Baummarkierungen im Wald und was sie bedeuten
Sind Ihnen im Wald schon einmal Baummarkierungen aufgefallen, deren Bedeutung Ihnen nicht geläufig war? Wald-Prinz.de erklärt die Bedeutung der wichtigsten Forstzeichen auf stehendem und liegendem Holz.
Inhaltsübersicht:
Markierung von Z-Bäumen
Z-Baum steht für Zukunftsbaum. Das sind die qualitativ hochwertigsten Bäume im Bestand, die im Rahmen einer Auslesedurchforstung konsequent frei gestellt und somit gefördert werden. Hinter dem Z-Baum-Konzept steht die Erkenntnis, dass der überwiegende Teil des Erlöses mit relativ wenigen, dafür aber besonders prächtigen Bäumen erwirtschaftet wird.
Bäume auszeichnen: In der Forstpraxis werden die Z-Bäume meist auf zwei Arten markiert bzw. ausgezeichnet:
- Mit einem Punkt aus der Spraydose bzw. mehreren Punkten auf jeder Seite des Z-Stammes, so dass der Z-Baum z.B. vom Harvester-Fahrer immer zuverlässig erkannt wird, egal von welcher Seite er anfährt.
- Mit einer umlaufenden Kreis-Markierung die jederzeit von allen Positionen aus erkannt wird. Auch diese Markierung wird oft mit der Spraydose aufgebracht, dann aber im Gegensatz zu Durchforstungsmarkierungen meist mit weißer Farbe. Alternativ können die Z-Bäume mit einem flexiblen Kunststoffband markiert werden.
Weniger gebräuchlich ist die Markierung der Z-Bäume mit einem „z“, „x“ oder „+“. Wie gesagt ist die Markierung nirgendwo festgelegt und liegt im Ermessen des Waldbesitzers bzw. Försters.
TIPP: wenn Z-Bäume mit der Spraydose (Forstmarkierungsfarbe) markiert werden, sollte man keine sog. Neon-Farben verwenden. Diese Leuchtfarben sind zwar hervorragend sichtbar, allerdings altern Neonfarbtöne auch etwas schneller. Denn die Reaktion fluoreszierende Pigmente mit UV-Licht bedeutet auch, dass das UV Licht diese Pigmente im Zeitverlauf abbaut.

Die Z-Baum Markierung besitzt einen dauerhaften Charakter. Verblasst die Forstfarbe im Zeitverlauf, oder werden die Kunststoffbänder vom Wachstum des Stammes weggesprengt, wird die Baummarkierung bei nächster Gelegenheit erneuert. Denn die Z-Baum-Markierung ist für die Bestandpflege extrem hilfreich. Selbst dem Forstlaien fällt es leicht, die richtige Auswahl der zu entnehmenden Stämme zu treffen. Alle Bedränger-Bäume, die der möglichst positiven Entwicklung der Z-Stämme im Wege stehen, müssen Zug um Zug weichen. Der Rest der Stämme bleibt stehen – bis daraus wieder Bedränger erwachsen.
Markierung von Rückegassen

Sobald in einem Wald verwertbares Holz anfällt, stellt sich die Frage, wie dieses Holz aus dem Bestand heraus transportiert und zum nächsten per LKW anfahrbaren Lagerplatz gebracht werden soll. Bei diesem Holztransport innerhalb des Waldes spricht man von „Holz rücken“. In früheren Zeiten und vereinzelt auch heute noch wurde und wird das Holz mit Rückepferden aus dem Wald gezogen. In der Regel werden allerdings Maschinen, sog. Rückezüge bzw. Forwarder eingesetzt. Damit diese Fahrzeuge einerseits überhaupt durch den Bestand fahren können und andererseits möglichst wenig Schaden anrichten, werden sog. Rückewege bzw. Rückegassen angelegt und mit Baummarkierungen ausgewiesen.
Klare Markierungen minimieren Kollateralschäden: Große, schwere Maschinen vertragen sich leider sehr schlecht mit dem empfindlichen Ökosystem Wald. Unliebsame Bodenverdichtung, Rückeschäden durch herausgezogenes Langholz, tiefe Fahrrinnen im feuchten Waldboden, beschädigte Wurzeln – all das sind die Kollateralschäden moderner Forstwirtschaft. Umso wichtiger ist es, die Fahrwege der großen Forstmaschinen absolut eindeutig und unmissverständlich zu markieren. Nur so können die Schäden wenigstens auf das Feinerschließungsnetz innerhalb des Waldstückes reduziert werden.
Waagerechter Doppelstrich: Bereits vorhandene Rückegassen werden vor jeder Durchforstungsmaßnahme meist mit parallelen, waagerechten Strichen in Augenhöhe angezeichnet. Die Markierung befindet sich immer auf der Baumseite, die der Rückegasse zugewandt ist.


Um vollkommen auf Nummer sicher zu gehen, versehen viele Förster die Markierung der Rückewege noch zusätzlich mit einem „R“.

Vorsicht Verwechslungsgefahr: Viele Baummarkierungen sehen nur auf den ersten Blick wie Forstmarkierungen aus. De facto handelt es sich oft um die Markierung von regionalen oder überregionalen Wanderwegen. So wird der rund 320 km lange Fernwanderweg „Rheinsteig“ zwar meist mit einem speziellen Logo auf Metallschildchen ausgewiesen, ein schlichtes weißes „R“ findet aber ebenfalls an vielen Stellen Verwendung.

Markierung von zu entnehmenden Bäumen
Ein kurzer schräger Strich bedeutet für den so markierten Baum nichts gutes. Denn so werden die Bäume markiert, die bei der nächsten Durchforstungsmaßnahme entnommen werden sollen. Damit die Forstarbeiter bzw. der Harvesterfahrer den Strich von jeder Position aus sehen können, wird der Strich auf Augenhöhe und von zwei Seiten angebracht.

Natürliche Poller: Ein waagerechter Strich mit einem auf dem Kopf stehenden Pfeil weist den Forstarbeiter an, diesen Stamm nicht so tief wie möglich, sondern erst auf Höhe des Striches abzusägen. Diese Markierung wird oft in älteren Beständen, insbesondere an zu entnehmenden Bäumen nahe der Rückegassen-Einfahrt praktiziert. Denn je älter der Bestand, desto eher fällt Langholz an. Die bis zu 20 Meter langen Stämme werden dann in voller Länge aus dem Bestand gezogen und verursachen dabei oft massive Rückeschäden. Wenn man an den Einfahrten der Rückgassen oder auch an gefährdeten Stellen in der Rückegasse diese Stümpfe stehen läßt, dienen diese als natürliche Poller und schützen die umstehenden Bäume vor der Beschädigung durch die heraus geseilten oder gezogenen Baumstämme.

Korrektur von Forstmarkierungen: Oft genug kommt es vor, dass eine Forstmarkierung korrigiert werden muss. Die Anlässe können vielfältiger Natur sein. Mal hat man den Grenzverlauf falsch eingeschätzt, mal soll ein Rückeweg außer Betrieb genommen werden. Am häufigsten kommt es vor, dass man einen Baum zum Fällen markiert hat, diese Entscheidung aber dann revidiert werden soll. Oft wird dann einfach der Strich zur Baumentnahme mit einer Schlangenlinie übermalt. In seltenen Fällen ist eine zweite Spraydose mit schwarzer Forstfarbe zur Hand, mit deren Hilfe die Forstmarkierung einfach übermalt wird.

Markierung von Grundstücksgrenzen
Beim Auszeichnen von Waldstücken wird der auszeichnende Förster oder Waldbesitzer sein Augenmerk auch auf den Grenzverlauf des Waldstücks legen. Denn die Durchforstungsmaßnahmen werden oft von ortsfremden Forstarbeitern durchgeführt. Um die Grundstücksgrenzen im Wald möglichst präzise auszuweisen, haben sich in der Forstpraxis gleich eine ganze Reihe von Baummarkierungen herausgebildet.
Markierung von Grenzsteinen: Grenzsteine sind ein Thema für sich! Glücklich, wer all seine Grenzsteine kennt und bei Bedarf auch wiederfindet. Denn der Waldboden verschluckt die Grenzsteine förmlich. Damit sie nicht umgerissen bzw. umgefahren werden, ragen sie meist nur wenige Zentimeter aus dem Boden heraus. Ein bisschen Laub, ein bisschen Moos und schon ist der Grenzstein verschwunden. Auch das „lackieren“ mit Forstfarbe lässt die Grenzsteine meist nur ein, zwei Jahre „erleuchten“. Zusätzliche Markierungen in Augenhöhe auf nahestehenden Bäumen helfen hier ungemein. Zum einen bleiben die Markierungen mir Forstfarbe auf den Bäumen länger erhalten, als auf den Grenzsteinen selbst. Zum anderen ist die Baummarkierung deutlich weiter zu sehen als der Grenzstein. So kann der Förster oder Waldbesitzer auch aus der Entfernung gut abschätzen, wie die Grenze im Wald verläuft und welcher Baum noch zum Grundstück gehört.

Markierung von Eckpunkten: Oft sieht man entlang eines Forstwegs Bäume mit einem rechtwinkligen Doppelpfeil markiert. Diese Forstmarkierung wird dazu genutzt, Grundstücksgrenzen anzuzeigen. Der senkrechte Pfeil geht meist in Richtung eines Rückewegs. Denn im Wald ist es gängige Praxis, dass Rückegassen mittig auf die Grundstücksgrenzen gelegt werden. Schließlich will meist sowohl der Nachbar zur linken, als auch der Nachbar zur rechten sein Waldstück bewirtschaften. So teilt man sich dann den Flächenverbrauch eines Rückewegs. Diese Praxis führt aber auch dazu, dass in vielen Fällen keine Grenzsteine vorhanden sind, da der Grenzverlauf über diese äußeren Rückewege auch ohne Grenzsteine eindeutig ist. Der waagerechte Pfeil bedeutet soviel wie „das zu durchforstende Grundstück liegt links von dieser Grenze“.
Besonders eindeutig wird die Situation, wenn auch noch die Flurnummer sowie die Flurstücksnummer hinzu kommen. Im Beispiel auf dem nebenstehenden Foto handelt es sich um die Flur 27 und das Flurstück 85. Diese Forstmarkierung dient meist dazu, das zu durchforstende Waldstück erst einmal ganz grundsätzlich aufzufinden. Sind in einem Durchforstungsbereich entlang eines Waldwegs alle Waldstücke auf diese Art markiert, ist es recht einfach ein spezielles Waldstück aufzufinden. Denn so wie man über Straßenname und Hausnummer eine Adresse findet, kann man im Wald über Flur- und Flurstücksnummer ein Waldstück eindeutig identifizieren.

Sind über oder unter diesem Doppelpfeil Buchstaben oder Namen zu finden, handelt es sich um den Namen des Waldbesitzers bzw. dessen Kürzel.
Wie das nebenstehende Bild schon vermuten läßt, gibt es keine offiziellen Vorgaben, welche Farbe der Winkelpfeil haben soll, oder mit welchem Infos dieser Pfeil ergänzt werden muss/darf. Diese Grenzmarkierungen haben sich in der Forstpraxis herausgebildet und werden oft von Revier zu Revier unterschiedlich gehandhabt. Da die Auszeige nicht zwingend durch einen Förster erfolgen muss, werden viele Forstmarkierungen auch von Privatwaldbesitzern ohne spezielle forstliche Ausbildung angebracht.
Wenn das die EU in Brüssel erfährt…
Markierung des Grenzverlaufs: Auch in Deutschland können Waldstücke schnell mehrere Hektar groß sein. Entsprechend sind Grundstücksgrenzen von hunderten Metern Länge keine Seltenheit. Aber auch bei kürzeren Grenzen kann es schwierig werden, den Grenzverlauf zu bestimmen, wenn es sich z.B. um einen dichten Jungbestand oder einen Plenterwald handelt.
Damit die Grundstücksgrenze innerhalb eines Waldstücks immer eindeutig ist, nutzen viele Förster spezielle Grenzverlaufs-Baummarkierungen.

Markierung von Holzpoltern bzw. liegendem Holz
Beim „liegenden Holz“ wird es hinsichtlich der Markierungen so richtig komplex. Denn je nach Qualität bzw. Verwendungszweck des Holzes werden völlig unterschiedliche Markierungen verwendet. Aber grundsätzlich drehen sich alle Markierungen rund um die folgenden, i.d.R. abrechnungsrelevanten, Punkte:
- Name/Kürzel des Waldbesitzers,
- Name/Kürzel des Einschlagunternehmers bzw. Holzkäufers
- Infos zur Holzmenge i.S. von Festmetern bzw. Raummetern (je nach Verwendungszweck/Qualität des Holzes)
Wertvolles Langholz – einzeln vermessen und markiert: Wertvolles Langholz wird meist handvermessen. Mittels der Huberschen Formel wird dann durch Multiplikation von Stammlänge und Kreisfläche (aus dem Mittendurchmesser) der sogenannte Festgehalt in der Verrechnungseinheit Festmeter (fm) festgestellt, den der Stamm ohne Rinde aufweist. Die beiden dazu benötigten Angaben „Länge“ und „Mittendurchmesser“ werden mittels Nummeriergerät oder geeigneter Kreide dauerhaft, möglichst auf der größeren Schnittfläche angebracht. Da die Bestimmung von Länge und Mittendurchmesser bei dem bereits gepolterten Holz nur schwer möglich ist, wird diese Markierung meist schon am Ort der Fällung durch die motormanuelle Truppe angebracht. Der Waldbesitzer muss übrigens nicht befürchten, dass zu wenig aufgeschrieben wird. Denn sowohl der Waldbesitzer als auch der Forstarbeiter werden nach Festmetern bezahlt. Die Interessenlage ist also gleich.
Beispielrechnung: Im Bild unten wurde auf dem mittleren Stamm die Zahl „2036“ mit Kreide angebracht. Das bedeutet, dass dieser Stamm eine Länge von 20 Metern besitzt, das ist im übrigen das Maximum, mit dem sich die Holztransporter offiziell auf deutsche Straßen trauen dürfen. Der Mittendurchmesser, also der Durchmesser genau in der Mitte des Stammes, beträgt 36,0 cm, der Radius entsprechend 18,0 cm. Die Kreisfläche der Stammmitte wird wie folgt berechnet: A = πr². Bei einem Radius von 0,18 m ergibt sich so eine Kreisfläche von 0,102 m². Multipliziert mit der Länge von 20 m kommt man auf ein Volumen von 2,04 fm. Multipliziert mit einem Holzpreis von rd. 90 €/fm (06/2018) ergibt dies einen Verkaufserlös von gut 180 € für diesen einen Stamm.

Nummerierplättchen: Einzeln handvermessenes Holz erkennt man auch an den Nummern, die auf der Schnittfläche am Fuß des Stammes mit Nummerierplättchen angebracht werden. Diese Plättchen ermöglichen eine saubere und schnelle Kennzeichnung der Stämme. Sie werden mit einem speziellen Einschlag-Doppelhammer meist an der Stirnseite eines Stammes eingeschlagen. Anstatt den ganzen Stamm mit Daten „vollzuschmieren“, wird er über die individuelle Nummer des Plättchens identifizierbar. Mit dieser Nummerierung werden dann in einer Tabelle die Stammdaten wie Länge, Durchmesser, Qualität, Besitzer usw. verknüpft. Prinzipiell würde es dem Förster, bzw. dem Einschlagunternehmer, der das Holz aufgenommen, hat ausreichen, wenn man ihm die Stammnummer gibt, er kann dann aus einer Tabelle die dazugehörigen Daten entnehmen.

Alternative zu Nummerierplättchen kommt aus der Spraydose: Die Forstwirtschaft muss immer im Gesamtbild mit den nachgelagerten Industrien gesehen werden. Je nach Verwendungszweck des Holzes können selbst kleinste Details den Prozess der Holzerntekette stören. So bestehen viele Holzaufkäufer inzwischen darauf, dass ihr Holz explizit NICHT mit Nummerierplättchen versehen wird. Denn falls z.B. das Sägerestholz in der Papier- und Zellstoffindustrie weiter verwertet werden soll, darf dieses auf keinen Fall mit Kunststoffresten – und seien sie auch noch so klein – verunreinigt sein. Daher gehen viele Forstämter dazu über, die Stämme für die Sägeindustrie nicht mehr per Nummerierplättchen eine individuelle Nummer zuzuweisen, sondern die fortlaufenden Nummern werden ganz banal mit Forstmarkierfarbe aufgesprüht.

Weniger wertvolles Holz – Holzmarkierungen für Raummaße: fällt bei einer Durchforstung sog. Industrieschichtholz an, werden diese eher kleineren Durchmesser und auch schlechteren Qualitäten zu großen Holzpoltern aufgeschichtet. Bei den Verkaufspreisen dieses Industrieschichtholzes macht es keinen Sinn, das Volumen jedes Stammes aufwendig einzeln zu berechnen. Der Einfachheit halber geht man dann hin und ermittelt das Raumvolumen des gesamten Holzstapels. Erkennbar ist diese Art der Holzaufnahme auch über die verwendete Maßeinheit „Raummeter“ (Rm).
Sektionsmeßverfahren: Üblicherweise wird dazu der Holzpolter bzw. Holzstapel in Sektionen von je einem Meter Breite unterteilt, erkennbar an einem senkrechten Strich aus der Spraydose alle 1,0 Meter. Dann wird die Höhe des Holzstapels in der Mitte jeder Sektion gemessen und das Ergebnis auf der Stirnseite vermerkt. Das Volumen wird dann durch Multiplikation der hergeleiteten durchschnittlichen Polterhöhe (arithmetisches Mittel der einzelnen Sektions-Höhen), der Polterlänge und der Poltertiefe (Sortenlänge) berechnet.

Holzstapel ohne Markierung? Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wurde das Holz mit einem automatisierten Vollernter aufgearbeitet. Diese sog. Harvester besitzen alle einen Bordcomputer, der jedes einzelne verarbeitete Holzstück vermisst und speichert. Wird nach diesem sog. „Messungsattest“ abgerechnet, spricht man auch vom „Waldmaß“ (im Gegensatz zum „Werkseingangsmaß“). Welches Maß für die Abrechnung verwendet wird, ist im vorhinein von den Vertragsparteien zu klären.
Wenn so ein Holzpolter ohne Markierungen am Waldrand aufgesetzt wurde, heißt das auch meist, dass der Förster schlicht noch nicht da war, um das Holz aufzunehmen. Denn auch wenn die Stämme im Computer des Vollernters erfasst wurden – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Der Besitzer des Harvesters wird nach der Menge des geernteten Holzes bezahlt. Es wäre fahrlässig, wenn der Förster diesen Angaben gutgläubig vertrauen würde. Daher zählen die Mitarbeiter des Forstamtes bzw. des Waldbauereins i.d.R. zumindest die Anzahl der Stämme nach und gleichen diese mit den Angaben des Harvester-Computers ab.

Markierung von Habitatbäumen bzw. Horstbäumen

Besonders ökologisch orentierte Forstämter oder Landesforsten wählen in ihren Wäldern alte Bäume aus, um sie als Lebensraum für Tiere und auch Pflanzen dauerhaft zu erhalten. Besonders häufig werden Bäume mit Höhlen, außergewöhnlichen Wuchsformen und sog. Horstbäume als „Habitatbäume“ ausgewählt und dauerhaft markiert.
Ziel: 3-5 Bäume je Hektar: Das Habitatbaumkonzept z.B. der Niedersächsischen Landesforsten sieht vor, dass in allen Wäldern über 100 Jahre (Nadelwald) bzw. 120 Jahre (Laubwald) je Hektar Waldfläche fünf besonders geeignete Habitätbäume ausgewählt und dauerhaft bis zum natürlichen Zerfall erhalten bleiben. Das entspricht 5% der Waldfläche, auf der Axt und Säge ruhen und die natürliche Waldentwicklung mitten im Wirtschaftswald dauerhaft Vorrang genießt. Diese Biotopbäume bilden dann den Lebensraum für Siebenschläfer, Fledermäuse, große Greifvögel und viele hundert Insektenarten und Spinnentiere.

H wie Habitatbaum, Horstbaum oder Höhlenbaum: vereinzelt sieht man im Wald einen Baum mit einer umlaufenden Wellenlinie und zusätzlich mit einem „H“ gekennzeichnet. Im Grunde genommen steht das „H“ für Habitatbaum. Es trifft sich aber gut, dass auch Horstbaum und Höhlenbaum mit H beginnen.
- Horstbäume sind strengenommen nur jene Bäume, die die Nester von Taggreifen (Bussarde, Milane, Falken, Habicht, Sperber), Kolkrabe, Graureiher und Waldohreule beherbergen.
- Höhlenbäume sind Bäume mit großen Bruthöhlen von Schwarzspecht und seinen Brutfolgern (Dohle, Hohltaube, Fledermäuse, Hornissen …) und Bäume mit mehreren Kleinhöhlen (z. B. Buntspechthöhlen).
Egal, wie die präzise oder unpräzise die Begrifflichkeiten verwendet werden – im Endeffekt kommt es auf das gleiche hinaus: der Baum bleibt stehen!
Jagdliche Markierungen
Auch Jäger nehmen die Spraydose mit Markierungsfarbe gerne in die Hand.
Entfernungsmarkierungen: Im Schussfeld eines Hochsitzes kann man schon einmal Markierungen an den Bäumen sehen, die die Entfernung vom Hochsitz anzeigen. Die Art der Markierung ist dabei nicht festgelegt.
Ausrufezeichen doppeldeutig: Wenn der Förster einen Baum mit einem Ausrufezeichen markiert, geht von dem Baum eine Gefahr aus. Vor einer Durchforstungsmaßnahme weist er so die Forstarbeiter darauf hin, dass hier besondere Vorsicht geboten ist. Stehende Totbäume, Bäume mit Totästen, von denen eine erhebliche Gefahr ausgeht, Bäume mit Kronenbruch oder anderen Gefahren werden mit Ausrufezeichen auf allen vier Seiten des Stammes deutlich erkennbar markiert. Totbäume, die entnommen werden, erhalten zusätzlich die o.g. Schrägstriche, verbleibende Totbäume erhalten unterhalb des Achtungszeichens eine wellenförmige Markierung.
Jagdlicher Gefahrenbereich: Ist gleich eine ganze Baumgruppe mit Ausrufezeichen markiert, die Bäume scheinen ansonsten aber kerngesund, handelt es sich meist um einen jagdlichen Gefahrenbereich. Die Ausrufezeichen kennzeichnen eine Tabuzone für die Schussabgabe. Bei einer Drückjagd sind oft auch ortsfremde Jäger beteiligt. Sie werden mit den Ausrufezeichen auf potenziell gefährliche Situationen hingewiesen. Vielleicht befindet sich in dieser Richtung bereits der nächste Ansitz, es fehlt ein sicherer Kugelfang oder das Wild kann nicht sauber angesprochen werden (keine freie Schußbahn):

Welche Bedeutung hat die Farbe der Markierung?
Keine Bedeutung, aber persönliche Vorlieben: Die Forstsprühfarben werden von den diversen Anbietern in den verschiedensten Farben angeboten. Die Farbe selbst hat in der Regel keine größere Bedeutung. Ob die Rückegasse in weiß, blau, rosa oder rot markiert wird, ist meist die persönliche Geschmacksfrage des auszeichnenden Försters. Das Ergebnis bleibt de facto das gleiche, egal in welcher Farbnuance gearbeitet wurde. Hier hat jeder seine privaten Vorlieben.
Leuchtkraft wichtig: Harvester sind insbesondere in der Winterzeit im Dauereinsatz. Diesiges Wetter, Dämmerung, Regen oder Schneefall erschweren die Sicht. Damit die Markierungen auch bei schlechten Sichtverhältnissen gut zu sehen sind, ist die Leuchtkraft bzw. der Kontrast zum Untergrund extrem wichtig.
Immenser Farbverbrauch: Revierweit wird allerdings oft dieselbe Farbe verwendet. Das liegt meist schlicht an Einkaufsvorgaben. In Nadelholzrevieren mit hoher Durchforstungsfrequenz und hohem Mechanisierungsgrad (Einsatz von Harvestern und Forwardern) kommen leicht 400 Dosen Forstfarbe jährlich zusammen. Hier steht das Kriterium „Farbe“ meist im Hintergrund. Wenn die Forstfarbe den Praxistest besteht, zählt alleine der Preis.
KFW-Testsiegel: Markierungsfarbe für den Forstbereich sollte das KWF-Testsiegel „Holzmarkierung“ tragen. Bei diesem Prüfzeichen geht es neben der Praxiseignung insbesondere um den Gesundheitsschutz. Aber auch im Umgang mit Forstfarbe, die das KWF-Siegel trägt, ist Vorsicht geboten. Wer in das Sicherheitsdatenblatt der jeweiligen Forstfarbe schaut, entdeckt leicht Sätze wie „Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen“ oder „Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen“.
Danke für Ihre aufschlussreichen Aufklärungen zu Baummarkierungen im Wald.
Im Rhein-Taunus-Kreis sind viele Bäume statt des schrägen, roten Strichs als Markierung für die nächste Entnahme, mit einem senkrechten roten Strich versehen.
Hat dieser dieselbe Bedeutung wie der schräge Strich ?
Hallo Matthias,
@ VS & 29: die „29“ deutet darauf hin, dass der Baum in einer Liste erfasst wurde. Bei einem richtigen Baumkataster wäre eine permanente Markierung zu sehen. Farbe hält ja nur ein/zwei Jahre. Verkehrssicherung kann natürlich ,gerade vor dem Hintergrund der Situation, die Sie beschreiben, absolut sein. Gerade alte, mächtige Laubbäume haben oft richtige Witwenmacher in ihren Kronen. Wenn ein trockener Ast in großer Höhe abbricht und einen am Kopf erwischt, dann war es das. Dabei muss man nicht immer an den Wanderer denken. Insbesondere Waldarbeiter sind gefährdet.
So einen alten Baum sicher zu machen, insbesondere wenn er schon kränkelt, ist selten einfach aber immer teuer. Ein Hubwagen kommt meist nur im Straßenraum zum Einsatz. Baumkletterer gibt es nur im Team und mit viel Ausrüstung.
@ Naturschutz: Nistbäume von z.B. dem Specht läßt jeder Förster gerne stehen, da diese Vögel eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Kalamitäten einnehmen.
@ Wege: viele Wege im Wald sind reine Rückewege die nur dann genutzt werden, wenn eine Maßnahme erfolgt. Den Rückefahrzeugen ist es dann herzlich egal, wenn ein Weg „fast zugewachsen“ ist.
@ Staat: der Staat bzw. die Bundesrepublik hat vergleichsweise wenig Wald. In erster Linie sind hier de Flächen der Truppenübungsplätze und entlang der BAB zu nennen. Ihr Stück wird wahrscheinlich der Gemeinde/Stadt gehören. Wenn Sie tatsächlich rausfinden wollen, wem das Stück und somit der Baum gehört, sollten Sie sich mit dem jeweiligen Geoportal Ihres Bundeslandes vertraut machen (einfach geoportal in Verbindung mit dem Bundesland googeln). Die Katastergrenzen müssen meist separat zugeschaltet/angeklickt werden. Suchen Sie nach dem Stichwort „ALKIS“. Das steht für „Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem“. Wenn Sie die Gemarkung, die Flurnummer und die Stücknummer haben, können Sie mit dieser Info einfach mal bei dem zuständigen Katasteramt anrufen und Ihr Anliegen schildern. In der Regel sagen die einem das am Telefon.
LG – der Wald-Prinz
, unwahrscheinlicher dem Land. Der Staat hat relativ wenig Wald. In erster Linie Truppenübungsplätze oder Wald entlang der BAB. Bäume werden schon einmal
Danke Wald-Prinz für die schnelle Antwort.
Fällmarkierung hat die Buche nicht, aber ich befürchte was ich zwischenzeitlich hier oben im Chat bei Dir gelesen habe: VS = Verkehrssicherungsmaßnahme. Die Buche ist an der Rückseite auch mit der Zahl 29 in gelber Farbe gekennzeichnet. Das ist aber schon länger so. VS ist neu hinzugekommen.
Die Buche ist mehr als ausgewachsen, aber wir Anwohner hängen an ihr, weil wir sie sehen können von unserem Wohnzimmerfenster. Ich beobachte von der Couch aus sozusagen immer den Wandel der Buche in den Jahreszeiten und das Vogelleben. Wenn ich wissen will wie stark der Wind weht: Einfach nur zur Buche schauen. Ich verstehe aber auch Deine Ansichten.
Das Waldstück ist ein Reststück am Hang das wahrscheinlich dem Staat noch gehört. Die Stadt kümmert sich jedenfalls nicht um den Weg, der ist fast schon zugewachsen. Ich rede mal mit den Nachbarn und hoffe dass irgendeiner irgendjemand kennt, der was zu unseren Gunsten beeinflussen kann. Wir sind ja eine Kleinstadt (10.500 Einwohner).
Gibt es Gründe für Einwendungen aus Naturschutzsicht?
anke im Voraus und Grüße.
Hallo Matthias,
@ VS: Wenn der Baum gefällt werden sollte, wird er üblicherweise mit einem schrägen Strich markiert. VS könnten die Initialen des Besitzers sein. Vielleicht steht der Baum auf der Grenze und der Besitzer zeigt das damit an. Das würde eher Sinn machen.
Aber einmal ganz davon abgesehen. Wenn es sich um Privatwald handelt und der Besitzer ist der Meinung, der Baum ist zu entnehmen, dann ist das aus Ihrer Sicht zwar höchst bedauerlich, aber dann ist das nun einmal so. Wir haben nicht zuletzt deswegen so viel und so guten Wald in Deutschland, weil er seit jeher bewirtschaftet wird. Dazu gehört auch die Ernte.
Beste Grüße – der Wald-Prinz
Hallo Waldprinz,
hinter meinem Garten ist ein kleines Wäldchen. Am Hang, vielleicht 50-150 Meter breit und 600 Meter lang. Ein paar riesige Buchen, Lärchen, Mischwald usw. mit interessanter Tierwelt. War mein Lieblingsspielplatz als Kind. 20 Meter hinter meinen Garten steht eine riesige Buche, der Stamm ist schon ein wenig beschädigt.
Da steht jetzt
mit orange-roter Farbe VS
am Stamm. Ich hoffe sehr, dass das nichts ungutes zu bedeuten hat. Wenn die meine geliebte Buche fällen wollen organisiere ich den Aufstand. Den das wäre tragisch für Vögel und Kleintiere (Falken, Raben, Elstern, Eichhörnchen, Eichelhäher, sogar Tauben im Sommer usw.).
Danke im Voraus für mögliche Antworten.
Guten Tag, beim vorbeigehen habe ich einen Baum gesehen, welcher am Stamm ein rot-weißes Absperrband aus Plastik umgewickelt hatte (ähnlich wie auf einer Baustelle). Was hat das zu bedeuten? Wird der Baum gefällt? Vielen Dank!
Hallo Herr Jasinski,
@ „3 mit einem Punkt auf einem Stützpfahl“: Das hat ganz sicher nichts mit einer forstlichen Markierung zu tun. Das war irgendjemand mit einer Spraydose (Schnitzeljagd, Geocaching, spielende Kinder etc.).
LG – der Wald-Prinz
Guten Tag, ich habe auf meiner Wiese im Außenbereich 12 Apfelbäume gepflanzt , vor kurzer Zeit wurde am Stützpfahl eines Baumes eine 3 mit einem Punkt darüber aufgesprüht – welche Bedeutung hat dies ? Vielen Dank
Hallo Laima,
@ weißes Dreieck: Eine offizielle Bedeutung eines Dreiecks ist uns nicht bekannt. Aber es bedeutet schon einmal nicht, dass der Baum gefällt werden soll. So viel Mühe gibt man sich beim Markieren nicht, wenn der Baum danach ohnehin gefällt wird. Wir würden tippen, dass mit den Dreiecken eine Markierung der Z-Bäume erfolgt ist.
LG – der Wald-Prinz
Hallo,
was bedeutet ein weißes Dreieck?
Hallo,
Wie heißt das historische Werkzeug mit dem man früher im Wald geschlagene Bäume gekennzeichnet hat? Es wurde z.Bsp. auf dem Stamm eine römische Zahl eingeritzt. Möchte gerne so ein Werkzeug für meine Sammlung erwerben.
Mit freundlichen Grüßen
Winfried Schmidt
Zur Frage von Herrn Noetzel,
‚römische und arabische Ziffern‘
Halo, Wald-Prinz
Sofern es sich um römische Ziffern und lateinische Buchstaben handelt, gehören sie zur Forsteinrichtung. Mit römischen Ziffern werden die Abteilungen, mit nachgestelltem kleinen lat. Buchstaben die Unterabteilungen an den Grenzbäumen markiert, Bsp. VIIa — VIIb — VIIc
In den hiesigen Revieren gibt es noch weiter Kennbuchstaben:
Fällmarkierung und ‚K‘ -> Käferholz
Fällmarkierung und ‚VS‘ -> Verkehrssicherungsmaßnahme
MfG
Matthias
Hallo Herr Noetzel,
@ römische & arabische Ziffaren: Also mit einer regulären Durchforstung hat das nichts zu tun. Den Schnickschnack braucht man ja nicht, wenn der Baum danach abgesägt werden soll. Wenn das ganz grandios schön gewachsene, dicke Bäume sind, kann es sein, dass die für eine sog. Wertholzsubmission vorgesehen sind. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Baumkataster (stehen die Bäume im Wald? Dann eher nicht). Oder es handelt sich um eine Versuchsfläche.
Soweit unsere Tipps aus der Ferne.
LG – der Wald-Prinz
Hallo Wald-Prinz,
bei uns sind mehrere Bäume mit römischer VIII und darunter mit arabischer Ziffer markiert. Also mit VIII 1, und der nächste Baum mit VIII, darunter 2, der nächste Baum mit VIII 3. usw markiert.
Wisst ihr, was dass bedeutet?
Danke und viele Grüße Jörg
Hallo Imme,
die Bahndämme MÜSSEN von Zeit zu Zeit durchforstet werden. Ein Bahn-Förster (es gibt über 50!) verfolgt dabei eine ganz andere forstwirtschaftliche Zielsetzung als seine Kollegen in den Kommunalforsten. Ihm geht es in erster Linie um die Sicherheit der Bahnstrecke. Das führt dazu, dass ein Baum in der Nähe der Bahntrasse meist nicht besonders lange lebt. Regelmäßiger Rückschnitt ist angesagt und führt zu einer besonderen Form des Niederwaldes. Auch die Baumarten werden bevorzugt danach ausgewählt, ob ihr Wurzelwerk zur Sicherung des Bahndamms beiträgt. Robinien, Ahorn und Eichen werden bevorzugt. Wenn Sie etwas mehr wissen wollen schauen Sie sich einmal dieses Video an.
Für den Forstlaien sehen diese Maßnahmen brachial und wenig umweltfreundlich aus. De facto sieht man schon nach 2-3 Jahren nichts mehr von der Maßnahme. Da wir selbst Waldbesitzer sind, halten wir auch herzlich wenig von Ihrer „Korrektur“ der angebrachten Markierungen. Wir gehen ja auch nicht in Ihren Garten und sagen „die Hecke dürfen Sie jetzt aber nicht zurückschneiden!“.
LG – der Wald-Prinz
Hallo, wir sind Anwohner einer Bundesbahnstrecke auf dessen Bahndamm umfangreich Bäume gefällt werden. Einige B. wurden mit einem großen roten „A“ markiert. Von der Behörde wurde und gesagt, dass das „Ausdünnung“ bedeutet. Ist das so? Allerdings wurde die Kennzeichnung über Nacht mit der selben Farbe durchgestrichen (wir hatten protestiert). Auch wurden sie gefällt. Was bedeutet also dieses“A“ am Stamm vor der Fällung? Bitte um möglichst schnelle Antwort.
Imme N****, Bremen
Hallo Simone,
@ falsche Markierungen entfernen: dafür gibt es in der Praxis zwei Möglichkeiten. Wenn man einen Baum angezechnet hat, der eigentlich stehen bleiben soll, korrigiert man das üblicherweise mit einer Schlangenlinie durch den Strich (der anzeigt, dass der Baum entnommen werden soll). Oder man verwendet eine Sprühdose mit brauner Forstmarkierungsfarbe. Wir haben immer eine für solche Fälle im Auto. Diese braune Farbe muss man ein wenig suchen, aber bei Grube gibt es die z.B. von Waldstein oder auch Distein. Wenn Ihnen das zu aufwändig ist, tut es auch eine Dose mit Mattschwarz aus dem Baumarkt/Autozubehör.
LG – der Wald-Prinz
Gute Beschreibung. Eine Frage ist mir gerade sehr wichtig. wie entfernt man Baummarkierungen, die man fälschlicherweise gesprüht hat?
Hallo Kit,
@ blaues Plastikgitter: Wie? Sie kennen Terminatriebschutzmanschetten nicht?! Skandal ;-) Spaß beiseite. Wir haben uns über Sinn bzw. Unsinn dieser Verbissschutzmaßnahme detailliert in unserem Beitrag „Wildverbiss: Terminaltrieb-Schutzmanschetten“ ausgelassen.
LG – der Wald-Prinz
Hallo,
ich sehe jetzt häufiger im Wald eine Art blaues Plastikgitter, vorrangig auf der Spitze kleiner Bäume. Meist viele in einem bestimmten Areal. Ich würde gern wissen, wofür die sind. Vielleicht sind es ja Markierung. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Sie eventuell als Verbissschutz dienen oder zum Nachweis eines bestimmten tieres.
Ich habe sie jetzt schon in vielen verschiedenen Wäldern gesehen. Vielleicht sind sie ja bekannt.
Hallo
Was bedeutet die kleine weiße Schilder
mit rotem Kreuz darauf?
Hallo Christoph,
@ „KF“: schwer zu sagen. Wir markieren zumindest die Eckbäume unserer Bestände immer mit unserem Kürzel (1. Buchstabe Vorname, 1. Buchstabe Nachname). Das könnte hier ebenfalls der Fall sein.
LG – der Wald-Prinz
Hallo
Tolle Seite .
Ich habe eine Frage bei uns sind Bäume mit KF markiert.
Was bedeutet das?
Danke mfg Christoph
Hallo Anette,
@ 14-3026: war das aufgesprüht? Oder stand das auf einem Markierungsplättchen auf der Stirnseite eines Stammes? Wenn letzteres, dann ist das eine unternehmensinterne Zahl, damit der Stamm zu der Position in einer Liste passt, in der dann alles weitere steht (Länge, Durchmesser, Qualität)
@ TransSylva: das ist ein Holzhändler, der sich auf besonders hochwertige Stämme spezialisiert hat, die er dann nach Japan und Fernost exportiert. Der Export lohnt sich natürlich nur für erstklassiege Stämme, die dann in Fernost z.B. zu hochwertigen Möbelfurnieren verarbeitet werden. Also ganz klar Klasse vor Masse.
@ Wald ausschlachten: in Deutschland? Eher nicht. Wir haben Landeswaldgesetze, die strenge Kahlschlagregelungen haben. Der Forstlaie ist oft empört über Hiebsmaßnahmen. Aber oftmals steht eine auch ökologisch sinnvolle Zielsetzung dahinter. Alles hat seine Zeit. Eine Fichte oder eine Buche wird ab einem bestimmten Alter einfach nicht besser, was die Holzqualität angeht. Ab einem bestimmten Stammdurchmesser verringert sich die Zahl der potenziellen Käufer, weil Sägewerke ab einem bestimmten Durchmesser das Holz nicht mehr auf ihrer Anlage verarbeitet bekommen. Vielleicht wurde eine Schneise geschlagen, um die Waldbrandgefahr zu mildern. Vielleicht wütet der Borkenkäfer etc. Es gibt tausend Gründe. Natürlich kann auch ein böses Unternehmen, ein böser Unternehmer dahinter stehen, der einfach mal Kasse machen will. Wirklich beurteilen kann das oft nur der zuständige Forstfachmann/Föster.
LG – der Wald-Prinz
Hallo kannst du mir sagen was diese Nummern bedeuten
14-3026.Unser Wald wird regelrecht ausgeschlachtet
Und kannst du mir was über die TransSylvia GmbH berichten .
Hallo Chistian,
wenn das Kreuz von dem Waldbesitzer oder einem Förster angebracht wurde, dann wurde damit sicher ein Z-Baum markiert (ERklärung Z-Baun s.o.). Die Farbe ist eher nebensächlich. Da hat jeder seine eigenen Vorlieben bzw. jeder nutzt sinnvollerweise eine andere Farbe (Erklärung ebenfalls s.o.).
LG – der Wald-Prinz
Was bedeutet es, wenn auf dem Baum nur auf einer Seite mit Sprühfarbe ein blaues Kreuz ist???
Hallo Kamil,
@ Rotes Kreuz: geht es vielleicht etwas präziser? Wurde es mit Farbe aufgetragen oder ist es ein Schild?
LG – der Wald-Prinz
Weiss jemand wofür das Rote Kreuz an den Bäumen steht?
Oh, das hätte ich nicht gedacht, dass Eiche zum Großteil Kaminholz wird! Wieder dazugelernt, vielen Dank!☺ Toll, dass es diese Seite gibt!
Hallo Corinna,
@ Riss: Eichenholz wandert zum Großteil in den Kamin, dann ist der Riss egal. Nur besonders gerade Stammabschnitte (ohne große Äste), gehen in das Sägewerk. Und ein ganz kleiner Teil (<3%) geht in sog. Wertholzsubmissionen und wird dort an den Meistbietenden versteigert um dann zu hochwertigen Furnieren, Bodenbelägen, Möbelholz etc. verarbeitet zu werden.
LG - der Wald-Prinz
Dankeschön für die Erklärung!☺ Hm, dann wurde unsere Baumscheibe nach dem Markieren doch noch vom Stamm abgesägt, weil sie einen Riss hat und man nur einwandfreies Holz verkaufen wollte…(?)
Hallo Corinna,
@ schwarzer Punkt: Wenn der Punkt auf der Stirnseite des Stammes war, handelt es sich sicher um einen Zählpunkt. Den macht der Förster, wenn er die Stämme auf einem Stapel (Polter) durchzählt. Dann hat er in der linken Hand einen Zähler (wie ihn die Flugbegleiter benutzen, um die Passagiere im Flugzeug durchzuzählen). In der rechten Hand hat er die Spraydose, um jeden bereits gezählten Stamm mit einem Punkt zu markieren. Wenn er die beim Zählen nicht markiert, kommt er bei einem großen dem Stapel mit ziemlicher Sicherheit durcheinander.
LG – der Wald-Prinz
Hallo Waldprinz :-),
wir bekamen von einem netten Förster im Wald die Erlaubnis, eine Eichenholzscheibe mitzunehmen. Jetzt fiel mir die schwarze Punkt-Markierung auf der Rückseite auf.
Was bedeutet sie?
Gruß,
Corinna
Hallo Dirk,
@ „was bedeutet ein L“: das ist kein uns bekanntes Zeichen. Sorry.
LG – der Wald-Prinz
Was bedeutet ein „L“ (gesehen an relativ jungen Straßenbäumen bei Wesel)?
Hallo Jockie,
was Sie da fotografiert haben ist ein Stamm, der auf einer sog. Wertholzsubmission angeboten wurde. Dort werden alljährlich besonders schöne Stämme versteigert. Käufer sind oft Hersteller von Parkett bzw. Furnierhersteller, aber auch Instrumentenhersteller etc. Diese S-förmigen Metallteile (S-Haken) verhindern, dass so ein wertvoller Stamm beim Trocknen reisst (oder weiter reisst). Alternativ werden auch sog. Welleneisen eingesetzt. Kleinere Trockungsrisse im Hirnholz können allerdings auch diese Hilfsmittel nicht verhindern. Eine weitere Maßnahme zur Verhinderung der Rissbildung ist, die Stammenden („Hirnenden“) mit Leim oder Lack zu streichen.
LG – der Wald-Prinz
Super Zusammenstellung!
Häufiger mal sieht man mehrere s-förmige Metallteile, die am Ende eines Stammes eingeschlagen wurden:
http://www.landschaftsfotos.eu/1024/das-ende-250-jahre-alten-14577.jpg
Was hat’s damit auf sich?
Hallo Bea,
@ Pfeile/Totenköpfe: Auch hier handelt es sich nicht um ein überregional gebräuchliches Zeichen. Auf den (Wald-)Boden bringen Förster nur höchst selten und wenn dann nur unmittelbar vor einer Durchforstungsmaßnahme Markierungen an. Beispielsweise um dem Einschlagunternehmen den Grenzverlauf anzuzeigen, wenn kein Pfahl oder geeigneter Baum zur Hand ist. Auf dem Boden verbleiben die Markierungen ja nur recht kurz.
Vielleicht ist das eine Markierung von ein paar (morbiden) MTB-Fahrern?!
LG – der Wald-Prinz
Hallo,
@ „„Nummerier“stempel gesehen, der statt der bis zu drei Ziffen Zeichen wie F1, F2,…FSR usw, und auch % „: Da diese Stempel Anwenderindividuell gestaltet werden, weiß das wahrscheinlich nur der Stempler. Wir haben in diesem ehrlichweise keinen blassen Schimmer.
LG – der Wald-Prinz
Hallo,
habe kürzlich einen „Nummerier“stempel gesehen, der statt der bis zu drei Ziffen Zeichen wie F1, F2,…FSR usw, und auch % hatte. Welche Bedeutung hat das?
Danke
Hallo Waldprinz, seit einigen Tagen sind auf meinem bevorzugten Laufweg im Wald Pfeile( gerade aus) und Totenköpfe und der Sprühfarbe wie auf den Bäumen. Was haben diese Zeichen denn zu bedeuten. Machen mir etwas Angst.
Bea Seus
Jene Baumzeichen welche wie kleine Tannenbäumchen aussehen sind Hinweise auf Kunstgut bzw. unterirdische Anlagen in denen am Ende des letzten Krieges solcherlei Dinge versteckt wurden damit sie nicht in die Hände der Russen oder Ami’s gelangen konnten. Die Zeichen dienten dazu damit man solche Depot’s später wieder finden konnte……
Ich habe mich immer gefragt, was die Markierungen an den Bäumen zu bedeuten haben, wenn ich bei mir am See entlang spazieren gehe.
Jetzt weiß ich endlich was Sache ist. Vielen Dank!
Sehr hilfreicher und informativer Artikel.
Hallöchen,
bei uns gibt es Bäume mit alten Einritzungen. Die Breite beträgt 2-3 cm, Wachstum, geschätzt vor 50 Jahren geritzt. Diese Markierungen sehen aus wie ein Tannenbaum, mit 2 bis 4 Ästen oder Pfeile nach oben zeigend.
Können das alte Forstzeichen sein oder alte Nazirunen?
P.S. Bei Bedarf können wir auch Fotos senden.
MFG
Wanderer
Hallo,
@ „Wolfsangel“: Nachdem wir Ihren Blog „Grenzsteine im Rosengarten“ besucht haben, wollten wir Ihnen als Experte in Sachen Grenzsteinen das Rezitieren des Wikipedia-Eintrags zur Wolfsangel eigentlich ersparen. Aber dort steht „Noch immer wird die Wolfsangel in verschiedenen Forstrevieren in Niedersachsen als Grenzmarkierung, insbesondere bei Abteilungsgrenzen, eingesetzt“. Besser wissen wir es ohnehin nicht ;-)
LG – der Wald-Prinz
Manchmal sieht man, z.B. im Rosengarten südlich von Hamburg, das Wolfsangelzeichen an Bäumen. Die historischen Grenzsteine in dieser Gegend tragen ebenfalls dieses Zeichen. Werden mit dieser Baummarkierung ebenfalls Grenzen markiert? Danke.
Hallo Wortman,
@ Plastikstöpsel: Schauen Sie einmal hier
LG – der Wald-Prinz
Ich habe in schweden abgesägte bäume gesehen, die hatten an der Sägefläche seltsame Plastikstöpsel eingesetzt bekommen.
Was stellt das dar?