Lagerung des Holzes: der ideale Holzlagerplatz

Lagerung von Scheitholz

Sauber, luftig und trocken sollte ein idealer Holzlagerplatz sein, damit Kaminholz und dessen Brennwert weder durch Feuchte noch durch Schmutz beeinträchtigt werden.

Scheitholz-Stapel
Sauber aufgestapelt und gut abgedeckt wartet dieses Kaminholz an seinem sonnigen, aber dennoch luftigen Platz auf seine Verwendung

Wichtiger als die Holzart ist die Restfeuchte! Über das perfekte Kaminholz kann man sich vortrefflich streiten. Ganz Süddeutschland heizt z.B. mit Fichte, im Rest der Republik ist Fichte hingegen ein verpöntes Brennholz. Viel wichtiger ist für eine saubere Verbrennung die minimale Restfeuchte des Kaminholzes! Die Verbrennung von feuchtem Holz ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern kann durch niedrige Verbrennungstemperaturen auch zu hohen Schadstoff-Emissionen sowie Teerablagerungen im Schornstein führen. Seinen höchsten Heizwert hat Holz nach mehrjähriger Trocknung an einem geschützten Ort. Nur naturbelassenes, lufttrockenes Holz mit einem Wassergehalt von deutlich unter 20 Prozent ist zum Heizen geeignet. Bei richtiger Lagerung und hinreichender Zerteilung (Scheite nicht zu groß!) trocknen sowohl Buche als auch Fichte/Kiefer bereits nach einem Jahr auf Wassergehalte unter 20 Prozent.

Tipps zur richtigen Lagerung von Scheitholz:

  • Brennholz im Winter schlagen, wenn die Bäume nicht in vollem Saft stehen
  • möglichst rasch nach dem Einschlag spalten, dann fällt es am leichtesten
  • Lagerorte möglichst an sonnigen und windigen Orten (Luftzirkulation) einrichten,
  • Brennholz ohne Erdkontakt stapeln (Palette) und vor Regen schützen,
  • frisch geschlagenes Holz nicht in Kellerräumen lagern oder in Plastikplanen einschlagen,
  • Größe der Scheite möglichst gleich an die Feuerungsöffnung bzw. Brennkammer des Ofens oder der Anlage anpassen,
  • bei Lagerung entlang von Hauswänden zur Hinterlüftung ca. 10 cm Abstand zur Wand belassen,
  • falls möglich, den Tagesvorrat an Brennholz in einem geheizten Raum vorwärmen
In einem Folientunnel aufgesetztes Brennholz ist in einem Sommer ofentrocken. Bild: Wald-Prinz.de

Bei der Verarbeitung und Trocknung von Brennholz gibt es vielfältige Vorlieben. Bei einem Bezug zur Landwirtschaft (Traktor, Frontlader, Spalter, landwirtschaftlicher Anhänger etc. vorhanden) sieht man oft, dass das Brennholz zu Meterscheiten aufgearbeitet wird. Bevor die Meterscheite letztlich ofenfertig verarbeitet werden, müssen auch diese an einem sonnigen und luftigen Platz, gut abgedeckt aufgesetzt werden. Zudem sollte der Holzlagerplatz ganzjährig anfahrbar sein.

Klassische Methode auf einen Meter geschnittene Holzscheite zu lagern. Im nächsten Schritt werden dann aus den getrockneten Meterscheiten meist auf der Kreissäge ofenfertige 25cm- oder 33 cm-Scheite geschnitten – Bild: Wald-Prinz.de

Holzstapel & Statik: Wird das Brennholz nicht gleich in ofenfertige Stücke verarbeitet sondern aufgeschichtet, sollte man unbedingt auf die Statik des Holzstapels achten. Bei Meterstücken werden die Holzscheite üblicherweise jeweils am Kopfende des Stapels in der untersten Reihe längs nebeneinander gelegt. In der zweiten Lage werden die Scheite dann quer zu der unteren Lage aufgesetzt. So entsteht ein stabiles Gerüst das den Stapel vor dem Umstürzen schützt. Es gilt zu bedenken, dass im Laufe der Jahre durch die Trocknung jedes einzelne Scheites „schrumpft“. dadurch entsteht im Stapel Bewegung und Instabilität, der man durch ein geschicktes Aufsetzen entgegenarbeiten kann.

Große Holzstapel für Meterscheite sollten mit „Sinn und Verstand“ aufgesetzt werden. Insbesondere die Enden der Holzstapel sind für die Stabilität kritisch – Bild: Wald-Prinz

Big Bags & Brennholz: im Bereich der Holzlagerung bieten die aus der Landwirtschaft bekannten Big Bags diverse Vorteile. So kann man das Frischholz ökonomisch bis zur Auslieferung im Big Bag lagern und trocknen lassen. Dazu sollten aber mindestens zwei der vier Big Bag-Seiten luftdurchlässiges Gewebe besitzen. Dank UV-Beständigkeit des Gewebes, können solche Holzbags auch über einen längeren Zeitraum gelagert werden, ohne dass das Gewebe des Big Bags beschädigt wird.

Grundsätzlich sind Big Bags für Brennholz aber nichts für den Privatanwender. Denn schon beim Befüllen des Big Bags ist es zwingend notwendig, dass die oberen vier Schlaufen des Big Bags per Frontlader oder Gabelstapler (offen) gehalten werden. Der Transport ist ebenfalls nur mit schwerem Gerät möglich.

Bei diesen Big Bags zur Holzlagerung/Trocknung sind alle vier Seiten aus luftdurchlässigem Gewebe. Das Aufsetzen auf eine Palette erlaubt den Transport per Gabelstapler – Bild: Wald-Prinz.de

Denkanstoß: Holzlager mit Mini-PV-Anlage kombinieren

Wie in diesem Artikel beschrieben, haben wir ein Holzlager mit einem sog. Balkonkraftwerk zur Einspeisung in die Steckdose kombiniert. Unser „Solar-Holz-Turm“ besitzt eine Grundfläche von 1,40 x 1,40 m. Durch die Höhe von 2,00 m passen insgesamt vier Schüttraummeter Holz in den Turm! Und während unten das Holz trocknet, produzieren die beiden Solarpanels oben ca. 3 kWh/Tag (bei einer Leistung von bis ca. 400 Watt) zum Verbrauch im eigenen Haushalt.

Balkonkraftwerk & Holzlager kombiniert

Die Vorteile:

  • Standortwahl frei von baulichen Gegebenheiten bzw. Verschattung
  • Optimale Ausrichtung der Module möglich (Osten + Westen ist ideal), dadurch ganztägig Stromertrag für den Eigenverbrauch
  • Leichte und sichere Montage
  • Gute Reinigungsmöglichkeit
  • Gute Zugänglichkeit der Komponenten
  • Einfacher Anschluss an das Hausnetz (Außensteckdose)
  • Optimale Holztrockung
  • Optisch ansprechende Lösung
  • Minimaler Kostenaufwand

Dekorative Brennholzlagerung für das Gartenhaus

Für eine schnelle Holztrockung nicht optimal, aber ungemein dekorativ ist die Lagerung in Holzfächern, die vor eine Fassade gesetzt werden.

Diese Art der Brennholzlagerung empfiehlt sich nicht unbedingt für schweres Hartholz. Selbst bei leichterem Nadelholz kommt – wenn es frisch ist – einiges an Gewicht zusammen – Bild: Wald-Prinz.de

Weniger zur Holztrocknung geeignet: Aus zwei Gründen empfiehlt sich diese Art der Holzlagerung eher, wenn das Holz bereits trocken ist. Denn erstens ist Luftzirkulation kaum gegeben, da das Holz sehr eng gestapelt ist und keinerlei Hinterlüftung stattfindet. Zweitens ist das Gewicht von frischem Holz nicht zu unterschätzen. Insbesondere bei Hartholz wie z.B. Buche oder Eiche lasten schnell mehrere hundert Kilogramm auf den Brettern.

Insbesondere im Alpenraum findet man diese dekorativen Holzlager direkt an der Fassade. Zur Holztrocknung nicht ideal – aber schön! Bild: Wald-Prinz.de

Praxistipp: Lagerung im Wald mit Hilfe von Armierungsgittern

Unser Ziel war es, Brennholz im eigenen Wald so effizient und günstig wie möglich komplett ofenfertig herzustellen. Wir wollten auf keinen Fall jedes einzelne Holzscheit zwanzigmal anfassen. Daher haben wir uns für eine Trocknung der Scheite direkt an Ort und Stelle – im Wald – entschieden.

Nicht zu nah am Weg: Bei einem Außenlager ist leider immer damit zu rechnen, dass sich auch ein „anderer Liebhaber“ für das schöne Holz findet. Daher verbietet sich ein Lagerplatz direkt am Weg. Ideal ist ein sonniger Platz abseits vom Weg, aber in der Nähe einer Rückegasse. Mit unserem Allradfahrzeug können wir die Rückegasse entlang fahren, auf die Idee kommt man mit einem normalen PKW schon nicht mehr. Zusätzlich haben wir eine Wildkamera direkt auf den Holzstapel gerichtet. Sicher ist sicher.

„Tonne“ aus Armierungsgitter: Im Baumarkt haben wir uns sog. Armierungsgitter (zur Estrichbewehrung) gekauft. Diese 2,00 x 1,00 m großen Matten bestehen aus verzinkten, punktverschweißtem 2 mm-Draht. Eine Matte kostet gerade einmal 3,95 € (BAUHAUS). Diesen Matten haben wir den Vorzug gegenüber Baustahlmatten gegeben, weil sie nur etwa ein Drittel kosten, deutlich leichter zu handhaben sind und am Ende der Nutzung leichter wieder zu entsorgen sind (einfach aufrollen und platt treten).

Eine sehr effiziente Möglichkeit Brennholz an Ort und Stelle im Wald zu lagern, sind günstige Matten aus verzinktem Draht – Bild: Wald-Prinz

Mit Kabelbindern und umlaufenden Kunststoffseilen (schwarz oder grün ist ideal) haben wir drei dieser Matten aneinander fixiert und zu einem Zylinder mit ca. 6,0 m Umfang und 1,0 m Höhe geformt. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass an den Verbindungsstellen mindestens zwei, besser drei Reihen überlappen. Denn die senkrechten Längsdrähte vertragen kaum Zug, die Kabelbinder-Lösung dient nur der provisorischen Fixierung. Sobald der Zylinder an einem sonnigen und luftigen Ort steht, sollte man unten, in der Mitte und oben einen stabilen umlaufen Draht einflechten (vorher schon auf 6,50 m kürzen) und an den Enden verrödeln. So entsteht in wenigen Minuten eine günstige und hinreichend stabile Konstruktion, die auch dem Druck der ca. 3,0 Schüttraummeter Holz standhält. Damit die untersten Scheite vom Boden entfernt sind, haben wir ein, zwei Lagen stabile Äste aufgeschichtet. Man sollte hier nicht päpstlicher als der Papst sein. Effizienz ist Trumpf!

Holz am Boden liegend spalten: In unserem Fall haben wir drei mittelgroße Birken zu Scheiten verarbeitet: Baum gefällt, Scheiben geschnitten (alle 30 cm ein Schnitt bis ca. 2/3, dann Stamm gedreht und den Rest durchtrennt) und die Scheiben noch am Boden liegend mit unseren beiden Äxten bearbeitet. Für die leichten Stücke nehmen wir die handliche Fiskars X25, für die störrischen Stücke den Fiskars Spalthammer X46. Das frische Birkenholz ist mit diesen beiden Werkzeugen – auch wenn das Holz noch am Boden liegt – extrem leicht und schnell zu spalten. Falls der Schlag tatsächlich einmal in den weichen Waldboden geht, verschmerzt das insbesondere der Fiskars Spalthammer recht leicht. Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand: kein permanentes Bücken nach den Holzstücken, um sie auf den Hauklotz oder den Spalter zu wuchten.

Mit Plane abdecken: Erst wenn die Scheite in den Drahtverschlag geworfen werden, wird das Holz das erste Mal mit der Hand angefasst. Sobald der Drahtzylinder bis zur Oberkante voll ist, sollte man noch eine Kuppel aufschichten (s. Foto). Wenn zum Regenschutz zum Abschluss eine Plane über den Holzstapel gelegt wird, entstehen durch die Kuppelform keine Stellen, in denen sich Regenwasser sammelt. Die Plane fixiert man am besten ebenfalls mit Kabelbindern. So ist sie nicht nur gegen Sturm immun, man erkennt auch sofort, ob sich einer an dem Holzstapel zu schaffen gemacht hat.

Mit dieser Methode haben wir mit zwei Mann in nur drei Stunden gut 3,0 Schüttraummeter ofenfertiges Brennholz – vom stehenden Baum bis zur Lagerung – verarbeitet.

Lagerung von Rohholz

Aufbereiten des Holzes zum Verkauf: Eine saubere Aufarbeitung erleichtert den Verkauf. Zu achten ist vor allem auf:

  • walzengleiches Beschneiden der Wurzelanläufe,
  • glattes Abschneiden des Waldbartes,
  • sauberes, stammgleiches Entasten und ggfls. Entrinden,
  • Aufhauen von Beulen und Faulstellen,
  • korrektes und leserliches Anschreiben.
Holzlagerplatz
Bild: Dr. Badeck

Der geeignete Lagerplatz: Zur Vermeidung von Schäden durch Bodenfeuchtigkeit ist Rohholz möglichst zeitnah nach der Aufarbeitung aus dem Wald zu rücken und auf einen geeigneten Lagerplatz zu bringen:

  • Der Holzlagerplatz sollte trocken sein und an einer Straße liegen, die ganzjährig von einem LkW angefahren werden kann.
  • Der Ladekran des Lkw muss genügend Bewegungsfreiheit haben, daher ist da Holz nicht unter tief hängenden Ästen oder Freileitungen zu lagern.
  • Die Stämme sind nicht weiter als 6 m vom Fahrbandrand zu lagern, sonst können sie nicht mehr von dem Ladekran erreicht werden.
  • Größere Mengen zusammen lagern; die Holzmenge sollte jeweils 30 Festmeter betragen, das entspricht einer Lkw-Ladung.
  • Sortenreine Lagerung; unterschiedliche Holzsorten wie z.B. Stammholz, Industrieholz lang, Schichtholz sind getrennt zu lagern. Beim Schichtholz ist darauf zu achten, dass jeder Käufer sein Holz abfahren kann, ohne andere Holzstöße zum Einsturz zu bringen.
  • Bei Stamm- und Papierholz sind Unterlagen zu verwenden; Stämme innerhalb eines Stapels sind in eine Richtung zu legen