Schnittschutzstiefel-Test: HAIX Protector vs. Baumarkt-Ware
Ohne Schnittschutzstiefel machen wir keinen Schritt im Wald – und erst recht keinen Schnitt! Unsere alten Schnittschutzstiefel haben wir eher „so nebenbei“ im Baumarkt gekauft. Das KWF-Siegel, die Schnittschutzklasse und der überzeugende Preis haben diesen Impulskauf ausgelöst. Mittlerweile sind die Stiefel in die Jahre gekommen. Wasserdicht waren sie noch nie wirklich. Immerhin haben sie den einen oder anderen Schnitt einer auslaufenden Sägekette abbekommen und tatsächlich auch abgehalten. Als uns mal wieder die Schnürsenkel gerissen sind, haben wir über einen neuen Stiefel nachgedacht. Unsere Wahl fiel auf den Haix Protector Ultra in Lime Green.
Billig ist anders: Eine unverbindliche Preisempfehlung von 279,90 €! Das ist erst mal eine Hausnummer. Ist der Haix Protector Ultra sein Geld wirklich wert?
Inhaltsübersicht:
- Haix – ein paar Infos zum Hersteller
- Der erste Eindruck – Wow!
- Verzückung beim Schnüren
- 4-lagiges GORE-TEX Laminat
- Hervorragende Trageeigenschaften
- Alle, aber auch wirklich alle Normen erfüllt
- KWF-Siegel und KWF-Praxistest
- Haix Protector vs. Baumarkt-Schnittschutzstiefel
- Ein paar Worte zur Pflege
- Fazit & Kaufempfehlung
Haix – ein paar Infos zum Hersteller
Eines vorweg, wir werden für diesen Beitrag nicht von Haix bezahlt, aber „Wald-Leute“ wie wir ticken nun mal anders. Wer nachhaltig denkt, dem ist das ganze Zeug, bei dem nur der Preis und nicht die Qualität im Vordergrund steht inzwischen zuwider. Nicht zu Ende gedachte Produkte, die ein eingebautes Verfallsdatum haben, sind uns erst recht zuwider. Im Gegenzug begeistern wir uns für Produkte, bei denen die Leidenschaft der Entwickler in jedem Detail sichtbar wird. Ein gutes Beispiel ist z.B. die perfekt zu handhabende Fiskars X25 Spaltaxt mit 25 Jahren Garantie auf Herstellungsfehler. Bei dem Haix Protector Ultra erkennt man schnell die gleiche Leidenschaft, die gleiche Passion für ein Produkt.
Wenn ein Feuerwehrmann Schuhe macht: Der Markenname Haix leitet sich vom Namen des Gründers Haimerl Xaver ab. Richtig los ging es aber erst mit dem Sohn Ewald. Denn der war nicht nur Schuhmachermeister sondern auch stellvertretender Kommandant der lokalen freiwilligen Feuerwehr. Aus dieser Passion heraus entwickelte er 1992 einen neuartigen Feuerwehrstiefel aus Leder, der die bis dato genutzten Gummistiefel schnell ablöste. Dieser Feuerwehrstiefel war den Urahn aller Funktionsschuhe, die Haix heute produziert. Haix ist inzwischen der weltweit führende Hersteller von Funktionsschuhen für Feuerwehren, Polizei und Einsatz-Truppen wie z.B. die GSG 9. Haix produziert in Deutschland und Kroatien, wo 850 Mitarbeiter arbeiten. Also weder in China, noch Indien noch Bangladesch.
Der erste Eindruck – Wow!
Sind das Snowboardstiefel? Natürlich erwartet man bei einem Forststiefel aus dem Premium-Segment eine gewisse Qualitätsanmutung. Aber der Haix Protector Ultra in Lime Green hat uns dann doch überrascht. Zunächst einmal ist er einfach schön! Wir fanden ihn so schön, dass wir ihn beim Grillen stolz in der Männerrunde stolz herum gezeigt haben. Einen Kommentar fanden wir besonders treffen: „Der sieht ja aus wie ein Snowboardstiefel“. Kein schlechter Vergleich, wie wir finden. Insbesondere, wenn man an den Preis von guten Snowboardstiefeln denkt, die man ja dann doch nur wenige Tage im Jahr trägt. Da fühlt man sich angesichts des relativ hohen Preises gleich viel besser.
Hochwertig außen, hochwertig innen: rein haptisch ist der Haix Protector schon eine ganz andere Hausnummer gegenüber einem Schnittschutzstiefel aus dem Baumarkt. Alle limegrün eingefärbten Bestandteile des Stiefels bestehen aus samtigen Veloursleder (das ist echtes Leder, kein Kunstleder!). Es fühlt sich einfach hervorragend und hochwertig an. Schaft und Lasche sind einerseits sehr fest und geben dadurch dem Fuß sehr guten Halt. Andererseits sind sie innen weich und angenehm gepolstert. Der ganze Schuh schreit förmlich „Qualität“.
Kein Leichtgewicht: Der Haix Protector Ultra wiegt je 1,2 kg. Das Paar also 2,4 kg. Das ist nicht gerade leicht. Zum Vergleich: ein Paar STIHL Lederstiefel Ranger wiegen 1,9 kg. Der Cofra Woodsman, als Vertreter eines preisgünstigen Schnittschutzstiefels, wiegt 2,0 kg. Aber ein Stihl Dynamic GTX kommt auch auf 2,2 kg und Schnittschutz-Gummistiefel wiegen gleich rund 3,0 kg. Um eines vorweg zu nehmen: am Fuß ist diese Gewichts-Diskussion höchst theoretischer Natur und nicht mehr relevant.
Verzückung beim Schnüren
Was Haix etwas unterkühlt ein „Zwei-Zonen-Schnürsystem mit Leichtlaufschnürelementen“ nennt, ist in der Praxis schlicht sensationell.
Kugellager-Schnallen: In den unteren drei Schnallenpaaren hat Haix kleine Edelstahlkugeln eingesetzt. Wenn man an den Schnüren zieht, gleiten diese unfassbar leicht über diese „Kugellager“ hinweg. Im Ergebnis hat man eine extrem gleichmäßige Schnürung über den ganzen Fuß hinweg. Einerseits wird der Fuß dadurch fest gehalten, andererseits wird diese Haltekraft absolut gleichmäßig auf den Fuß ausgeübt.
Klick-Verschluss: Nun kommt der Clou – das vierte Schnallenpaar ist als Klick-Verschluss konzipiert. Zieht man die Schnüre nach innen, klickt die Schnalle zu und sperrt den Schnürsenkel. Zieht man die Schnüre nach außen, klickt die Schnalle auf und gibt den Schnürsenkel frei. In der Praxis zieht man also einmal fest an den Schnüren und sobald es fest genug erscheint, bewegt man die Hände nach innen, die Schnalle sperrt und der Fuß ist exakt so fixiert, wie es einem angenehm erscheint. Erst danach geht es an die Schnürung im Schaftbereich. Die Schnürung im Fußbereich ist also entkoppelt von der Schnürung im Schaftbereich. Genial!
4-lagiges GORE-TEX Laminat
Bei der Beschreibung des Innenschuhs greifen wir ausnahmsweise einmal auf den Marketingtext in der Produktbeschreibung des Haix Protector Ultra zurück:
„GORE-TEX® Performance; 4-lagiges GORE-TEX® Laminat, wasserdicht und atmungsaktiv. Hoch abriebfester Futterstoff mit Vlieszwischenlage. Optimaler Klimakomfort für alle Jahreszeiten bei höchsten Beanspruchungen. Erhöhter Chemikalienschutz.“
Was das mit dem erhöhten Chemikalienschutz auf sich hat – wir wissen es nicht. Was wir aber definitiv wissen: das ist der angenehmste Schnittschutzstiefel, den wir je getragen haben. Der Härtetest war ein schwülwarmer Sommertag mit Dauerregen. Das Wasser kam von außen, das Wasser kam von innen (Schweiß!). Durch die subtropischen Bedingungen war alles klatschnass. Aber als wir abends die Stiefel ausgezogen haben – nichts… Die Wollsocken waren trocken. Wo gibt’s denn sowas?! Gore-Tex verspricht, dass das Material dauerhaft wasserdicht und hoch atmungsaktiv bleibt und dadurch ein hohes Maß an wasserdichtem Schutz und optimalen Klimakomfort bietet. Wasser bleibt draußen, während Schweiß ungehindert von innen nach außen entweichen kann.
Hervorragende Trageeigenschaften
Trageeigenschaften: Sowohl die Passform, als auch die Trageeigenschaften sind klasse. Der Haix Protector Ultra benötigte keinerlei Einlaufzeit. Das Abrollverhalten ist wirklich gut. Das war überraschend, denn wenn man versucht den neuen Schuh mit der Hand zu knicken tut sich rein gar nichts. Aber im Vorderfussbereich ist die Sohle so schlau abgerundet, dass man sehr leicht abrollt.
Halt: Die Sohle ist sehr rutschfest. Selbst auf nassem Holz, wo man sich gerne einmal ablegt, hält der Haix Protector Ultra viel besser. Umknicken scheint kaum möglich. Auch das kam bei dem alten Schnittschutzstiefel häufiger vor.
Wasserdichtigkeit: Klar, ein Schnittschutz-Gummistiefel ist wasserdicht. Aber ein Leder-Stiefel? Seltsam genug, der Haix Protector Ultra hält tatsächlich dicht. Selbst wenn man damit mitten im Bach steht (das Kind im Manne…). Das Obermaterial nimmt zwar Nässe auf, innen ist aber alles trocken.
Kälte-/Wärmeisolierung: die Kälteisolierung konnten wir noch nicht testen. Aber die Prüfer vom KWF (mehr dazu s.u.) bescheinigen „Die Wärmeisolierung sei gut und sei bei leichtem Frost hervorragend geeignet. […] Der Stiefel sei ein hervorragender Winterstiefel.“.
Alle, aber auch wirklich alle Normen erfüllt
Anscheinend gibt es bei Haix jemanden, der „Normenologie“ studiert hat oder gar einen „Normen-Fetisch“ besitzt. Der Haix Protector Ultra erfüllt so ziemlich alles, was man im vereinten Europa normieren und klassifizieren kann:
- Schnittschutzklasse 2: entspricht 24 m/s Kettengeschwindigkeit
- EN ISO 20345: Die Zehenkappe wird außerhalb und innerhalb vom Schnittschutzschuh geprüft. Die Zehenkappe muss standhalten und der Fuß darf nicht verletzt werden, wenn der Fall eines 200 Kilogramm schweren Gewichts aus einem Meter Höhe simuliert wird.
- SB – Grundanforderungen
- E – Energieaufnahme im Fersenbereich
- HRO – Verhalten gegenüber Kontaktwärme (Wärmebeständigkeit der Sohle bei 300 °C für min.)
- HI – Wärmeisolierung
- CI – Kälteisolierung (Probe bei -20 °C)
- WR – Beständigkeit des gesamten Schuhs gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
- WRU – Beständigkeit des Schuhoberteils gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
KWF-Siegel und KWF-Praxistest
Ritterschlag „KWF-Profi“: Der Haix Protector Ultra verfügt seit April 2017 über das Prüfzeichen „KWF-Profi“ des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF). Das ist das KWF-Siegel für die Profisparte und so etwas wie der Ritterschlag für Arbeitsschutzausrüstung. Nur wer die hohen Ansprüche eines professionellen forstlichen Einsatzes erfüllt (Laboruntersuchungen + Langzeittests!), findet die Gnade des Prüfungsausschusses. Regelmäßig lässt der Forsttechnische Prüfungsausschuss auch Produkte durchfallen. Billig-Anbieter belassen es – wenn überhaupt – meist bei der Prüfung für das Siegel KWF-Test, bei dem lediglich einzelne technische Merkmale untersucht werden. Ein günstiger Cofra Woodsman hat übrigens noch nicht einmal das Siegel KWF-Test.
KWF Testbericht: Die Forstprofis, die den Haix Protector Ultra im Auftrag des KWF in der Praxis insgesamt 240 Einsatztage lang getestet haben, sind ebenfalls voll des Lobes. Selbst die schlechteste Einzelnote (Trageverhalten bei Wärme) wurde immer noch mit einer 2,0 bewertet. Hier geht es zum vollständigen KWF-Testbericht des Haix Protector Ultra.
Haix Protector vs. Baumarkt-Schnittschutzstiefel
Der Einstieg in die Welt der Schnittschutzstiefel beginnt bei rund 60 € im Discounter (z.B. Powerfix Schnittschutzstiefel bei LIDL) oder 70 € bei Ebay (Cofra Schnittschutzstiefel Woodsman).
Alles besser als Turnschuhe: Auch wenn diese Stiefel nur Schnittschutzklasse 1 besitzen (20m/s Kettengeschwindigkeit), ist solch ein Stiefel allemal besser als die im Wald tatsächlich immer noch weit verbreiteten Turnschuhe. Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Schnittschutz ist kein Luxus, sondern ein MUSS. Fragen Sie mal den Arzt Ihres Vertrauens, wie gut Wunden verheilen, die eine verölte, dreckige Motorsägenkette in Ihr Bein reißt. Daher ziehen wir sicher nicht über die Qualität von Baumarkt- oder Discountware her. Aber wie immer, wenn man eine gewisse Qualität erwartet, findet man die nicht beim Discounter.
Weniger komfortabel, weniger haltbar: Kein ernsthafter Wanderer würde mit Trekking-Schuhen von ALDI oder LIDL für 17,95 € in die Alpen aufbrechen. Für eine Runde um den Block, mögen diese Schuhe zufriedenstellen sein. Aber irgendwoher kommt der Preisunterschied zu teuren Trekkingschuhen nun einmal. Bei Schnittschutzstiefeln verhält es sich ähnlich.
Im direkten Vergleich erkennt man, dass wirklich jedes einzelne Element um ein Vielfaches besser bzw. intelligenter ausgearbeitet ist.
Beispiel Schnürung: Ein Powerfix -Schnittschutzstiefel (LIDL) besitzt insgesamt acht, wirklich sehr billig gearbeitete Schnallen. Beim Haix Protector werden bereits für den Vorderfuß acht Schnallen eingesetzt. Sechs weitere finden am Schaft Verwendung. Hinzu kommt eine Schnalle auf der Mitte der Zunge. Der Effekt von lediglich acht Schnallen: wenn man den Schnürsenkel fest anzieht, zieht es den Schuh zusammen. Er knickt in der Mitte ein. Zudem sitzt das erste Schnallenpaar so hoch, dass man durch die Schnürung überhaupt keinen Einfluss auf den Sitz des Stiefels im Vorderfuss nehmen kann. Wir haben uns immer gewundert, warum am Abend die Socken tief in den Stiefel gerutscht war. Nun wundern wir uns nicht mehr.
Beispiel Zunge: Die Zunge des Powerfix-Schnittschutzstiefels ist nicht schlecht. Ein Klettverschluss links und rechts, soll verhindern, dass Sägespäne in den Stiefel dringen. Das funktioniert auch leidlich. Die Zunge im Haix Protector Ultra ist aber einfach eine andere Liga. Sie ist deutlich fester, besitzt im unteren Bereich zwei Schlaufen und im oberen Bereich eine stabile Öse. Zudem wird sie links und rechts von einer Lederfalte eingefasst. Im Ergebnis kann die stabile Zunge alleine aufgrund ihrer Festigkeit und der Schlaufen/Ösen nicht verrutschen bzw. herunterrutschen.
Beispiel Abschluss Wade: Der Haix Protector Ultra besitzt an der Wade noch einen dehnbaren Abschluss aus Softshell. So können Sägespäne rein technisch an dieser Stelle nicht in den Schuh gelangen.
Ein paar Worte zur Pflege
Bei einem Schnittschutzstiefel für 280 € tendiert man eher dazu, ihm ein paar Streicheleinheiten zu gönnen, als bei einem Stiefel vom Discounter.
Fußbett in die Waschmaschine: Wir haben uns die HAIX-Pflegeanleitung einmal genau angeschaut (das muss man alleine schon, wegen dem Mini-Schriftgrad). Neben Selbstverständlichkeiten wie „Nasse Schuhe nicht am offenen Feuer, am heißen Ofen oder an der Heizung schnelltrocknen“, fanden wir den Hinweis zum Fußbett sehr interessant: „Wir empfehlen, das Fußbett regelmäßig bei 30°C zu waschen. Das Fußbett sollten Sie nach jedem Tragen aus den Schuhen entfernen, um das Trocknen zu beschleunigen“.
Wasser & Bürste: Ansonsten sollen verschmutzte Haix-Schnittschutzstiefel einfach mit Wasser und Bürste gereinigt werden.
Imprägnierspray: Haix empfiehlt übrigens weder Lederfett noch Lederöl sondern handelsübliches Schuhpflege- und Imprägniermittel. Imprägnierspray alleine ist allerdings auch nicht empfehlenswert, denn sie trocknen das Leder zu stark aus. Ohne Pflege mit Schuhcreme kann das Leder rissig und hart werden. Beim Eincremen unbedingt auch den Faltenbereich der Lasche großzügig behandeln.
Fazit & Kaufempfehlung
Soll man sich den Haix Protector Ultra für immerhin rund 280 € denn nun kaufen?
Wie gesagt ist Schnittschutz kein Luxus, sondern ein MUSS. Daher ist selbst ein Schnittschutzstiefel aus dem Baumarkt oder dem Internet für weniger als 100 € allemal besser, als Turnschuhe! Wer nur 3-4x im Jahr in den Wald geht, für den ist dieser Profi-Schuh sicher etwas übertrieben. Wer aber Spaß an einer guten Ausrüstung hat, wer von seinem Schuhwerk unterstützt und nicht genervt werden möchte, für den ist das ein toller Stiefel! Der Preis relativiert sich sehr schnell, wenn man die ausgezeichnete Qualität des Haix Schnittschutzstiefels mit Ware aus dem Baumarkt vergleicht.
Aus unserer Sicht ist der Haix Protector Ultra eine glasklare Kaufempfehlung!
Bezugsquellen: Grundsätzlich kann man den Haix im gut sortierten Fachhandel vor Ort kaufen. Dazu bietet HAIX online eine Händlersuche an. Die ausgewiesenen Händler müssen aber nicht notwendigerweise auch Forststiefel im Programm haben. Besser vorher anrufen!
Online stehen einem die bekannten Shops zur Verfügung:
- HAIX Online-Shop: direkt vom Hersteller
- Amazon: hier bekommt man von Zeit zu Zeit den Stiefel etwas günstiger und auch versandkostenfrei
- Grube-Online: Wer ohnehin viel bei Grube bestellt, kann Versandkosten sparen
Bei meinem Haix Schnittschutzstiefel Protector Forest ist beim ca. fünften Mal Tragen eine Schlaufe der Schnürung aus der Naht heraus gegangen. Der Verkäufer (XXXX XXXXX Werkzeughandel) reagiert auf meine Mail diesbezüglich gar nicht und redet sich am Telefon (08.09.2021) auf Haix als Hersteller heraus und fühlt sich nicht zuständig. Ich soll die Schuhe auf eigene Kosten zu Haix schicken, die Reparatur dauert bei Haix nach seinen Erfahrungen mindestens einen Monat, wahrscheinlich länger.
Haix schreibt, ich dürfe die Schuhe gerne an sie zur Reparatur schicken, von Garantie ist keine Rede und die Kosten bleiben wieder bei mir hängen.
Das ist „Service“ der traurigsten Art.
Ich bin von „hochwertigen“ Haix-Produkten jedenfalls geheilt.
Sehr geehrter Herr Peters,
das Problem mit dem Auflösen der Sohlen nennt sich Hydrolyse, die in der PU-Schicht des Schuhs auftritt. Zwei Faktoren begünstigen die Hydrolyse: Zeit und Lagerung, die leider auch noch zusammenhängen. Je länger ein Schuh nicht getragen und „durchgewalkt“ wird, desto schneller schlägt die Hydrolyse zu. Hydrolyse ist ein „Lagerschaden“ und vergleichbar mit dem Spörderwerden von Autoreifen. Die Probleme treten auch bei wanderschuhen auf, wenn sie lange nicht benutzt wurden; auch wenn sie vorher neu waren. „Wer rastet, der rostet“ gilt auch bei Schuhen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihr Schreiben zu den Vorzügen der Haix Forststiefel in Ehren, aber was da geliefert wurde ist mehr als Baumarktschrott!
Begründung:
Meine ersten Forststiefel wurden bei Fa. Grube in Hützel bei Munster gekauft (1998) oder sogar noch länger her. Hatte mich aber vor ca 5 Jahren entschieden mal ein Paar neue zu kaufen. Die Wahl viel auf Haix ( Modell müßte ich nachsehen). Neupreis war mal ca. 242 Euro, da aus Lagerauflösung etliches günstiger.
Es war reiner Vorratskauf, daher habe ich sie erst letztes Jahr das erste Mal angezogen und ca. 3-4 mal getragen meine „Alten“ waren etwas bequemer. Heute (Samstag 24.10.20) zum 5. mal angezogen zum Ende meiner Arbeit bin ich fast vom Traktor gefallen, da sich beim Absteigen die ganze linke Sohle gelöst hat, selbst Rechts löst sich die Sohle!!!!!! Laut Stempel ist die Sohle Herstellung Ende 2010, also 10 Jahre alt. Hat Haix einen Selbstzerstörungsmechanismus eingebaut? dann sollte man so etwas auch sagen bevor ein Unfall passiert. Die Stiefel sehen Aus wie neu, allerdings mit einer bzw. zwei defekten Sohlen.