frischholz eingeschlagen. Teilweise konnte die Nachfrage nach Rohholz sämtlicher Sortimente oftmals nicht gedeckt werden. In der Konsequenz erlebten wir historische Höchstpreise für Nadelholz.
In Q3 2022 – Frischholzeinschlag wieder eingebrochen: In Q3 ist wieder alles anders. Angesichts der steil angestiegenen Zinsen für Baufinanzierungen, die gallopierenden Preis für Baustoffe und die weiterhin bestehenden Lieferschwierigkeiten für z.B. Photovoltaik wurde der Bauboom der letzten Jahre abrupt abgestoppt. In der Folge ist die Nachfrage für Bauholz eingebrochen. Aktuell wird noch nicht einmal Papierholz nachgefragt. Lediglich Käferholz erfreut sich u.a. dank der chinesischen Abnehmer weiterhin großer Beliebtheit.
Q2 2023: immerhin blieben die gebeutelten Wälder und Waldbesitzer im Herbst und Winter 2022/2023 von nennswerten Stürmen verschont. Die Holzpreise für Nadelstammholz sind im ersten Halbjahr weitgehend stabil. Alle Marktteilnehmer sind allerdings nervös hinsichtlich der Nachfragesituation.
Q3 2023: wie uns aus verschiedenen Regionen berichtet wird, ist die Holznachfrage im 3. Quartal 2023 nahezu zum Erliegen gekommen. Die Holzhändler bzw. Sägewerke nehmen kein frisches Holz mehr auf, allerhöchstens das im Preis deutlich niedrigere Käferholz (Rinde noch anhaftend).
Q4 2023: der Weg ins Eigenheim wurde 2023 immer steiniger und teurer. Und auch sonst klagt die Bauwirtschaft, die für den Holzmarkt aber enorm wichtig ist. Andererseits erreichte der Anfall von Käferholz in 2023 nicht die Mengen aus den Vorjahren.
Q1 2024: Trotz schlechter Baukonjunktur ist die Nachfrage nach Bauholz stabil. Der durch den sehr nassen Winter aufgeweichte Waldboden hat die Holzernte in weiten Teilen Deutschlands sehr behindert. Zudem ist kaum Sturmholz angefallen, so dass aktuell weniger Nadelholz auf dem Markt ist.
Q2 2024: Im Markt ist eine gewisse Knappheit an frischem Schnittholz entstanden. Hintergrund ist nicht die Nachfrage- sondern die Angebotsseite. Die Betriebe waren angesichts des durchweichten Waldbodens kaum in der Lage die Holzernte wie geplant durchzuführen. Das hält die Preise für diese Sortimente auf einem unverändert hohen Niveau.
Frei Waldstraße: Die u.a. Holzpreise beziehen sich auf Rundholz, das unentrindet, gerückt frei Waldstraße verkauft wurde. Von den angegebenen Holzpreisen muss der Waldbesitzer gedanklich also noch die Erntekosten abziehen (Einschlag + Rücken).
Festmeter: Die Holzpreise werden in Euro je Festmeter (€/Fm) ohne Rinde (o.R.) angegeben.
Wichtig: die in der u.a. Grafik dokumentierten Holzpreise beziehen sich auf gesundes Holz. Käferholz wird mit einem Abschlag (s.u.) belegt. Stand Q2 2024.
Glücklich, wer noch Fichte hat: Die durchschnittlichen Aufarbeitungs- und Rückekosten bei der Nadelstammholzernte liegen bei rund 25-28 EUR/fm (Harvester bzw- motormanuelle Truppe). Nach der desaströsen Ertragssituation in den letzten Jahren (Käferholz!), bei denen die Waldbesitzer ihre wertvollsten Stämme quasi verschenkt haben, kann man bei den Fichten-Leitsortimenten in Q1 2024 mit einer Rohmarge von bis zu 80-90 €/fm rechnen. Das gab es noch nie! Von den meisten Privatwaldbesitzern muss aus dieser Rohmarge noch die Unterstützung des Forstamtes und der Holzvermarkter (meist die Waldbauvereine) gezahlt werden.
Käferholz: In Q2 2024 werden je nach Region, Stärke und Holzqualität für frisches Käferholz (noch fest anhaftende Rinde) Preise von 95-105 € (Mischsortimente B/C/D) erzielt.
Käferbefall weiter im Auge behalten! Aufgrund der relativ feuchten Witterung im Herbst 2023 bzw. Frühjahr 2024 ist der Käferbefall in weiten Teilen von Deutschland nicht mit den Vorjahren vergleichbar. Die Privatwaldbesitzer sollten dennoch auch weiterhin möglichst häufig durch ihre Fichtenbestände gehen und diese auf Käferbefall kontrollieren. Ist der Baum in der Krone schon vollständig braun und die Rinde hat sich bereits in weiten Teilen abgelöst, besteht für diese Bäume kein (!) akuter Handlungsbedarf (mehr). Denn diese Fichten wurden vom Käfer längst verlassen. Aber es ist leider davon auszugehen, dass der Käfer sich bereits in den umstehenden Bäumen eingenistet hat. Hierauf ist der Fokus zu richten. Denn wenn eine Fichte im Kronenbereich frisch befallen ist, kann der untere wertvolle Stammabschnitt noch Frischholzqualität aufweisen und mit etwas Glück zu den angegeben Preisen abgesetzt werden. Zudem unterbricht man so die Kette der Fortpflanzungszyklen. Regelmäßig kontrollieren – schnell und entschlossen handeln!
Douglasie/Lärche: Die Nachfrage nach Douglasien-Stammholz ist aktuell wieder etwas größer, als das Angebot. Der Preis für Stammholz der Stärke 2b+ lag bei der Douglasie zuletzt bei 120-130 €. Für Lärche wird 123-127 €/fm gezahlt (B/C-Qualität, Langholz, 2b+).
Tabelle Holzpreise: Langholz und Industrieholz Fichte / Douglasie / Kiefer
Nadel-Langholz: In Rheinland-Pfalz wurden bei Fichte, Douglasie und Kiefer folgende Durchschnittspreise für Stammholz-Lang der Güteklasse B/C vereinbart:
Stärke- klasse | Mitten- durchmesser | Fichtenlangholz Güteklasse B | Douglasienlangholz Güteklasse B | Kieferstammholz Güteklasse B/C |
---|---|---|---|---|
1b1 | 10 - 14 cm | 81,00-86,00 € | 105,00-109,00 € | 68,00-74,00 € |
1b2 | 15 - 19 cm | 93,00-98,00 € | 115,00-119,00 € | 78,00-84,00 € |
2a | 20 - 24 cm | 103,00-111,00 € | 128,00-130,00 € | 88,00-93,00 € |
2b | 25 - 29 cm | 112,00-117,00 € | 135,00-139,00 € | 93,00-100,00 € |
3a | 30 - 34 cm | 112,00-117,00 € | 135,00-139,00 € | 93,00-100,00 € |
3b | 35 - 39 cm | 112,00-117,00 € | 135,00-139,00 € | 93,00-100,00 € |
4 | 40 - 49 cm | 112,00-117,00 € | 135,00-139,00 € | 93,00-100,00 € |
Abschnitte: Abschnitte der Güteklasse B/C (sog. „Mischqualität“) werden zu Preisen verkauft, die 1,00-2,00 € unter den Fichtenlangholz-Preisen der Güteklasse B liegen.
Industrieholz: Steigende Energiepreise führen zu einem gesteigerten Bedarf an alternativen Brennstoffen wie eben Energieholz. Im Energieholz-Bereich und auch beim Industrieholz sind die Käferholzbestände soweit abgewickelt. Verschenkt wird nun endlich nichts mehr:
Qualität | Preis |
---|---|
Nadelindustrieholz IS FK (fehlerhaft, krank, rotfaul) | 23,00-25,00 €/Rm |
Papierholz IS N (gesund, fehlerfrei, 2-3 m Länge) | 55,00-60,00 €/Rm |
Tabelle Holzpreise: Langholz Buche / Eiche
Buchenstammholz: Der Markt für Buchenstammholz ist angestiegen. Bei der „Buche B/C Export“ handelt es sich um die sog. Containerware, die auf die Länge eines Seecontainers geschnitten wird und dann in den Export geht.
Eichenstammholz: Das Stammholz der Eiche ist gesucht. Das schlägt sich in den sehr guten Preisen für Eichenstammholz nieder:
Stärke- klasse | Mitten- durchmesser | Buchenstammholz Güteklasse B/C für den Export | Buchenschneideholz Güteklasse B | Eichenstammholz Güteklasse B | Eichenstammholz Güteklasse C |
---|---|---|---|---|---|
2b | 25 - 29 cm | n.v. | n.v. | n.v. | n.v. |
3a | 30 - 34 cm | n.v. | n.v. | n.v. | n.v. |
3b | 35 - 39 cm | n.v. | n.v. | 280-290 € | 155-180 € |
4 | 40 - 49 cm | 135-140 € | 105-125 € | 410-500 € | 210-240 € |
5 | 50 - 59 cm | 150-180 € | 125-135 € | 635-660 € | 250-270 € |
6 | 60 cm und mehr | 150-180 € | 130-145 € | 715-730 € | 260-290 € |
Eichenwertholz: Auf den Wertholzsubmissionen der Forstämter des Pfälzerwaldes und der Pfalz wurden im Januar 2024 Versteigerungsergebnisse von durchschnittlich 1.125 €/fm erzielt. Damit lag das Preisniveau etwas höher, als im Vorjahr. Es ist allerdings zu bedenken, dass auf diesen Wertholzsubmissionen nur die allerschönsten Stämme der Forstreviere zusammengetragen werden.
Brennholzpreise Buche / Eiche
Verwechslungsgefahr: Wald-Prinz.de richtet sich an den privaten Waldbesitzer, nicht an den privaten Endkunden von Kaminholz. Der Preis für Brennholz entspricht also dem Preis von ganzen Stämmen in Brennholzqualität, die ungespalten an der Waldstraße liegen. Diese „Brennholz lang ab Waldstraße“ kann meist bei den unteren Forstbehörden (Forstamt) oder bei (größeren) privaten Waldbesitzern erworben werden. Brennholz lang wird an gut befahrbaren Wegen gelagert. Private Käufer haben dann die Möglichkeit das Holz direkt im Wald am Weg aufzuarbeiten. Sie können sich das Holz auch nach Hause transportieren und daheim aufarbeiten. Da Sie bei dieser Art der Brennholzgewinnung einiges an eigener Arbeit einbringen, ist der Preis deutlich günstiger als für ofenfertiges Brennholz vom Händler.
Brennholzpreise: Aktuell geben die Landesforsten RLP Brennholz (Laubhartholz) in langer Form bis zu 10 m³ (je Haushalt) zu einem Preis von ca. 73 €/fm ab. Gewerbliche Kunden müssen 80-90 €/fm zahlen.
Nochmals: das ist nicht der Preis für ofenfertiges Brennholz, sondern für Brennholz in Form von ganzen Stämmen, die am Waldrand lagern.
Hintergrundwissen Holz-Sortierung / Holz-Sortimente
Als Sortierung bezeichnet man die Einteilung eines Baumes in vordefinierte, marktfähige Sortimente. Die Handelsklassensortierung für Rohholz (HKS) erlaubt die Sortierung des Holzes nach dem Durchmesser (Stärkesortierung), nach der Güte (Gütesortierung) und nach dem Verwendungszweck.
Stammholz: Langholz (L) wird das nach Länge, Mittelstärke und Güteklassen sortiert.
Baumlang vs. Abschnitte: Je nach Länge des Stammholzes werden zwei Sorten unterschieden:
- Baumlang (L1): Stammholz, das nach dem Abzopfen und ggfls. Gesundschneiden in Baumlängen ausgehalten wird
- Abschnitte (L2): Stammholz, das zu Standardlängen eingeschnitten wird
Güteklassen: Ein fehlerloser Stamm ist deutlich mehr wert, als ein Stamm mit vielen Ästen oder Faulstellen. Daher wird Rohholz zusätzlich noch nach Güteklassen sortiert.
Aus der Kombination von Längen- und Güteklasse-Sortierung ergibt sich:
- L1;B = Langholz; normale Qualität
- L1;C = Langholz; noch gewerblich nutzbar
- L2;B = Abschnitte; normale Qualität
- L2;C = Abschnitte; noch gewerblich nutzbar
- L2;Cgw = Abschnitte; geringwertig
Bei Industrieholz erfolgt die Sortierung nach dem Verwendungszweck.
- IL 1 N = Industrieholz; Langholz; normale Qualität
- IL 1 N/K = Industrieholz; Langholz; Mischgüte (normales und fehlerhaftes/krankes Holz)
- IL 2 N = Industrieholz; Abschnitte; normale Qualität
- IL 2 N/K =Industrieholz; Abschnitte; Mischgüte (normales und fehlerhaftes/krankes Holz)
- IS N = Industrieschichtholz; normale Qualität („Papierholz“, gesund, frisch, fehlerfrei)
- IS N/K = Industrieschichtholz; Mischgüte (normales und fehlerhaftes/krankes Holz)
Raummeter: Bei Industrieschichtholz ist zu beachten, dass die die Abrechnung des Holzpreises nicht nach Festmetern (m³/f bzw. Fm) sondern nach Raummetern (m³/r bzw. Rm) erfolgt.
Hallo Wilma,
@ Nachbar & Fichtenfällung: wir wissen, Sie wollen das jetzt nicht unbedingt hören, aber da gibt es ein paar zusätzliche Komplikationen ;-)
1. die Preise variieren von Region zu Region. Wir berichten immer die Preise der Leitsortimente aus Rheinland-Pfalz. Uns erreichen oft Anrufe aus anderen Regionen, dass die dort erzielbaren Preise z.T. deutlich von den berichteten Preisen (nach unten) abweichen.
2. die Preise aus der Tabelle beziehen sich auf „Holz frei Waldstraße“. Die Erntekosten (Fällen, Rücken) müssen daher von diesen Preisen abgezogen werden
3. Neben den Sortimenten mit den hohen Preisen fallen immer auch Sortimente an, die kaum die Erntekosten decken. FK-Holz beispielsweise oder auch Palettenholz.
4. Bei einer Schätzung über die Festmeter eines Bestandes muss immer auch bedacht werden, dass ca. 20% Ernteverlusten eintreten (Kronen, zu protzig etc.)
Nichtsdesotrotz hier also die Preise für das 1. Quartal in RLP:
Fichte lang, B/C-Qualität (EUR/fm)
– 1b²: 95-99
– 20: 100-110
– 2b-4: 115-120
– 5+: 100-112
frisches Käferholz (noch anhaftende Rinde) mit 10€/fm Abschlag auf die o.g. Preise
Industrieholz (Achtung: wird in Raummetern aufgemessen) in FK-Qualität: 35-38 €/rm
LG – der Wald-Prinz
Hallo,
mein Nachbar 72 Fichten in meiner Flurnummer eigenmächtig gefällt, wie ich Anfang Mai festgestellt habe. Ich habe jetzt anhand einer Hilfstabelle der Försterin die Gesamtmasse /Festmeter errechnet. Wie/Woher kann ich die Preise aus Q1 und April 24 bekommen, um einen Ausgleichsbetrag festzustellen?
Tolle Seite.
Was kostet im Moment im Kreis Suhl/Sonneberg das Käferholz getrocknet und fertig für den Ofen (gespalten/gesägt)?
In diesem Bereich wurde massiv gerodet (ganze Waldbereiche/Gemeinden total entwaldet und kahl geschlagen)
Ist hier ein Preisverfall zu sehen? Bzw gut für den Einkäufer?
Viele Grüße
Hallo liebe Wald Freunde vielleicht könnt ihr mir helfen.
Ich wohne mit meiner Familie in Landkreis Osnabrück und wir besitzen cica 6 ha Mischwald. Lange Zeit haben wir dieses Holz auch in unseren Holzofen selber verbrannt und dadurch im Winter das ganze Haus geheitzt.
Nun ist aber der Ofen nach mehr als 40 Jahren kaputt bzw. wird nichtmehr durch den Schornsteinfeger abgenommen, eine Neuanschaffung ist auch nicht geplant.
Jetzt kommt die eigentliche Frage:
Ich habe mehrere Interessenten (Kollegen) die auch gerne ganze Stämme kaufen möchten, vor kurzen waren wir im Wald um Tote Fichten aus den Wald zu holen was darf ich dafür verlangen?
Hallo Ira,
@ was kosten die Bäume? Das Zauberwort in Ihrer Frage ist „Garten“. Einmal abgesehen davon, dass es sich sehr wahrscheinlich nicht um Tannen handeln wird (stehende Zapfen?), sind Gartenbäume sog. „Solitäre“. Wunderschön gewachsen, aber durch den Freistand bedingt mit stark ausgeprägten Ästen. Daraus können Sie keinen Balken und kein Brett schneiden. Aber nur die Bäume, die ins Sägewerk wandern, bringen Geld. Brennholz ist das ebenfalls nicht, denn erstens ist es Nadelholz (als Brennholz unbeliebt) zweitens läßt es sich aufgrund der Astigkeit sehr schlecht spalten.
Unabhängig davon kann man nicht erwarten, dass ein Holzaufkäufer wegen drei Bäumen vor Freude in die Luft springt. Alle Leute, die mit Holz ihr Geld verdienen, denken bei Nadelholz in LKW-Ladungen.
Und um Ihnen den Tag wahrscheinlich völlig zu verderben: Einen Baum in bewohntem Gebiet zu fällen ist aufgrund der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen eine aufwändige und entsprechend teure Arbeit. Sie benötigen i.d.R. einen zertifizierten Baumkletterer, der zwei weitere Kollegen und jede Menge Gerät (u.a. Häcksler) im Schlepp hat. Laien denken immer nur an den schönen Stamm, aber das Kronenmaterial ist bei Solitären eine gern unterschätzte Masse an Material. Baumdienste rufen daher im Stadtgebiet auch gerne 2000-3000 €/Baum auf.
Beste Grüße – der Wald-Prinz
Guten Tag, wir haben drei Tannenbaume stehen im Garten, sind nicht befallen vom Käfer. Hoch ca. 33-35 Meter.
Was kosten die drei Bäume?
Hallo Sascha,
@ Brennholzpreis in Festmeter: Ja Sascha, Brennholzpreise in Festmeter gibt es. Die Erklärung steht im Text:
„Verwechslungsgefahr: Wald-Prinz.de richtet sich an den privaten Waldbesitzer, nicht an den privaten Endkunden von Kaminholz. Der Preis für Brennholz entspricht also dem Preis von ganzen Stämmen in Brennholzqualität, die ungespalten an der Waldstraße liegen. Diese „Brennholz lang ab Waldstraße“ kann meist bei den unteren Forstbehörden (Forstamt) oder bei (größeren) privaten Waldbesitzern erworben werden.“
Bei Stämmen wird also in Festmetern (ab)gerechnet. Sobald das Stammholz zu Meterstücken bzw. Scheiten verarbeitet wurde, wechselt man auf Raummeter bzw. Schüttraummeter.
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Hallo,
sind die Brennholzpreise hier tatsächlich pro Festmeter? Kenne Industrie- und Brennholzpreise eigentlich nur in Raummeter.
VG Sascha
Liebe Eva,
das 3. Quartal 2023 hat uns wieder einen Nachfrageeinbruch beschert. So wie auch 2022. Bei diesem Punkt und bei einigen anderen Aussagen können wir Ihrem Förster nur beipflichten. Aber um das alles ein wenig zu relativieren. Die Rechnung 30-35 fm x Holzpreis geht so oder so nicht auf. Denn neben den wertvollen Abschnitten bzw. dem Langholz fällt immer auch minderwertigeres Holz in Form von z.B. Palettenholz bzw. FK-Holz (F= faul, K = krank). Bereits Äste von 4 cm Durchmesser (Randfichten!) verhindern, dass das Holz in die B-Qualität geht (und somit die hohen Preise erhält). Was Sie dem Förster ebenfalls nachsehen mögen: er, die Holzhändler und die Sägewerke denken nur in ganzen LKW-Ladungen. Wegen einem Stück von 0,05 ha springt niemand vor Glück in die Höhe. Das heißt, dass Ihr Förster im Kopf eine Maßnahme planen muss, bei der es sich auch lohnt z.B. den Harvester und den Rückezug umzusetzen. Ohne größere Flächen im direkten Umfeld geht das gar nicht.
Unser Tipp: aktuell (Stand August) haben wir in RLP endlich einmal wieder ausreichend Regen und die Fichten können Kraft tanken um sich gegen den Käfer zu wehren. Warten Sie mindestens bis zum Frühjahr 2024!
Wir drücken Ihnen die Daumen,
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Lieber Wald-Prinz,
herzlichen Dank für diese sehr informative Seite!
Ich habe ein kleines Waldgrundstück von 552 m2 mit Fichtenbestand in Rheinland-Pfalz. Laut zuständigem Förster dürfte dies 30-35 FM ergeben.
Ihrer Graphik „Holzpreisentwicklung Fichte“ zufolge befinden sich die Preise derzeit auf einem historischen Höchststand.
Bereits vor 1 Jahr hatte ich den zuständigen Förster kontaktiert, weil ich das Holz verkaufen wollte. Damals hat er sich geweigert, den Auftrag entgegenzunehmen, mit der Begründung, mein Bestand sei noch gesund und wir hätten eine Holzschwemme auf dem Markt und er wolle nicht die Preise verderben. Heute habe ich ihn erneut kontaktiert und die Aussage war dieselbe wie vor 1 Jahr. Dennoch habe ich mich nach erzielbaren Preisen erkundigt. Genannt wurde mir für die Kategorien „Frischholz“ und „Käfer 1“ ein identischer Preis von etwa 85 EUR abzüglich 25 EUR für die Arbeitskosten. Für die Kategorie „Käfer 2“ ein Preis von 70 EUR abzüglich 25 EUR für die Arbeitskosten.
Da es hier in der Region kaum noch nicht befallene Fichten gibt, gehe ich davon aus, dass mein Bestand auch früher oder später befallen sein wird und ich einen deutlich niedrigeren Ertrag erhalten werde, wenn ich weiter zuwarte. Dem zuständigen Förster zufolge gibt es jedoch bereits Regionen in Deutschland, die keinerlei Fichtenbestände mehr haben, sodass es in wenigen Jahren zu einer Verknappung und zu einem Anziehen der Preise kommen könnte, auch für Käferholz.
Daher hätte ich nun folgende Fragen:
Wie schätzen Sie die Situation ein und was würden Sie mir empfehlen? Fällen oder zuwarten? An wen kann ich mich wenden, falls ich fällen lassen möchte? Wie erwähnt, ist der zuständige Förster aktuell nicht bereit, einen solchen Auftrag entgegenzunehmen.
Sind die erzielbaren Preise regional unterschiedlich? Es wurden mir niedrigere Preise genannt als die auf Ihrer Website veröffentlichten Preise.
Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Liebe Grüße, Eva
Der Holzeinschlag (115fm) von Käferbäumen incl. Verkauf wurde durch eine Firma erledigt. Davon waren 46 rm Brennholz. Anstatt brauchbares PZ-Holz zu vermarkten, wollten die Firma möglichst viel Brennholz von mir kaufen, um es mutmaßlich selbst weiterzuverkaufen. Sollte man den Brennholzaufkauf ausschließen, um keine falschen Anreize der Sortierung zu geben?
Wenn die Aufarbeitung für Schnittholz für das Sägewerk abgerechnet wurde und die Aufarbeitung für Brennholz mit null € auf der Rechnung steht, kann dann auf einer neuerlichen Rechnung das gleiche Brennholz mit 24€/fm netto für Aufarbeitung in Rechnung gestellt werden?
Hallo,
@ fairer Preis: fangen wir einmal so an.. Gewerbliche Käufer scheiden vollständig aus. Denn zum einen ist die Menge viel zu gering, zum anderen hat man je nach Verwendungszweck des Holzes ganz spezifische Anforderungen (Länge inkl. Übermaß, Durchmesser, Qualität etc.). Ihr Holz liegt jetzt nun mal da. Unser Vorschlag wäre eine Vermarktung via Ebay-Kleinanzeigen. Einfach Fotos machen und mit einem sportlichen Preis online stellen. Wenn sich niemand meldet, kann man immer noch den Preis herabsetzen. Bei der Eiche liegt ja schon der Brennholzpreis bei mindestens 75 €/fm. Wenn es wirklich schneidefähig ist, kann man es mit ca. 200 €/fm versuchen. Bei der Fichte ist es wirklich schwierig. Haben Sie nicht vielleicht ein (mobiles) Sägewerk im Umkreis? Wenn Sie die Fichte zu Bohlen einschneiden lassen, gehen auch die erfahrungsgemäß gut weg. Ansonsten ebenfalls einen Testballon bei Ebay Kleinanzeigen starten. Aber mehr als 50-70 €/fm können Sie da nicht ewarten.
LG – der Wald-Prinz
Hi,
eine sehr informative Seite, vielen Dank fürs Zusammentragen!
Ich habe auf einem Erholungsgrundstück Bäume gefällt (Fichten und Eichen), auf ca. 3,4m Länge zugeschnitten und wollte das als Schalungsholz mit einer mobilen Blockbandsäge aufsägen. Meine Baupläne haben sich nun geändert und ich verkaufe das Holz.
Es sind wohl um die
2 Fm Eiche Güteklasse B bis B/C (Stammdurchmesser ca. 0,35m)
2,5 Fm Fichte Güteklasse B/C (Stammdurchmesser 0,3 – 0,55 m)
Was wäre ein fairer realistischer Preis (orientiert an derzeitigen Marktwert) ?
Oh wie schön, dass Sie diese Seite bereit stellen! Folgende Frage einer Ahnungslosen: ich habe eine Forstparzelle mit 5000 m2 geerbt, auf der vor 60 Jahren dicht an dicht Fichten gepflanzt wurden. Seither wurde meines Wissens nach nicht ausgedünnt. Ich kann den Abstand nur schätzen, vermute aber so was wie 2×2 m. Die Bäume stehen also viel zu eng und sind in Gefahr, vom Freund Borkenkäfer angegangen zu werden, der das benachtnarte Grundstück bereits kahl gemacht hat. Wie viel Baum muss hier nun entnommen werden, was sind diese engstehenden Bäume wert (und ist die Ernte dadurch teurer?) und was passiert mit dem Rest, wenn man schon weiss dass der Käfer kommen wird?
Lieber Christian,
Wir kennen das Thema der enttäuschenden Abrechnungen nur zu gut. Man hat das Gefühl, alle verdienen ihr Geld – außer der Waldbesitzer.
@ Abrechnung nach Raummetern: eine Sache die wir aus der Ferne nicht nachvollziehen können, ist die Abrechnung nach Raummetern in Kombination mit 5,0 m-Abschnitten. Das Aufmaß nach Raummetern wird normalerweise nur dann gehandhabt, wenn es sich nicht lohnt, jeden einzelnen Stamm zu messen. Also bei qualitativ nicht so hochwertigem Holz (z.B. FK-Holz, Palette) oder bei einer Menge an schwächer dimensioniertem Holz (z.B. Papierholz). Ihre Hinweise „Aufarbeitung nach Sturm“, im „Februar geschlagen im Juni verkauft“ weist darauf hin, dass man das Holz nicht mehr in der Qualität vermarkten konnte, in der es aufgearbeitet wurde (Aufarbeitung nach Festmetern abgerechnet, auf 5,0 m ausgehalten). Dann ist das nun mal der Preis.
@ Aufarbeitungskosten: Wir haben gerade selbst 24,00 €/fm für die Aufarbeitung per Harvester und Rückezug gezahlt. Angesichts der aktuellen Dieselpreise war das mehr als fair. Die 24,00 € sind aber netto! Brutto reden wir über 28,56 € (auf Dienstleistungen kommen in der Holzabrechnung 19,0 % USt).
Holzhandel & Kleinwaldbesitzer: Holzhandel ist ein schwieriges weil hochkomplexes Geschäft. Wir wollen nicht ausschließen, dass das in Ihrem Fall hätte besser laufen können. Sie müssen aber auch bedenken, dass man als kleiner Waldbesitzer tatsächlich froh sein darf, wenn überhaupt jemand kommt und das Holz aufarbeitet. 22 Bäume bzw. 12,4 Rm sind für Sie viel. Für einen Holzhändler oder einen Förster, selbst für den Waldbauverein ist das „nerviger Kleinkram“. Die denken nur in LKW-Ladungen von einer (!) Sorte. Hier muss man mit Augenmaß und Verständnis für die nachfolgenden Arbeitsschritte ran gehen.
TIPP: bei dem Waldbauverein nachhaken und freundlich fragen, warum hochwertige Abschnitte ausgehalten wurden, dann aber Raummeter als Raummaß für eher minderwertigeres Holz und offensichtlich auch die entsprechenden Verkaufspreise angewendet wurde.
LG – der Wald-Prinz
Liebes Team des Wald-Prinz,
zunächst herzlichen Dank für Ihre sehr hilfreiche Seite! Mein Vater, 81 Jahre, hat nach dem Sturm in Niedersachsen im Februar 22 diverse Bäume auf dem eigenen Waldgrundstück fällen lassen müssen. Nun erhielt er die Abrechnung der Forstbetriebsgemeinschaft. Das Bundesland ist Niedersachsen. Zum Stichtag 30.06.22 wurde diverses Holz verkauft. Die Abrechnung der Forstbetriebsgemeinschaft macht mich allerdings stutzig. Nur ein Bsp.: So wurde etwa Fichte, Holzsorte ABL, Gkl B, Stkl 2b, Rm 12,40, Länge 5,0, Ka WS mit 55.30 je Rm abgerechnet. Wohlgemerkt VOR Abzug von Aufarbeitungs- und Rückekosten. Auch wenn mir bewusst ist, dass die von Ihnen ausgewiesenen Preise für Festmeter gelten, käme ich bei dem unteren Ende der in der Tabelle mit den Preisen für Rheinland-Pflalz auf dieser Seite ausgewiesenen 112,00 € bei einem Faktor von 0,7 für die Umrechnung auf 78,4 €, die hätten zumindest erzielt werden sollen? Der Preis, den mein Vater erhalten hat, obwohl die Preise, wenn ich es richtig verstehe, ja bis dato nie höher als zum Stichtag 30.06.22 waren, hat etwa 30 % weniger erhalten. Meine Frage: Ist das seriös? Wenn nicht, welches Vorgehen empfehlen Sie hier im Kontakt mit der Forstbetriebsgemeinschaft? Und, die letzte Frage: Wenn die Kosten, die meinem Vater für die Aufarbeitungs- und Rückekosten in Rechnung gestellt werden oberhalb von 28 € liegen sollten, würrden Sie dann diesbezüglich ebenalls nachfassen? Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. Meinen Vater nimmt das nervlich ziemlich mit, deshalb bin ich für jede Einschätzung dankbar.
LG
Christian
Lieber Wald Prinz,
in meinem Garten stehen 42 Fichten, davon müssen, dank Käfer, jetzt 10 gefällt werden. Da hat das Kerlchen seine Arbeit gut erledigt :-(
ich kann an Nachbarn 2-6 RM verkaufen, welchen Preis könnte ich da nehmen?
Welche Baumart könnte ich in dieser Lücke wachsen lassen?
Habe auf meinen 3000qm auch wundervolle und zum Glück gesunde Douglasien, Birken und heranwachsende Eiben. Ein Mammut wächst unter den anderen Fichten heran.
Noch eine Frage: kann ich irgendetwas tun, damit der Käfer die restlichen Bäume nicht erobert? Ich wässere meine Bäume in solchen Sommern gelegentlich… Sie sind insgesamt schön grün und hoffen darf man ja immer…
Danke, sagt Margit aus dem wundervollen Soonwald
Hallo Herr Beyer,
@ Holzhändler: es ist leider so, dass man bei den meisten Holzhändlern die Finger nachzählen muss, wenn man ihnen die Hand gegeben hat. Daher unseren vollen Respekt, dass Sie sich nicht haben über den Tisch ziehen lassen.
@ mit 84 alleine in den Wald: Gerade die alten Recken erwischt es gerne und hart im Wald. Denn die Generalregeln bei Baumfällungen lauten:
1. im Falle eines Falles erschlägt der Baum alles!
2. Bäume sind gemäß GMV und MKS zu fällen! (GMV = Gesunder Menschenverstand, MKS = Mach keinen Scheiss!)
Wenn Sie weiter so im Wald (alleine) unterwegs sind, können Sie sich auch den Platz für die Urne sparen, dann erledigen das die Wildschweine ;-)
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Guten Morgen allerseits,
auch ich habe ca. 1 Ha. Käferholz. Ein Holzfäller/Händler wollte mir die Bäume (ca. 30-70 cm Erdstammdurchmesser) abnehmen, aber er wollte samt Holz noch zusätzlich Geld absahnen!!! Da dieser im der Nachbarparzelle tätig war, nahm er gleich noch zwei der dicksten Stämme weg, obwohl ich Ihm die Grenzsteine gezeigt hatte!
Also aufgepasst! Die Stämme holte ich mir natürlich schnell zurück, da er die Abfuhr des Holzes im Eiltempo organisiert hatte. Ich bin erst 84,4 Jahre alt und hab das Holz dann selber geschlagen. Seilwinde, 70 PS Traktor, eigene Blockbandsäge, etc.- als Schreiner von Vorteil. Natürlich ein Knochenjob da sehr bergig und allein.
Aber starker Wille!! Jetzt ist da Platz für meine „Urne“
Mit lustigem Gruß H.Beyer
Hallo Phil,
@ Eichen-Stangenholz: Kamin geht natürlich immer, dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Tipp: Eiche muss mehrere Jahre (mindestens 2) trocken lagern, bis es als Kaminholz zu verwenden ist. Denn erstens muss sich die Gerbsäure in der Rinde abbauen (sonst Ofenrohr ade). Und zweitens trocknet Eiche aufgrund der hohen Dichte unfassbar lange. So sagt man als Faustregel bei Eichenbohlen ein Jahr je cm. Auch wenn sich das Holz außen schon trocken anfühlt, innen ist es dann noch feucht. Wenn es dann aber trocken ist, super Brennholz!
Zaunpfähle: die Stangen in dieser Dimension eignen sich ideal als Zaunpfahl. Aber auch hier gilt: trocken müssen sie sein! Ein trockener Eichenzaunpfahl hält ewig auch ohne weitere Behandlung. Wird er zu früh eingesetzt, fängt er an in der Erde zu faulen.
@ verkaufen: Ebay-Kleinanzeigen ist für solche regionale Sachen immer eine gute Adresse. Aber wir würden in diesem Fall wirklich die Variante „Zaunpfahl“ empfehlen. Einfach Stangen aufarbeiten. Anspitzen und trocknen kann der Käufer selbst. Bitte dran denken: für einen Wildzaun sollten die Stangen mindestens 2,00 m lang sein. Dann sind 40-50 cm in der Erde und oben kann man einen 1,50 m Wildzaun dran nageln. Bei Rotwild sind sogar 2,50 m notwendig (Knotengeflecht gegen Rotwild 2,00 m hoch!).
Ach übrigens.. Wen das reiner Eichenwald ist – nicht zu wild dran gehen! Lieber mäßig, dafür aber regelmäßig. Die Eiche sollte sich lange nach dem Licht strecken müssen. Dann haben die Kinder Ihrer Kinder später mal schöne untere Stammabschnitte ;-)
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Hallo Waldprinz!
Danke für das Engagement und die vielen guten Ratschläge. Ich bin neuer Eigentümer von 2ha Eichenwald, ca 35 Jahre jung. Hier geht es nun ans auslichten und herausarbeiten der Z Bäume. Was mache ich mit dem geschlagenen Stangen Holz mit einem Durchmesser von ca 10cm? Nimmt das jemand ab? Gibt es einen Markt für Pellets, Brennholz etc? Oder gilt auch hier: heimischer Kamin? Danke!
Hallo Herr Deutsch,
@ 250-290€ je fm: Also bei uns bekommen Sie Fichten-Stammholz gerückt frei Waldstraße für 200 € ;-))))) Spaß bei Seite.
Ein Gedanke so nebenher – In unserer Tabelle ist ja Frischholz gemeint. Sie werden aber doch eher trockene Stämme verarbeiten wollen?!
Sprechen Sie doch einfach das zuständige Forstamt (wahrscheinlich Forstamt Pfälzer Rheinauen?). Die können Ihnen dann sagen, wer vor Ort die Vermarktung übernimmt (das darf das Forstamt seit dem Kartell-Urteil ja nicht mehr selbst machen).
Liebe Grüße und viel Spaß mit Ihrer Sauna (Foto!).
Der Wald-Prinz
Liebes Wald-Prinz-Team,
ich möchte eine Aussensauna aus Naturstamm-Holz (Mittelstammduchmesser ~30cm) erstellen.
Beim Holz-Typ bin ich bei der Fichte gelandet.
Die Längen sind je nach Wand 4-5m. First und Aussenauflage ~7m.
Derzeitig bekomme ich Angebote von 250-290€ je fm! Dies ist ein stolzes Wort.
Können sie mir Bezugsquellen nennen wo der Preis den der ihren Tabellenwerten nahekommt, das wäre nett.
Verarbeitungsort 76774 Leimersheim, Rheinland-Pfalz
Liebe Grüße
Ronny
Hallo Frau Morgenstern,
@ Holzverkauf Solitär: Da müssen wir Sie leider enttäuschen. Gegen den Holzverkauf spricht 1. dass es sich um einen Solitär handelt. Diese Bäume haben i.d.R. starke Äste über nahezu den gesamten Stamm hinweg => ein Förster würde sagen „der Baum ist protzig“. Das verhindert, dass aus dem Holz Bretter/Bohlen/Balken werden. 2. muss der Baum ja von oben her abgeklotzt werden. Das verhindert ebenfalls, dass Stammteile in ein Sägewerk wandern. Und nur dann gibt es Geld. Und 3. denken alle Beteiligten einer Verwertungskette meist in LKW-Ladungen. Wegen eines einzelnen Stammes Nadelholz (wenn wir von 110 cm Umfang reden, dann hat der Stamm an dieser Stelle ja gerade einmal 35 cm Durchmesser) kommt niemand.
Wir hätten Ihnen gerne etwas angenehmeres geantwortet, aber das ist leider die Realität. Verschenken Sie das Holz oder kaufen Sie sich eine Feuerschale und verbrennen Sie die Tanne an lauen Sommerabenden in Ihrem Garten ;-)
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Möglichst bald muss am Privathaus eine gesunde Tanne gefällt werden, die sich stark zu einer Seite neigt. Um Kosten der Fällung aufzufangen überlege ich wie das Holz zu verkaufen ist. Der Baum muss stückweise abgetragen werden. An wen wendet man sich für den Holzverkauf. Das Holz müsste abgeholt werden. Ich muss eine Fachfa. für die Fällung beauftragen. Der Umfang des Baumes in 1 m Höhe beträgt 110 cm.
MfG. U.Morgenstern
Hallo Matthias,
@ Schwarzerle: interessante Frage! Für den Ofen sind Ihre Schwarzerlen wirklich zu schade. Aber der Markt ist natürlich eng. Sie sollten mit Ihrem zuständigen Förster Kontakt aufnehmen und ihn gezielt auf das Thema „Wertholzsubmission“ ansprechen. Hier werden die schönsten Stämme einer Region an einem Termin meist im Januar/Februar zentral versteigert. Je größer die Wertholzsubmission, desto besser.
Wenn Ihnen das zu „weit weg“ erscheint, sollten Sie einmal einen Testballon bei Ebay Kleinanzeigen starten. Wichtig ist hierbei, dass Sie im Titel die wahrscheinlichsten Suchworte „Erle“, „Schwarzerle“, „Stamm“, „Stammholz“ und „Erlenholz“ verwenden.
Dritte Möglichkeit: Lassen Sie sich aus Ihren Stämmen Bretter und Bohlen einsägen. Dafür gibt es immer einen Markt.
Vierte Möglichkeit: googeln Sie Anbieter von Erlenholz bzw. schauen Sie, wer so etwas bei Ebay verkauft und kontaktieren Sie diese.
Bon chance!
Liebe Grüße – der Wald-Prinz
Hallo,
Ich habe eine Frage.
Mein Wald besteht zu 95% aus Schwarzerlen.
Sind ordentliche Stämme 80-90 cm Durchmesser.
Gibt es dafür auch einen Markt außer für den Ofen…?
Sehr geehrter Wald-Prinz Redaktion,
Sie geben Preise für starkes Buchen und Eichenstammholz an.
Auf welchen Zeitraum beziehen sich diese Preise ? ?
Für das 4. Quartal 2020 oder Frühjahr 2021 ? ?
Sind das Preise für Baden Württemberg ?
Vielen Dank im voraus für eine prompte Antwort.
SchlosshofVerwaltung
Hermann von Schönau
79739 Schwörstadt
Hauptstr. 1 a
Tel 07762 8514
Hallo Borkenschäfer,
@ „wie soll man da noch von leben?“: Vom Wald konnte man im laufenden Betrieb noch nie leben. Man hat höchstens die Früchte der vorherigen Generation (oder der vorvorherigen) eingefahren.
@ Baum pflanzen: Ehrlich gesagt ist das ja das Schöne am Wald. Wann immer wir einen Baum pflanzen, wissen wir, dass wir nichts mehr davon haben. Wald ist eine Generationen-Angelegenheit. Das ist die komplette Gegenveranstaltung zu Power Point und Instagram.
@ roden: das macht kein deutscher Waldbesitzer freiwillig. Das ist ein Bild, was fast bei Forst-Laien (Tschuldigung…) aber gerne im Kopf vorherrscht. Nicht nur, dass es in jedem Landesforstgesetz spezifische Vorschriften zur maximalen Kahlschlagsfläche gibt, macht es auch unter waldbaulichen Aspekten keinen Sinn. Aber wenn der Borkenkäfer einmal flächig durchgerauscht ist, sieht es danach leider aus wie eine Rodung.
Solar im Wald: macht keinen Sinn (Verschattung, fehlende Zuleitung etc,) und ist gesetzlich nicht erlaubt. Wald darf man nicht so einfach umwidmen. Auch eine Brache muss wieder Wald werden (entweder natürlich oder per Anpflanzung).
Die einzige Lösung aus unserer Sicht: über den Schatten des Forstvermehrungsgutgesetzes (einfach mal googeln) springen und klimastabile Baumarten aus anderen, heute bereits heißeren und trockeneren Regionen einbringen. Das ganze von vorneherein in einer wilden Mischung anpflanzen und schauen, was in Zukunft überlebt. Da sind wir recht kategorisch. Es gibt dazu keine Alternative.
LG – der Wald-Prinz
Bin auf Wald-Prinz gelandet, nachdem ich eine sehr deprimierende Doku über deutsche Waldbesitzer gesehen habe. Was die durchmachen mit dem Klimawandel ist echt ergreifend.
Wie soll man da noch von Leben, auch wenn man jetzt rodet und Mammutbäume pflanzt, das bringt ja erst in 100+ Jahren etwas.
Als Laie frage ich mich dann: warum nicht zwischenzeitlich etwas touristisch orientiertes machen? Sagen wir mal, Blockhütten bauen und als Freizeitangebot aufmotzen, das mit diversen Bildungs-Erlebnis-Angeboten vermarkten, um auch neuen Respekt usw in der Gesellschaft zu fördern. Dann käme wenigstens anfangs etwas Geld rein.
Ich nehme an, sowas geht nicht so einfach wegen dem Gesetzgeber? Oder kann das alles kommunal geregelt werden?
Außer roden und neu pflanzen, muss ein Waldbesitzer doch irgendwie noch andere Möglichkeiten haben, oder?
Kann man gerodete Flächen ummodeln und Solarzellen drauf stellen?
Alles Fragen, die auf dasselbe hinauslaufen: wie schwierig ist es, eine Waldfläche auf neue Weise zu nutzen?
Ich biete jedem Waldbesitzer in Sachsen-Anhalt, östliche Niedersachsen und westliches Brandenburg meine Hilfe bei der Planung, Holzernte, sowie der Vermarktung des Rohstoffe Holz an.
Hallo,
@ Ablängen von Eiche: Echenholz erzielt schon seit Jahren exzellente Preise und wird laufend gesucht. Der Wert des Holzes ist zu hoch, als dass man Experimente wagen sollte. Suchen Sie zunächst einen Käufer und halten Sie dann die Stämme genauso aus, wie es der Käufer haben möchte. Dieser Grundsatz gilt eigentlich bei jeder Art von Holz. Wen Sie z.B. einen Käufer haben, der aus den Eichen Tische bzw. Tischplatten machen möchte, wird er eine andere Länge bevorzugen, als jemand der Eichenparkett herstellt.
@ Schönes Stammholz nach dem ersten Knick: Sie werden auch für geringere Dimensionen einen Abnehmer finden. So oder so, können Sie das Holz ja zunächst so aufarbeiten, dass Sie die maximale Länge erzielen. Kleiner schneiden kann man immer noch.
Grundsätzlich ist bei Eichenholz zu beachten, dass es einfach sauschwer ist. Oftmals wären größere Längen zwar möglich, aber wenn nicht das passende Gerät zum Rücken zur Verfügung steht, hilft einem das wenig. Man bekommt die Stämme einfach nicht an den Wegesrand.
Bei den von Ihnen angesprochenen Dimensionen würden wir Ihnen zudem unbedingt empfehlen, den lokalen Förster anzusprechen. Soweit uns bekannt wird im Raum Niedersachsen alljährlich Anfang März durch die Niedersächsischen Landesforsten die Wertholzsubmission „Eiche zwischen Ems und Elbe“ durchgeführt. Erfahrungsgemäß werden bei solchen Versteigerungen sehr gute Preise erzielt. Ihr Förster wird dann Ihre Stämme anmelden und Ihnen zur Seite stehen, was die Dimensionierung angeht.
Beste Grüße – der Wald-Prinz
Hallo Wald-Prinz
Ich habe einen Wald im Raum Niedersachsen, mit ca 100 sehr großen Eichen.
Diese haben alle über 100cm und mehr an Durchmesser. Wie lang sollte das
Stammholz zur bestmöglichen Vermarktung sein, also wenn die ersten großen Ästen abzweigen.
Was wenn der Baum auf 10m höhe einen knick oder große Äste hat, darüber hinaus nochmal 10m schönes Stammholz aufweist.
Mit Besten Grüßen
Hallo,
vielen Dank für Ihre informative und gut verständliche Seite!
Wir sind auf der Suche nach 2000 Tonnen Fichten Rundholz. Das Holz wird exportiert und zur Möbelproduktion verwendet. Da wir aus dem Chemiebereich kommen, haben wir weder Erfahrung, noch Kontakte zu Lieferanten.
Können Sie mir Lieferanten nennen, die dieses Volumen stemmen können? Und gibt es trotz der aktuellen Margenschwäche entsprechende Mengenrabatte?
Hallo,
@ optimaler Durchmesser: Richtig ist, dass nicht jedes Sägewerk mit dicken Stämmen zurechtkommt. Dann reden wir aber über deutlich dicker als 50 cm Mittendurchmesser. Auch starke Stämme finden im Normalfall (aber was ist heutzutage noch normal) einen Abnehmer. Darum sollten Sie sich als Fichtenbesitzer also aktuell keine Sorgen machen. Um alles andere schon.
LG – der Wald-Prinz
Hallo Ferdinand,
@ Gartenfichten: da es um sich im Garten immer um Solitäre mit starken Ästen handelt, geht das sog „protzige“ Holz ohnehin nicht ins Sägewerk. Aktuell erst recht nicht. Egals wie man es dreht und wendet, aktuell gibt es für diese Qualität keinen Markt weil das Käferholz wie ein Tsunami alles überschwemmt hat.
Also die Fichte auf 30-50 cm lange Scheiben schneiden, Fiskars Spalthammer und los geht’s. Im Herbst 2021 günstig eine Feuerschale kaufen, weil dann die Saison endet. Im Frühling 2022 ist das Holz dann trocken und sorgt für stimmungsvolle Abende. Und zwar ganz viele, weil ca. 5 fm Holz.
LG – der Wald-Prinz (gerade gefrustet weil der Käfer nun im dritten Jahr kurz vor dem Winter auch unsere Wälder gefunden hat)
Hallo
Mich interessiert wie der optimale Durchmesser von Fichtenholz für die Sägewerke
Ist .welches Alter oder Durchmesser können am besten verarbeitet werden?
Ich höre immer öfter das Stämme über 50 cm Durchmesser nicht mehr gut zu vermarkten sind. Ist das so Richtig?
Besten Dank
Ich habe fünf sehr große Fichten in meinem Garten fällen lassen.
Was mach ich mit dem Holz??
Was unternehmen die Waldbesitzer eigentlich derzeit, um das beste aus dem Überangebot zu machen. Kann man die Bäume in Nassholzlagern lagern? Aber was kostet das? Lohnt sich das?
Ist Energieholz eine Lösung? REW hat allerdinngs bereits vor einigen Jahren eine erst 2008 eröffnetes Holzheizkraftwerk in Erntebrück geschlossen? Lohnt sich vermutlich nicht.
Oder wird viel ins Ausland exportiert? Aber lohnt sich der Export?
Hallo Dennis,
bei Eiche stellt sich eine zentrale Frage: Sägefähiges Holz oder nicht? Wenn die Stämme schön gewachsen sind und der erste Zwiesel bzw. der erste dicke Ast erst spät auftaucht – gut. Wenn aber alles krumm und astig ist, dann reden wir über Brennholz. Wenn Sie einen eigenen Ofen haben und Sie das unter dem Aspekt „Männerhobby“ sehen – kaufen! Wenn Sie das als Wertanlage sehen, nur bei sägefähigem Holz kaufen (es müssen nur einige wenige schöne Eichen drin stehen). Bedenken Sie bitte, dass Ihnen die SVLFG jedes Jahr einen Bescheid mit dem Mitgliedsbeitrag schickt (> 80 €).
LG – der Wald-Prinz
Hallo erstmal Kompliment an ihre Seite Die ist wirklich sehr wissenswert.
Ich habe eine Frage vielleicht können Sie mir weiter helfen. Mir wurde ein halber ha Eichenwald angeboten mit einen Bestand von 50-80 Jahren alten Eichen für 1.13€/m2 nun bin ich am überlegen ob sich das lohnt für mich.
Der Wald befindet sich in Brandenburg.
Mit freundlichen Grüßen Dennis. Freue mich über ihre Hilfe.
Hallo
Haben sie auch die Möglichkeit den Preis für Palettenholz heraus zu finden.Und kann man Nobilies Holz dafür verwenden?
Gruß Frank Jörig
Hallo Herr Siegert, hallo Wald-Prinz,
Nach Art. 14 Abs. 3 bedarf der Kahlhieb im Schutzwald die Erlaubnis. In Erläuterung 29 zum Waldgesetz von Bayern (Zerle Hein, zu Art. 14) ist damit sowohl der Schutzwald mit Dauercharakter (Art. 10 Abs. 1) als auch der Sturmschutzwald (Art. 10 Abs. 2) angesprochen.
Den Sturmschutzwald will der Förster im Nachhinein nicht mehr feststellen, weil er den eingeschlagenen Wald nicht mehr beurteilen kann.
Ich habe bereits mehrere Gutachten gefertigt in denen die Sturmschutzeigenschaft anhand von historischen Luftbildern, Zeugenaussagen und Verteilung der Stöcke bewiesen wurde und der Kahlschläger im Schutzwald Schadensersatz leisten musste. Der Anspruch auf Schadensersatz besteht von Gesetzes wegen.
Zögern Sie nicht den Anspruch durchzusetzen, entweder gibt das Gericht ein Gutachten in Auftrag oder Sie legen es vorab bei. (Aber Achtung das gilt dann als Parteigutachten und wird entsprechend lediglich als Beweismittel behandelt. Wenn der Auftrag vom Gericht kommt ist der Sachverhalt so wie er ermittelt wurde.)
Im Übrigen zahlt das Gutachten der füt den Schaden verantwortliche und ist Teil des Gsamtschadens.
Freundliche Grüße
F. Knittel
Hallo Herr Siegert,
anders als in einigen anderen Landeswaldgesetzen gibt es in Bayern keine Flächengrenze für Kahlschläge. Hier ist nur der festgehalten, dass der Kahlhieb im Schutzwald einer Erlaubnis bedarf (Art 14 (3) 1). Wenn wir Sie richtig verstanden haben, handelt es sich bei der betroffenen Fläche offiziell aber nicht um einen Schutzwald. Somit hat der Förster (leider) recht. Ihr Nachbar musste weder jemand Bescheid geben, noch um Erlaubnis fragen. Wir verstehen Ihren Ärger, uns ist auch schon eine Fläche umgefallen, weil der Nachbar „platt“ gemacht hat. Aber so sind die Regeln.
Beste Grüße – der Wald-Prinz
Hallo Wald-Prinz,
super Seite, super Infos und Hilfe !
Vielleicht können Sie mir auch helfen mit meinem Problem. Thema temporärer Schutzwald.
Zur Erweiterung seiner Sandgrube hat der Betreiber sein Waldstück oberhalb der Grube kahlgeschlagen. Kenntnis oder gar Genehmigung vom Amt lag nicht vor.
Folge: Immense Sturmschäden in unserem, angrenzenden Wald. Innerhalb von 2 Wo. Über 60 Fichten, Buchen, Föhren entwurzelt. Durchmesser zum Teil 50cm und mehr.
Der zuständige Revierförster vom Aelf teilte uns mit, daß hier wenig auszurichten sei, da ein Sturmschutzwald vorher als solcher deklariert hätte werden müssen. Sein Ratschlag: Ich könne ja mal mit dem Betreiber der Sandgrube reden, evtl. kann man sich ja wg. der Kosten für die Aufarbeitung ein wenig einigen… Er als Forstbeamter kann da nichts machen.
Meine Frage: Wäre das aber nicht genau seine Aufgabe sich um solche Dinge zu kümmern ?
Viele Grüße, Günther