Deutsche Grundstücksauktionen AG: Waldstücke ersteigern

Waldversteigerungen durch die Deutsche Grundstücksauktionen AG

Wer in den alten Bundesländern Wald kaufen möchte, muss relativ tief in die Tasche greifen, wenn man den überhaupt eine interessantes Waldstück findet. Denn das Angebot ist knapp. Große Waldflächen sind eine absolute Seltenheit. Nicht so in den neuen Bundesländern. Hier werden immer noch große zusammenhängende Waldflächen zu vergleichsweise moderaten Preisen veräußert.

Deutsche Grundstücksauktionen AG – das Unternehmen

Ein Auktionshaus, dass immer wieder einige interessante Waldstücke versteigert, ist die Deutsche Grundstücksauktionen AG. Im Geschäftsjahr 2021 verkauften die DGA AG und ihre Töchter 1.367 Immobilien für rund 177 Millionen Euro. Das Spektrum der Objekte aus ganz Deutschland reichte dabei vom Grundstück bis zum denkmalgeschützten Schloss. Oder eben Waldflächen. Bei der Deutschen Grundstücksauktionen AG werden im Gegensatz zu Zwangsversteigerungen  und zu Bieterverfahren nur Immobilien versteigert, die vom Verkäufer freiwillig angeboten werden.

Zum Verbund der Deutsche Grundstücksauktionen AG gehören neben dem Berliner Auktionshaus vier regional aufgestellte Auktionshäuser (Sächsische Grundstücksauktionen AG, Norddeutsche Grundstücksauktionen AG, Plettner & Brecht Immobilien GmbG,Westdeutsche Grundstücksauktionen AG) sowie ein Internet Immobilien Auktionshaus (Deutsche Internet Immobilien Auktionen GmbH). Alle fünf Unternehmen sind hundertprozentige Tochtergesellschaften der DGA. Die DGA Gruppe ist das größte Immobilien Auktionshaus Deutschlands.

Auktionen im Auftrag der BVVG: Das Unternehmen versteigert im Auftrag privater und kommerzieller Grundstückseigentümer. In der Tat wird eine große Zahl von Bundesimmobilien in eine der Auktionen der DGA Gruppe gebracht. Waldflächen werden häufig von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) eingereicht. Der Rahmenvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der BVVG wurde bis 2023 verlängert.

Aber auch Städte und Gemeinden, die Deutsche Bahn AG, gemeinnützige Organisationen, Kreditinstitute sowie Insolvenzverwalter/Nachlasspfleger bringen über dieses Auktionshaus Immobilien zur Versteigerung.

Ausführlicher Auktionskatalog

Jedes Jahr wird anläßlich der Frühjahrs-, Sommer, Herbst- und Winter-Auktionen jeweils ein Auktionskatalog aufgesetzt. Die gedruckten Kataloge erscheinen ca. 6 Wochen vor den Auktionen. Wer regelmäßig diesen Katalog zugesendet haben möchte, kann hier den Auktionskatalog bestellen.

Parallel bietet die DAG AG die Kataloge der vergangenen Auktionen mit samt der Ergebnislisten in ihrem Katalogarchiv zum Download an.

Objektunterlagen: besteht Interesse an einem bestimmten Objekt, kann man alle Unterlagen zur gewünschten Immobilie im Büro der DGA AG einsehen. Auf Wunsch sendet das Unternehmen die Unterlagen kostenlos per Post oder E-Mail zu. Idealerweise lädt man sich vorab über die jeweilige Objektdetailseite schon die Objektunterlagen herunter. Dazu muss man sich lediglich einmal online registrieren. Danach kann man sich auf der Homepage oben rechts einloggen und die gewünschten Unterlagen downloaden.

Versteigerungsablauf

Öffentliche Immobilienauktionen unterliegen klaren gesetzlichen Regeln. Bei einer Versteigerung von Immobilien werden zunächst die angebotenen Objekte der Reihe nach aufgerufen, die objektspezifischen Daten verlesen und die festgelegten Steigerungsraten bekanntgegeben. Die jeweilige Auktion beginnt jeweils beim festgelegten Mindestgebot. Die Auktion endet mit dem verbindlichen Zuschlag an den Meistbietenden.

Es gibt vier Wege, um bei den Live Auktionen mitzubieten :

• persönlich vor Ort,
• telefonisch mithilfe eines Mitarbeiters eines Auktionshauses,
• online mithilfe eines Mitarbeiters eines Auktionshauses,
• schriftlich im Rahmen der Bietschritte auf der Live Auktion oder schriftlich mit einem Festgebot auf der Live Auktion.

Durch Zuschlag des Auktionators in Verbindung mit der anschließenden, umgehenden (!) notariellen Beurkundung. Der bindende (!) Kaufvertrag kommt an Ort und Stelle zustande. Man sollte sich also vorab mit dem Waldstück genauestens beschäftigen. Ein „Rückzieher“ ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Andererseits garantiert die notarielle Beurkundung noch am Auktionsort den Erwerb zum Zuschlagspreis. Nachverhandlungen zum Kaufpreis, wie bei einem öffentlichen Bieterverfahren möglich, sind hier ausgeschlossen. Direkt nach dem Zuschlag auf der Live Auktion sind ein Aufgeld (Höhe ist abhängig vom Zuschlagspreis) und eine Bietungssicherheit zu zahlen.

Wenn man sich unsicher ist, hat man im Zweifelsfalle die Möglichkeit, sich im Vorfeld mit dem verantwortlichen Notariat Heidemann & Dr. Nast in Verbindung zu setzen. So kann man Fragen zur Vertretung, zum Beurkundungsverfahren, zur Urkunde oder zum Inhalt der auf der Website abgedruckten Texte klären.

Nachverkauf: Wenn eine Immobilie während einer Auktion nicht auf Anhieb einen neuen Eigentümer findet, kann sie noch im Rahmen einer zweimonatigen Nachverkaufsfrist erworben werden.

Kleine Auswahl interessanter Objekte

Wald mit zwei Bunkern: ein in den östlichen Bundesländern gar nicht mal so seltenes Objekt wurde am 25. März 2021 versteigert. Wer Spaß an einem 5.502 m² großen Waldstück mitsamt zweier Bunker (insgesamt ca. 190 m² Fläche) hat, konnte sich im Rahmen der Frühjahrsauktion diesen Wunsch erfüllen. Das Objekt liegt nahe Hohenzieritz, im Landkreis „Mecklenburgische Seenplatte“. Das Mindestgebot lag bei 7.000 €. Der Zuschlag erfolgte dann aber bei 20.500 €.

Wald in Köthen: Würden die beiden Waldflächen, die am 16. Dezember 2021 versteigert wurden, nicht zwischen Leipzig und Magdeburg sondern zwischen Nürnberg und München liegen, der Kaufpreis wäre mit Sicherheit mehr als fünfmal höher ausgefallen. Aber so haben die beiden Flurstücke in Köthen (Sachsen Anhalt) den Besitzer zum Mindestgebot von 29.000 € (zzgl. Gebühren) gewechselt. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von gerade einmal 72 Cent! Für Eichenwald mit bis zu 400 Jahre alten Bäumen ein geradezu lächerlich günstiger Preis. Bei den aktuellen Preisen für Eichenstammholz genügen etwa 70 fm der Güteklasse B und der Kaufpreis ist schon wieder „reingeholt“.

Waldflächen in Teuchern: Über die BVVG wurden zwei Waldflächen mit insgesamt 63.000 m² in die Herbstauktion 2020 eingebracht. Die Gemeinde Teuchern (Sachsen-Anhalt) liegt gerade einmal eine halbe Autostunde von Leizig entfernt. Ja, die Waldflächen entstanden auf einem ehemaligen Braunkohle-Tagebau in Sachsen Anhalt. Aber bei einem Mindestgebot von 6.000 € für 6,3 ha?! Letztendlich wurde ein Verkaufserlös von 13.500 € (zzgl. Gebühren & Steuern) erzielt. Macht 21,4 Cent/m².

Waldgebiet Gutspark Senzke: Ein schönes Stück Wald wurde in der Dezember-Auktion 2013 zur Versteigerung gebracht. Es handelte sich um ein 24 ha großes, zusammenhängendes Waldgebiet, überwiegend Laubwald. Auf der Fläche sind unter anderem weit über 100 Jahre alte Stieleichen, Rotbuchen, Bergahörner und Eschen zu finden. Der denkmalgeschützte Gutspark Senzke, fand erstmals ca. 1331 urkundlich Erwähnung. Das Waldstück liegt im Naturpark sowie im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet „Westhavelland“.

Auf dem Grundstück befinden sich weiterhin ein Eiskeller sowie die Begräbnisstätten derer von Bredow und von Knobloch, die – wie auch die berühmte Gärtnerdynastie Fintelmann – in Senzke beheimatet waren. Die Schlossanlage sowie das sog. „Fintelmannhaus“ befinden sich rd. 300 m nördlich des Areals, an der Schlossstraße. Versteigert wird allerdings nur das bezeichnete Waldstück.

Lage: Mühlenberge liegt im Norden des Landkreises Havelland, ca. 60 km nordwestlich von Berlin, zentral zwischen den Städten Rathenow (ca. 25 km westlich), Nauen (ca. 19 km östlich) und Neuruppin (ca. 41 km nördlich), an der B 5. Die A 24 (Berlin-Hamburg) verläuft ca. 25 km nordöstlich. Der Ortsteil Senzke liegt ca. 1 km südwestlich von Mühlenberge und ist an den ÖPNV angebunden, so dass eine Erreichbarkeit der Stadtzentren von Nauen und Berlin gewährleistet sind. Der Gutspark befindet sich südwestlich der Ortschaft, in landschaftlich reizvoller Umgebung und ist über die B 5 und die dann unmittelbar angrenzenden Straßen und (Wald-)Wege gut zu erreichen.

Grundstücksgröße: ca. 249.018 m²

Mindestgebot: € 55.000,-

Versteigerungstermin: 13.12.2013

Das Objekt wurde im Auftrag der BVVG versteigert.

Notar vor Ort

Durch Zuschlag des Auktionators in Verbindung mit der notariellen Beurkundung kommt der Kaufvertrag zustande. Der Vertrag wird in der Auktion vom Ersteher, dem Auktionator bzw. dessen Bevollmächtigten und dem Notar unterschrieben. Ein allgemeiner Mustertext für einen nach Zuschlagserteilung abzuschließenden Kaufvertrag ist im Internet auf den Seiten des Auktionshauses einsehbar. Bei Verbraucherverträgen (d. h. Verträgen zwischen einem Verbraucher und einem Unternehmer) wird § 156 BGB nicht abbedungen und der Zuschlag nach § 156 BGB beurkundet.

Courtage des Auktionshauses

Die vom Ersteher an das Auktionshaus zu zahlende Courtage ist der Höhe nach gestaffelt und beträgt inklusive gesetzlicher Mehrwertsteuer:

Zuschlagshöhe/Kaufpreis	Courtage (in % vom Zuschlagsgebot)
bis 9.999 €	17,85 %
10.000 € bis 29.999 €	11,90 %
30.000 € bis 59.999 €	9,52 %
ab 60.000 €	7,14 %

Die Courtage ist mit Zuschlag fällig und zahlbar.

Bietungssicherheit/Kaufpreiszahlung: Die vom Ersteher zu leistende Bietungssicherheit ist ebenfalls der Höhe nach gestaffelt:

• Kaufpreise bis € 2.000,- sind sofort vollständig zu hinterlegen,
• bei Meistgeboten bis € 20.000,- beträgt die Sicherheitsleistung pauschal € 2.000,- und
• bei Zuschlagspreisen über € 20.000,- beträgt die Sicherheitsleistung 10 %.

Die Sicherheitsleistung ist in der Auktion in bar oder als Verrechnungsscheck eines inländischen Kreditinstitutes zu hinterlegen. Die Einlösung des Schecks muss unverzüglich gewährleistet sein. Der Restkaufpreis ist einen Monat nach Zuschlag zu hinterlegen.

Kontakt

Deutsche Grundstücksauktionen AG
Kurfürstendamm 65
10707 Berlin

Tel: (030) 884 68 80
Fax: (030) 884 68 888

Web: www.dga-ag.de