Erfahrungsbericht: Makita Akku-Kettensäge DUC252Z

Eine Benzin-Motorsäge besitzt nahezu jeder ambitionierte Waldbesitzer. Was soll man dann mit einer Akku-Motorsäge, die ja leistungsmäßig noch unter einer kabelgebundenen Elektro-Motorsäge einzuordnen ist?

Warum eine Akku-Kettensäge?

Sofort einsatzbereit: An- und Abschalten auf Knopfdruck. Es ist schon sehr angenehm nicht erst eine kalte Benzinsäge zum Anspringen überreden zu müssen.

Leise: Wer sich in der Nachbarschaft aber mal so richtig unbeliebt machen will, der wirft am Wochenende die kreischende 2-Takt Motorsäge an. Eine Kettensäge erzeugt in 1 Meter Entfernung einen Schalldruckpegel von ca. 110 dB(A) und spielt damit in der gleichen Liga wie eine Autohupe. Hingegen ist eine Akku-Motorsäge mit 84 dB(A) zwar nicht gerade flüsterleise, aber sie ist alleine vom Klang her deutlich sympathischer. Zudem fällt das Leerlaufgeräusch weg, da die Akku-Kettensäge, anders als die Benzin-Motorsäge, prinzipbedingt natürlich keinen Leerlauf kennt. Die Akkusäge ist so leise, dass kein Gehörschutz notwendig ist.

Immer dabei: Baum im Wald umgekippt? Äste ragen über den Forstweg? Eine Benzin-Motorsäge schleppt man nicht die ganze Zeit im Auto mit sich herum. Hingegen findet eine Akku-Kettensäge, klein und handlich wie sie ist, immer einen Platz im Auto.

Kein Benzingestank im Auto: Aufgrund von Sonneneinstrahlungen können in Benzinkanistern Temperaturen bis zu 75° C entstehen. Dann treten Benzingase aus und das ganze Auto stinkt. Nicht so bei einer Elektro-Kettensäge.

Perfekte Reservesäge: Motorsäge eingeklemmt? Das passiert selbst den Profis und erst recht uns „Berufslaien“. Glücklich, wer nun eine zweite Säge zur Hand hat, um die eingeklemmte Säge frei zu bekommen. Hier punktet die Makita Akku-Motorsäge alleine aufgrund ihrer Handlichkeit.

In geschlossenen Räumen einsetzbar: Ein weiterer Vorteil gegenüber der Benzinsäge sind die fehlenden Abgase. Somit ist eine Akku-Elektrosäge natürlich auch in geschlossenen Räumen einsetzbar. Im Winter schnell einmal in der geschlossenen Garage zu große Brennholzscheite ofengerecht schneiden, kein Problem.

Warum Makita?

Warum eine Makita Akku-Kettensäge? Klare Antwort – weil wir bereits Akkus und Ladegerät hatten. Somit standen „nur“ die rund 235 € für die Säge zu Buche. Muss man erst ein Ladegerät und zwei neue Akkus kaufen, sind schnell weitere rund 200 € fällig. Dann hätten wir uns wahrscheinlich direkt nach einer Stihl oder gar einer Husqvarna umgeschaut.

Wir haben uns für eine Makita DUC252Z mit 36V entschieden, die ihre Kraft aus zwei Akkus zu je 18V schöpft. Die Alternative, eine Makita DUC122Z mit 18V besitzt nur einem Akku und erschien uns „nicht männlich“ genug. Bei der Makita DUC252Z handelt es sich um eine sog. „Obergriff-Kettensäge“, die speziell für Baumpflege und Baumchrirurgie vorgesehen ist. Hier die wichtigsten technischen Daten:

  • 2x 18V Li-Ionen-Akkus (nicht im Lieferumfang enthalten!)
  • Gewicht: 4.10kg
  • Schwertlänge: 25cm
  • Kettengeschwindigkeit: 500 m/min
  • Kettenteilung: 3/8″
  • automatische Kettenschmierung
  • werkzeuglose Kettenspannung
  • werkzeugloser Kettenwechsel
  • Kettenbremse (stoppt in 0,5 Sek)
  • Rückschlagbremse
  • Krallenanschlag

Passende Akkus: Die Makita 18 V Lithium-Ionen-Akkus sind mit allen kompatiblen Makita Geräten der gleichen Leistungsklasse unabhängig von den Ampere-Stunden verwendbar. Daher kann die Makita DUC252Z Akku-Motorsäge oder aber auch die DUC122Z mit allen 18V-Akkus der BL-Serie betrieben werden:

Ein guter Kompromiss zwischen Leistung, Gewicht und Preis sind die 4,0 Ah-Akkus.

Passende Ladegräte: Das Geheimnis einer perfekten Aufladung ist die Temperatur der Akkus. Während des Ladevorgangs sollte der Akku gekühlt werden. Bei Makita ist das Kühlsystem von Ladegerät und Akku aufeinander abgestimmt. Die aktive Kühlung wird vom Ladegerät gestartet und durch den optimalen Aufbau innerhalb des Akkus verteilt. Die Kühlluftführung ist so ausgelegt, dass durch den Luftstrom jede einzelne Zelle gleich gekühlt, gleich behandelt und gleich geladen wird. Das Ladegerät kommuniziert während des Ladevorgangs permanent mit jeder Akku-Zelle und kontrolliert so laufend die aktuelle Spannung und Temperatur. Der Micro-Prozessor im Ladegerät analysiert die Daten und steuert so den jederzeit optimalen Ladevorgang. Hierdurch wird nicht nur die Ladezeit verkürzt, sondern auch die Lebensdauer des Akkus verlängert. Für die von der Makita Akku-Kettensäge verwendeten 18V-Akkus sind folgende Ladegeräte sinnvoll:

Makita Schnell-Ladegerät DC18RD für 2 Akkus gleichzeitig - Bild Makita
Makita Schnell-Ladegerät DC18RD für 2 Akkus gleichzeitig – Bild Makita
  • DC 18RC: Schnellladegerät
  • DC18RD: 2-fach Schnellladegerät (Empfehlung)

Damit waren wir zufrieden

Wirklich handlich! Das kleine Schwert, die kompakten Maße und der Top-Handle-Griff führen in Summe zu einer großartigen Handlichkeit. Die Säge kann recht sicher auch mit nur einer Hand geführt werden (was natürlich die Ausnahme sein sollte!).

Gutes Schneidergebnis: Neue Ketten schneiden gut. Das ist klar. Aber wer Benzin Motorsägen gewohnt ist, traut der kleinen Kette (Kettenteilung 3/8 „, Treibgliederstärke 1,3 mm) und dem lediglich 25 cm langen Schwert nicht viel zu. Umso mehr waren wir überrascht, wie gut das „Sägelchen“ selbst durch Hartholz-Stämme surrt. Die Säge hat ordentlich „Bums“, die Kette läuft dank 36V-Technik mit 500 m/Min. Hinsichtlich der Arbeitsleistung muss sich die Akku-Kettensäge nicht hinter ihren größeren Brüdern verstecken.

Sehr gute Ausdauer: Und ein weiteres Mal waren wir ehrlich überrascht, wie lange die Akku-Kettensäge mit einem vollgeladenen Satz Akkus (4,0 Ah) durchhält! Für den samstäglichen Brennholzeinsatz im heimischen Garten reicht es allemal. Wer ein Schnellladegerät besitzt, macht nach einer kurzen Kaffee-Pause gleich weiter, denn die Akkus sind in rund 40 Minuten wieder einsatzbereit.

Grundsätzlich angenehmes Arbeiten: Das dramtisch reduzierte Geräuschniveau einer Akku-Kettensäge ist eine reine Wohltat gegenüber den kreischenden 2-Takt-Sägen. Auch die Vibrationen sind deutlich niedriger. Insgesamt erlaubt die Makita DUC252Z ein ermüdungsfreies Arbeiten auch über einen längeren Zeitraum hinweg.

Damit waren wir unzufrieden

Austritt Sägekettenöl: Ein wirkliches Ärgernis ist der schleichende Austritt von Sägekettenöl. Nicht nur, dass einem die Akku-Kettensäge alles versaut, wenn man sie z.B. im Auto ablegt. Das Öl dringt sogar in die beiden Akkus ein. Dieser Fehler wird von vielen Käufern der DUC252Z bemängelt (s. Amazon Rezensionen), ohne dass es Makita sonderlich zu stören scheint. Das ist ein klarer Konstruktionsfehler!

Exponierte Lage der Akkus: Auch die Makita Akku-Kettensäge ist letztendlich ein Werkzeug. Und Werkzeuge sollte man nicht mit Samthandschuhen anfassen müssen. Eine Motorsäge schon mal gar nicht. Die beiden Akkus sind aber so exponiert angebracht, dass sie beim Ablegen oder auch beim Transport leicht Schläge abbekommen. Da die Akku-Kettensäge mit vollem Öltank und zwei 4Ah-Akkus fast 5 kg auf die Waage bringt, fallen die Stöße umso ruppiger aus. Einer unserer Akkus hat bereits das Zeitliche gesegnet. Ein Schlag hat dazu geführt, dass bei dem zweiteiligen Gehäuse des Akkus die Führungen aller vier Schrauben gebrochen sind. Sehr ärgerlich bei einem Akku-Preis von ca. 66,00 € für einen Original-Akku.

Die beiden Akkus
Die beiden Akkus sind so angebracht, dass sie gegen Stöße nicht gesichert sind – Bild: Makita

Dass dies nicht so sein muss, zeigt z.B. Stihl bei seiner MSA 160 C Akku-Kettensäge. Hier wird der Akku vom Gehäuse der Motorsäge geschützt, da er von oben eingesetzt wird:

Stihl hat die Position des Akkus bei seiner Akku-Motorsäge MSA 160 C-BQ deutlich besser gelöst - Foto: Stihl
Stihl hat die Position des Akkus bei seiner Akku-Motorsäge MSA 160 C-BQ deutlich besser gelöst; der Einzel-Akku wird vom Gehäuse gut geschützt – Fotos: Stihl

Unbeabsichtigtes Auslösen der Kettenbremse: Wenn man einen etwas dickeren Stamm durchsägen möchte, nutzt man gerne die Hebelwirkung indem man die Motorsäge gegen den Stamm drückt (ausgewachsene Benzinsägen haben an dieser Stelle scharfe Zähne, den „Krallenanschlag“) und dann die Motorsäge um diesen Drehpunkt bewegt. Leider ist der vordere Handschutz so nah am Griff, dass man die damit verbundene Kettenbremse beim Ansetzen der Säge je nach Winkel mit dem Handrücken permanent unbeabsichtigt auslöst.

 

Bedienungsanleitung Makita DUC252
Die Kettenbremse wird leicht versehentlich ausgelöst, wenn man die Akku-Kettensäge am Krallenanschlag am Stamm ansetzt – Grafik: Bedienungsanleitung Makita DUC252

Die für größere Stämme doch recht ungünstige Griffposition hat ebenfalls mit der Position der Akkus zu tun. Dadurch, dass Makita die Akkus hinten an die Säge angesetzt hat, musste der normalerweise hinten liegende Griff auf die Oberseite der Säge wandern. Makita gibt übrigens an, dass die Akku-Kettensäge als sog. „Obergriff-Kettensäge“ nur „von fachlich geschultem Personen“ genutzt werden darf. Ein Warnhinweis lautet sogar „Nur zugelassen für gewerbliche Anbieter mit Spezialausbildung“.

Fazit und Kaufempfehlung

Makita, wenn Akkus und Ladegerät bereits vorhanden: Eine Akku Kettensäge würden wir nicht mehr missen wollen. Aber wenn wir nicht schon Akkus und Ladegerät gehabt hätten, wäre es wohl keine Makita DUC 252, sondern eine Stihl geworden. Aber da alles schon vorhanden war, konnten wir mit rund 230 € eine Marken-Akku-Kettensäge zu vertretbarem Preis erstehen.

Besser Stihl: Ohne vorhandene Akkus und Ladegerät wäre die Wahl wohl auf eine Stihl MSA 120 C-BQ gefallen. Inkl. Akku und Ladegerät sieht man inzwischen bei Ebay Angebote um die 300 €. Die Konstruktion mit dem geschützten Akku und der gewohnten Griffposition (aufgrund der hinten angesetzten Akkus ist die Makita eine Obergriff-Kettensäge) gefällt uns deutlich besser. Und von unbeabsichtigtem Ölaustritt haben wir bei dieser Säge ebenfalls nichts gelesen. Ein befreundeter Dachdecker hat diese Stihl tagtäglich im Einsatz und ist voll des Lobes.

Oder Husquvarna: Eine weitere offensichtlich sehr gute Alternative ist die Husqvarna 436Li, die inkl. Akku und Ladegerät allerdings fast 700 € kostet…